2. Themenerarbeitung
2.1 Einstieg in ein Thema
► 23 Fantasiereise
Zur Methode
Eine Fantasiereise als Einstieg in ein Thema kann unterschiedliche Zielsetzungen haben. Mit ihr können Inhalte vermittelt werden, die für die Teilnehmer als Einsteig in ein Thema wichtig sind. Oder es geht darum, dass die Teilnehmer ihre Erinnerungen und Gedanken zu einem Thema aktivieren, also ein geistiges Aufwärmen praktizieren und Assoziationen zum Thema auftauchen lassen. Im folgenden Beispiel geht es darum, dass sich die Teilnehmer auf das Thema einstellen und gezielte Fragestellungen entwickeln, an denen sie weiterarbeiten wollen.
Beispiel
Fantasiereise zur kreativen Ideenfindung und Problemlösung
Vorbemerkung
Einige Zeit vor Beginn des Seminars bekommen die Teilnehmer üblicherweise ein Anschreiben, in dem sie unter anderem dazu aufgefordert werden, Themen zu sammeln, an denen sie im Seminar arbeiten wollen. Erfahrungsgemäß ist es jedoch so, dass sich trotz solcher Briefe nicht alle Teilnehmer vorher Gedanken machen und Themen mitbringen. Daher gibt es vor der gemeinsamen Themensammlung dann folgende Fantasiereise als Hilfe, Themen zu finden und zu formulieren. Das hat bisher in allen Fällen funktioniert.
Text: Fantasiereise zur Themenfindung
Mach es dir einen Moment ganz bequem… und schließe die Augen… Du kannst eine Hand auf deinen Bauch legen… oder einfach so deinen Atem beobachten, … das Heben und Senken der Bauchdecke …beim Einatmen und …Ausatmen…
Du nimmst deinen Atem wahr und entspannst dich dabei immer mehr
Und während du dich immer tiefer und tiefer entspannst… kannst du einfach Bilder und Themen auftauchen lassen… die dich zurzeit beschäftigen. … Fragen, die ungeklärt sind…Dinge, die du planen musst oder möchtest… Probleme, die dich beschäftigen … und für die du eine Lösung finden möchtest… Projekte, für die du Ideen suchst. Dies kann aus dem beruflichen und dem privaten Bereich sein … und immer wenn dir ein Thema deutlich wird, kannst du kurz die Augen ein wenig öffnen, … und dir ein Stichwort notieren, …um dann wieder in die Entspannung zurückzusinken, .die Augen schließen.um dich mit jedem Atemzug weiter zu entspannen.
Du kannst ganz passiv bleiben… ohne jedes Bemühen. einfach auftauchen lassen, was dich ohnehin gerade beschäftigt…
Du hast hier in dieser Woche (diesen Tagen) die Gelegenheit, dir vielleicht über manches etwas mehr Klarheit zu verschaffen… und du kannst Dinge planen und Arbeit vorwegnehmen, die dir später Zeit erspart… und du kannst neu Lösungen entdecken. alleine. und mit anderen gemeinsam. die dich überraschen werden. und freuen können. und auch sehr viel Spaß haben…bei dieser ganz anderen Art. …kreativ und spielerisch …an die Aufgaben des Alltags heranzugehen…und vielleicht schrumpft so ein Berg von Problemen zu kleinen übersichtlichen Aufgaben und Herausforderungen zusammen,… die du mit Spaß und Neugier… einmal ganz anders …als sonst …betrachtest …und angehst …und verwandelst …während du ganz entspannt bleibst …
… Längere Pause…
Und wenn du alle Themen, Probleme und Fragen notiert hast, die dir im Moment einfallen …dann kannst du langsam hierher zurückkehren… den Kontakt zum Stuhl spüren …tief einatmen …lass kleine Bewegungen entstehen …und du kannst dich recken und strecken …und die Augen wieder öffnen …
Ihre Trainer Aufgabe
Schreiben Sie eine Fantasiereise, die zu ihrem Seminarthema passt. Überlegen Sie vorher, was das Ziel der Fantasiereise sein soll:
• Soll die Fantasiereise den Teilnehmern Informationen liefern?
• Soll die Fantasiereise die Teilnehmer auf ein bestimmtes Thema einstimmen?
• Sollen die Teilnehmer während der Fantasiereise kreative Fragen entwickeln?
Suchen Sie dazu eine geeignete Hintergrundmusik aus.
► 24 Ausstellung
Zur Methode
Ausstellungen setze ich bei Methoden-Seminaren ein, zum Beispiel zum Thema „Mindmap“. Da hänge ich viele sehr unterschiedliche Beispiele auf, Mindmaps zu ganz unterschiedlichen Themen und Bereichen, um die Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten zu veranschaulichen.
