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Kudrun - Ein Frauenroman?

Ein Frauenroman?

AutorMonique Weinert
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl32 Seiten
ISBN9783638301374
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Jedem, der sich eingehend mit mittelalterlicher Dichtung beschäftigt, muss schon beim Lesen des Titels das Besondere des Kudrunepos auffallen: Das Epos trägt den Namen einer Frau, Kudrun, mehr noch der Dichter erklärt: 'Ditze buoch ist von Kudrun'. Diese Tatsache, die eine tragende Rolle der Figur Kudrun vermuten lässt, die allgemein übliche Dreiteilung des Epos in einen Hagen-, Hilde- und Kudrunteil (? männlich vs. ? weiblich) , sowie die ab Hilde 1 auftretende matrilineare Genealogie könnten aufgrund ihrer Besonderheit als ?Indizien? betrachtet werden, die die Aufstellung der These gestatten, dass es sich bei der ?Kudrun? um einen Frauenroman handelt. Hugo Kuhn geht jedoch noch weiter und schreibt: 'Die ?Kudrun? ist ein Frauenroman, bis in erstaunliche politische Eingriffe der Frau hinein.' Ziel dieser Abhandlung soll es sein zu untersuchen, ob und inwieweit diese These über die genannten ?Indizien? hinaus durch das Kudrunepos gestützt wird. Frauenroman - Begriffsklärung und Prognosen. Vorab bedarf es einer Klärung, was der Begriff Frauenroman meint und wie er im Rahmen der Abhandlung verstanden werden soll. Die Definition des Frauenromans, als ein 'von Frauen verfasster Roman [...] um ein Frauenleben', als 'Literatur [...], die sich kritisch mit der Erfahrung von Frauen auseinandersetzt'6 oder kurz gesagt als 'Literatur von, für und über Frauen', auf den Begriff des Frauenromans in dieser Abhandlung anzuwenden, hieße, die These bereits in ihrem Keim zu ersticken. Zum einen sind die Werke des Mittelalters in einer überwältigenden Mehrheit von Männern verfasst. Es hat zwar auch schreibende Frauen, z. B. Marie de France oder die Mystikerinnen, gegeben, doch schrieben sie 'an und für Gott, der sich ihnen in mystischen Erlebnissen unmittelbar und spürbar offenbart hatte' oder sie thematisierten 'den Bruch zwischen Schweigen und Schrift selbst', 'beschrieben das Szenarium, den Raum, in welchem sich Schrift für sie ereignen konnte'. Letzteres ist definitiv kein Thema der ?Kudrun?. Ersteres betreffend lässt sich sagen, dass das Kudrunepos zwar keineswegs ?Gott-los? ist, wie sich vor allem im Kudrunteil zeigt, dass sich dessen Rolle aber auch nicht dahingehend erstreckt, dass von dem Epos als Text 'an und für Gott' gesprochen werden kann.

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