Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Gesundheit - Pflegewissenschaft - Sonstiges, Note: 1.3, Hochschule Esslingen (Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege), Veranstaltung: Pflegepädagogik/ Pflegewissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Kreativität ist im allgemeinen Sprachgebrauch, aber auch in wissenschaftlichen Beiträgen zahlreicher Disziplinen mit unterschiedlichen Erwartungen und Vorstellungen konnotiert. Die in diesem schillernden Begriff verborgenen Potenziale verändern möglicherweise sowohl im Sinne eines Zieles als auch im Sinne eines Mittels die Bildung (vgl. von Hentig 2000, S.11). Dies scheint lohnenswert, wenn Kreativität für zukünftig Pflegende als Chance gesehen wird, ihren beruflichen Alltag produktiv zu bewältigen und Gestaltungspotenziale im beruflichen Handeln zu nutzen. Hierzu ist eine explizite Aufmerksamkeit für solche Potenziale erforderlich. Als Zielperspektive pflegerischer Bildungsprozesse kann dann die Erhöhung der Bereitschaft gesehen werden, 'sich mit den Herausforderungen der Arbeitswelt kritisch auseinanderzusetzen und sich kreativ und eigenverantwortlich zu engagieren' (Ertl- Schmuck 2000, S.114). Die Frage, ob es sich bei Kreativität um ein Bildungsziel, einen Prozess (vgl. Csikszentmihalyi 2010a, S.19) eine Persönlichkeitseigenschaft (vgl. Csikszentmihalyi 2010a, S.80) oder gar eine Kompetenz handelt, wird näher zu beleuchten sein. Kreativität ist zunächst mit Neuartigkeit und Originalität (vgl. von Wissel 2012, S.251), aber auch mit ästhetischen (vgl. Carper 1978 in White 1995, S.1) oder impliziten (vgl. Friesacher 2008, S.208) Wissensformen konnotiert. Letztere werfen für die vorliegende Arbeit die Frage auf, wie viel Raum jenen impliziten, intuitiven Aspekten pflegerischen Handelns (vgl. Friesacher 2008, S.208) vor allem angesichts einer zunehmenden Ökonomisierung im Gesundheitswesen (vgl. Keuchel 2005, S.48) zugebilligt wird. Mit diesem Einwand wird nicht die Notwendigkeit einer ökonomisch orientierten Pflegepraxis in Frage gestellt, vielmehr wird ein Korrektiv gegenüber rein funktionaler Arbeitsmarktorientierung (vgl. Keuchel 2005, S.19) als wünschenswert erachtet. Damit soll auch die eine Scheinsicherheit erzeugende alleinige Orientierung an gesicherter Evidenz zur Lösung medizinischer Probleme (vgl. Friesacher 2008, S.223) vermieden werden. Hieraus ergibt sich die Frage, welche Fähigkeiten in der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege der Förderung bedürfen, um neben beruflicher Handlungskompetenz (vgl. Kultusministerkonferenz 2011, S.15) kreative Potenziale im noch zu beleuchtenden Sinne zur Entfaltung zu bringen.[...]
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