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E-Book

Kundenbeziehungsmanagement für interne IT-Dienstleister

Strategischer Rahmen, Prozessgestaltung und Optionen für die Systemunterstützung

AutorMalte Dous
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl237 Seiten
ISBN9783835054462
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Malte Dous untersucht, welche Methoden des klassischen Customer Relationship Management Konzeptes sich auf die Schnittstelle zwischen IT-und Fachbereichen übertragen lassen und wie sie ggf. angepasst werden müssen. Als zentrales Ergebnis entwickelt er eine Prozessarchitektur für das IT-Kundenbeziehungsmanagement.

Malte Dous war wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Walter Brenner am Institut für Wirtschaftsinformatik an der Universität St. Gallen.
Er ist als Unternehmensberater bei The Boston Consulting Group in Frankfurt tätig.

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Leseprobe
2 Konzeptionelle Grundlagen (S. 11)

Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die konzeptionellen Grundlagen für die Gestaltung eines Kundenbeziehungsmanagements zwischen internen IT-Dienstleistern und Fachbereichen. Der Bezugsrahmen für das theoretische Themenspektrum dieser Arbeit wird aus folgenden Schwerpunkten gebildet:

Business Engineering (BE) bildet den Forschungs- und Analyserahmen für die Arbeit. Anhand der Konzepte des BE wird der Modell- und Architekturbegriff definiert. Die ingenieurmässige Vorgehensweise des BE bildet die Grundlage zur Modellierung einer Referenzarchitektur für Prozesse des Kundenbeziehungsmanagements zwischen internen IT-Dienstleistern und Fachbereichen.

Informationsmanagement ist die betriebswirtschaftliche Disziplin, in der sich diese Arbeit bewegt. Es werden Ansätze des klassischen, vor allem aber des industrialisierten Informationsmanagements dargestellt. Anschliessend wird der IT-Dienstleistungsbegriff definiert und die Organisationsform des internen IT-Dienstleisters abgegrenzt.

Im Kundenbeziehungsmanagement liefern die Konzepte des Customer Relationship Management (CRM) die Ausgangsdisziplin, deren Übertragbarkeit von ihrem ursprünglichen, vom freien Markt geprägten Anwendungsumfeld auf die Kundenschnittstelle zwischen internen IT-Dienstleistern und Geschäftsbereichen (Zieldisziplin) untersucht wird. Eine besondere Rolle spielen dabei die verschiedenen Kategorien von CRM-Prozessen sowie die Wissensorientierung im CRM.

Das interne IT-Kundenbeziehungsmanagement entsteht aus der Zusammenführung der Disziplinen des CRM und des Informationsmanagements. Hierfür müssen zunächst Besonderheiten und bestehende Konzepte für das Management der internen IT-Kundenschnittstelle betrachtet werden. Darauf basierend können das Transferpotenzial des klassischen CRM-Ansatzes beurteilt und Gestaltungsanforderungen an das interne IT-CRM abgeleitet werden.

2.1 Business Engineering

2.1.1 Charakteristika des Business Engineering


Die Forschungsdisziplin Business Engineering (BE) bezeichnet „die methoden- und modellbasierte Konstruktionslehre für Unternehmen des Informationszeitalters" [Österle/Winter 2003, 7]. BE bezieht seinen Untersuchungsgegenstand aus der Betriebswirtschaftslehre (BWL) und ist als interdisziplinärer Ansatz eng mit den Disziplinen Wirtschaftsinformatik, Technologiemanagement und Organisationslehre verbunden [s. Österle/Winter 2003, 11-14]. Folgende Grundprinzipien konstituieren den Ansatz des BE [s. Österle/Winter 2003, 12]:

Innovationen bieten Potenziale für neue Geschäftsmodelle und -abläufe. Neben ITInnovationen können auch veränderte Umweltbedingungen und Kundenbedürfnisse Transformationspotenziale initiieren.

Transformationsbezogene Veränderungen müssen wechselseitige Abhängigkeiten und Rückkoppelungen der verschiedenen Gestaltungselemente innerhalb von Unternehmen berücksichtigen.

Die Transformation von Unternehmen erfordert ein ingenieurmässiges, methoden- und modellbasiertes Vorgehen. Business Engineering unterscheidet zwei Sichten des Transformationsprozesses: Die fachliche Dimension konzentriert sich auf die Ebenen Strategie, Prozesse und Informationssysteme, während die politisch-kulturelle Dimension die der Transformation zugrunde liegenden menschlichen Handlungsweisen wie Motivation und Führung, Verhalten, Kommunikation und Machtverhältnisse untersucht [Österle/Winter 2003, 11-12].

