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Konkrete Poesie - Zweck, Ziel und Spielcharakter von konkreter Poesie

Zweck, Ziel und Spielcharakter von konkreter Poesie

AutorMarcus Erben
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2002
Seitenanzahl29 Seiten
ISBN9783638146395
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für deutsche Philologie), Veranstaltung: Proseminar: Vermessen, entmessen, verortet, entwortet - Lyrik der Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: Handelt es sich hierbei um ein Gedicht? Auf der Folie eines traditionalistisch gestimmten, exakten poetologischen Verständnisses von Lyrik muss die Antwort lauten: Wohl kaum! Darf man darüber hinaus aus dem ``Text´´, sofern er einen darstellt, überhaupt ein ästhetisches Prinzip ableiten? Jenes Prinzip also, das unter dem Blickwinkel von Schönheit der Literatur besonders der Lyrik eigen ist. Das durch die Strophe, den Vers, den Reim, durch die Metapher und das Symbol, ganz einfach durch die stilbildende Vorstellung, was lyrische Kunst ausmacht, im Gedicht ideale Gestalt annimmt? Es erscheint fraglich! Zusätzlich versagen die Methoden, mit denen man in der Literaturwissenschaft gemeinhin Gedichte zerpflückt (Berthold Brecht), interpretiert, einer genauesten Analyse unterzieht. So steht der Frage nach der herauszufilternden Thematik, der poetischen Form, den vielfältigsten sprachlichen Tropen und rhetorischen Mitteln nur eine beschränkte Anzahl von unbefriedigenden Antworten gegenüber, die uns das Gedicht, welches wir zunächst konkret nennen, liefert. Eine klare Aussage unter herkömmlichen Gesichtspunkten, wie man sie bei traditioneller Lyrik erhält, ist bei dieser Art von Gedicht nur bedingt oder nicht möglich. Freilich ist obiges Beispiel radikal gewählt. Auf einfachste Weise erfüllt der realisierte ``Text´´ auf weißem Hintergrund mit Hilfe eines Interpunktionszeichens das, was die Überschrift verspricht: Fast unsichtbar. Ein scheinbar in sich geschlossenes Kontinuum, das auf eine etwaige abstrakt-transzendentale Thematik, eine messbare segmentale Form und sprachliche Bilder verzichten kann, ja verzichten muss, um den theoretischen und zu aller erst von Eugen Gomringer formulierten Anspruch jener lyrischen Gattung zu erfüllen, die man Konkrete Poesie oder Konkrete Dichtung2 nennt. Das zur Hinführung gedachte Gedicht ist konkret, und sonst nichts. Es schließt irgendeine abstrakte Dimension aus. Der Punkt dient als rein rationalistisches Mittel, um den Zweck des Titels gerecht zu werden. Er hat seine Funktion als Signal des Satzendes verwirkt (ist in erster Linie kein Satzzeichen, eher ein zeichnerisches Produkt3) und dient hier lediglich als ein materieller Gebrauchsgegenstand zur Erfüllung der (minimalistischsten visuellen) Veranschaulichung.

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