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Kollektivkörper

Kunst und Politik von Verbindung

Verlagtranscript Verlag
Erscheinungsjahr2002
ReiheMasse und Medium 2
Seitenanzahl324 Seiten
ISBN9783839401095
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR
Ob in Schlangen, Meuten, Massen, Gruppen oder Paaren - der/die Einzelne bewegt sich ständig geordnet und ungeordnet in Gemeinschaften. Einige konzipieren sich als imaginäre Körper, andere versuchen, den Einzelnen über körperliches Erleben in einer Gemeinschaft zu binden oder den Körper selbst wie einen Staat zu organisieren. Analogien zwischen dem menschlichen Körper - seinem Organismus, seiner Gesundheit, seinem Bauch und seinen Gliedern - und sozialen, staatlichen Formationen gehören seit der Antike zur Geschichte der Sozialphilosophie. Die Beiträge des Bandes, dessen Autoren aus verschiedenen Disziplinen stammen - u.a. aus der Ethnologie, Philosophie, Anthropologie und Kunstwissenschaft - nähern sich diesem Phänomen über die Analyse von cultural performances der Gemeinsamkeiten, Verbindungen, Identitäten, Aus- und Einschlüsse, die einen Körper in einen Kollektivkörper versetzen. Aus aktueller Perspektive beschäftigen sich die Beiträge vor allem mit dem Wandel in der heutigen Gesellschaft, die mit ihrer Politik des Individualismus immer mehr auf Kollektivkonzepte zurückgreift, indem sie sich diese unter umgekehrten Vorzeichen aneignet. U.a. mit Beiträgen von Judith Butler, Slavoj Zizek, Xavier Le Roy, Joseph Vogl.

Sylvia Sasse (Dr. phil.), studierte Slavistik und Germanistik in Konstanz, St. Petersburg und Moskau; derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Literaturforschung in Berlin mit einem Projekt zur Beicht- und Geständnispraxis in Rußland. Stefanie Wenner (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Assistentin der Direktion am Zentrum für Literaturforschung Berlin.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Vorwort9
The Deleuzian Sex Game21
Vom Jubel zur Halluzination: postsowjetische Kollektivkörper25
Geschichte und Nichtgeschichte des Körpers39
Körper im Kulturkontakt. Räume des Kollektiven bei Lygia Clark und Hélio Oiticica59
Shared Movements und der Glaube an die ›schwarze Kultur‹. Zur Ethnographie einer Cultural Performance im Schnittpunkt von Popkultur und Sport85
Das erlösende Potential kollektiver Gewalt103
Ideale Unfreiheit. Regisseure und Regeln (in) der Kunst119
Kollektiv in der Schwerelosigkeit. Von Überidentifizierung und Retrogarde zum panoptischen Theater der gelehrigen Körper. Laibach und das Kosmokinetische Kabinett Noordung (Neue Slowenische Kunst) 1980–2045139
Body: recognizable/unrecognizable. Über das Stück Körper von Sasha Waltz165
Die Performanz der schweigenden Masse. Zur Kollektivität der Zuschauenden in Theatersituationen169
Über die Fusionen einer wandelbaren Spezies und vom Zusammenhalt unter Cyborgs. Star Trek und die Modellbox Fernsehen189
Selbst-Interview am 27.11.2000209
Mikropolitik des Kollektiven: Paarbildung221
Liebesdreiecke. Die »ménage à trois« zwischen Selbstmord und Kollektiv237
Das Unbewußte des Kollektivs und seine Physis. Zum Bild des kulturellen Körpers in Walter Benjamins Passagen-Werk263
Bürger und Wölfe. Versuch über politische Zoologie285
Sterbliche Götter. Inmitten der Zeit299
Der Kollektivkörper und seine Säfte301
Autorinnen und Autoren317

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