Beispiel
Unterrichts materialien
Ich bringe hier Beispiele aus der Fortbildung für Lehrer und Ausbilder in der Berufsausbildung, wo die Teilnehmer im zweiten Teil des Seminars in Arbeitsgruppen konkrete Unterrichts- und Unterweisungsmaterialien entwickeln. Bis zu diesem Zeitpunkt haben sie verschiedene Lerntechniken und -methoden sozusagen in Reinkultur kennen gelernt, nun geht es darum, diese auf ihre konkreten Fächer und Berufsbereiche anzuwenden und zu übertragen. Bevor die Teilnehmer Themen auswählen und in die Arbeitsgruppen gehen, wird die Ausstellung vorgeführt, die sie zu weiteren Ideen anregen soll.
Suggestopädie und Unterrichtsmaterialien
Ich bereite die Ausstellung vor. Der Raum wird bis auf zahlreiche Pinnwände leer geräumt, an die ich Unterrichtsbeispiele und Materialien hänge, die ich erstellt habe oder die von anderen Teilnehmern in früheren Seminaren erarbeitet wurden. Sie sind zum größten Teil so aufbereitet und kommentiert, dass sie ohne Erläuterung verständlich sind. Trotzdem kann es sinnvoll sein, einzelne Teile zu kommentieren, auf jeden Fall sollten natürlich Nachfragen möglich sein. Oft lasse ich den Teilnehmern auch noch die Zeit, interessante Anregungen abzuschreiben oder Ideen zu notieren, die ihnen bei dem Rundgang gekommen sind.
Variante
Sie können das Ganze auch etwas spielerischer oder suggestopädischer angehen und die Teilnehmer zum Beispiel zu einer Vernissage einladen. Dazu werden erst einmal alle vor die Tür geschickt, während Sie die Ausstellung vorbereiten. Dann öffnen Sie die Tür, im Hintergrund läuft Musik und die Teilnehmer werden mit Sektgläsern empfangen, die mit Mineralwasser gefüllt sind. Sie haben ein Mikrofon in der Hand und führen nun die Gruppe zu den verschiedenen Stationen. Die Erläuterung der Darstellungen können Sie witzig oder reißerisch gestalten, auf jeden Fall so, dass das Interesse der Teilnehmer geweckt wird (und erhalten bleibt). Auch hier sollte wieder die Möglichkeit sein, Fragen zu stellen und sich Notizen zu machen.
Ihre Trainer-Aufgabe
Wenn es in Ihrem Seminar sinnvoll ist, eine solche Ausstellung aufzubauen, brauchen Sie entsprechende Materialien, die Sie dort zeigen. Wenn Sie nicht schon auf gesammeltes Material zurückgreifen können, müssen Sie es eigens dafür erstellen. Da ist aber die Frage, ob sich der Aufwand lohnt. Das hängt davon ab, welchen Stellenwert eine solche Ausstellung in dem Seminargeschehen hat, außerdem, ob Sie diese öfter einsetzen können oder nur ein einziges Mal. Vielleicht können Sie auch Materialien von Kollegen ausborgen.
Wenn Sie entsprechende Materialien zur Verfügung haben, kann es notwendig sein, erklärende Zusatzinformationen auf Plakate zu schreiben, die Sie dazu hängen. Das ermöglicht, dass die Teilnehmer die Ausstellung selbstständig und in ihrem individuellen Tempo anschauen können, ohne dass Sie alles erklären müssen.
► 25 Assoziationen-ABC
Zur Methode
Assoziationen sind eine Grundlage kreativen Denkens und machen das Gehirn frei und beweglich. Sie können auch Scheu oder Angst vor einem neuen Thema nehmen, da hierbei nicht Wissen abgefragt wird. Assoziationen hängen mit dem Hintergrund und der persönlichen Erfahrung zusammen, sind deswegen individuell und unterschiedlich und können nicht„falsch“ sein. Bei der nun folgenden Übung liefern sie zudem schon eine Menge Stoff und eine Grundlage zur Weiterarbeit. Ihnen als Trainer erlaubt die Übung auch einen Einblick darüber, was die Teilnehmer zum Thema denken, meinen oder wissen. Sie können diese Übung aber auch als rein spielerische kreative Methode nehmen, um sich dem Thema anzunähern.
Verlauf
Jeder Teilnehmer erhält einen Arbeitsbogen, auf dem links untereinander alle Buchstaben des Alphabets stehen.Wenn Sie sich spontan zu der Übung entschließen und keine Arbeitsblätter vorbereitet haben, kann auch jeder einfach ein Blatt Papier selbst entsprechend vorbereiten.
Beispiel
Thema Motivation
Die Teilnehmer werden aufgefordert, zu jedem Buchstaben des Alphabets eines oder mehrere Wörter zum Thema Motivation zu überlegen, möglichst mit Tempo und ohne lange darüber nachzudenken. Am besten geben Sie einen Zeitrahmen vor, zum Beispiel 10 Minuten.
Varianten der Weiterarbeit
A Im Plenum
Nach der Phase der Einzelarbeit können Sie einige...