Die vorliegende Arbeit untersucht in erster Linie die fachliche Dimension, betrachtet aber auch ausgewählte Aspekte der politisch-kulturellen Dimension. Die Gestaltungsebenen der fachlichen Dimension sind wie folgt definiert [Österle et al. 1995, 3-6]:

Strategie: „Die Ebene Strategie definiert die Position des Unternehmens im Markt und die daraus abgeleiteten Schlüsselentscheidungen für das Unternehmen und seine Geschäftsfelder."

Prozesse: „Die Ebene Prozess leitet aus der Strategie die Leistungen, den Ablauf, die Computerunterstützung und die Führungsmittel ab und detailliert die Organisationsstruktur." Informationssysteme (IS): „Die Ebene Informationssystem konkretisiert den Prozessentwurf, sie liefert die Vorgabe für die organisatorische und die informationstechnische Implementierung."
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis12
Abkürzungsverzeichnis17
Zusammenfassung20
1 Einleitung21
1.1 Ausgangslage und Handlungsbedarf21
1.2 Ziele, Abgrenzung und Adressaten23
1.3 Entstehung und Einordnung der Arbeit24
1.4 Forschungsmethodik25
1.5 Aufbau der Arbeit29
2 Konzeptionelle Grundlagen31
2.1 Business Engineering31
2.1.1 Charakteristika des Business Engineering31
2.1.2 Modelle und Architekturen im Business Engineering33
2.1.3 Referenzmodellierung35
2.1.4 Beitrag für die Dissertation36
2.2 Informationsmanagement36
2.2.1 Klassische Ansätze des Informationsmanagements36
2.2.2 Industrialisierung im Informationsmanagement38
2.2.3 IT-Dienstleistungen und -Produkte41
2.2.4 Von der IT-Abteilung zu internen IT-Dienstleistern44
2.2.5 Beitrag für die Dissertation48
2.3 Customer Relationship Management48
2.3.1 Konzept und Eigenschaften48
2.3.2 CRM-Prozesse50
2.3.3 Wissensorientierung im CRM53
2.3.4 Informationssysteme im CRM54
2.3.5 Beitrag für die Dissertation55
2.4 Internes IT-Kundenbeziehungsmanagement56
2.4.1 Die Schnittstelle zwischen internen IT-Dienstleistern und Fachbereichen56
2.4.1.1 Die Dreiteilung der Kundenrolle56
2.4.1.2 Management von Geschäftsbeziehungen58
2.4.1.3 Interne Märkte und Beschaffungsregelungen59
2.4.2 Bestehende Konzepte60
2.4.2.1 Strategische Ansätze der IT-Governance60
2.4.2.2 Taktisch-planerische Ansätze des IT-Relationship Managements62
2.4.2.3 Ansätze des operativen IT-Servicemanagements65
2.4.3 Forschungslücke68
2.4.4 Transferpotenzial des CRM-Ansatzes69
2.4.5 Definition des internen IT-Kundenbeziehungsmanagements71
2.4.6 Beitrag für die Dissertation72
3 Fallstudien: Erfahrungen aus der Praxis74
3.1 Auswahl der Unternehmen und Bezugsrahmen74
3.2 Deutsche Post ITSolutions76
3.2.1 Das Unternehmen76
3.2.2 Ausgangslage78
3.2.3 Kundenbeziehungsmanagement79
3.2.3.1 Strategische Positionierung79
3.2.3.2 Organisatorische Einbindung80
3.2.3.3 Prozessuale Ausrichtung81
3.2.3.4 Systemseitige Unterstützung86
3.2.3.5 Geplante Weiterentwicklungen und zukünftige Herausforderungen90
3.2.4 Erkenntnisse91
3.3 FIDUCIA IT AG92
3.3.1 Das Unternehmen92
3.3.2 Ausgangslage94
3.3.3 Kundenbeziehungsmanagement95
3.3.3.1 Strategische Positionierung96
3.3.3.2 Organisatorische Einbindung97
3.3.3.3 Prozessuale Ausrichtung97
3.3.3.4 Systemseitige Unterstützung101
3.3.3.5 Geplante Weiterentwicklungen und zukünftige Herausforderungen105
3.3.4 Erkenntnisse105
3.4 BASF IT Services106
3.4.1 Das Unternehmen106
3.4.2 Ausgangslage108
3.4.3 Kundenbeziehungsmanagement109
3.4.3.1 Strategische Positionierung109
3.4.3.2 Organisatorische Einbindung111
3.4.3.3 Prozessuale Ausrichtung111
3.4.3.4 Systemseitige Unterstützung116
3.4.3.5 Geplante Weiterentwicklungen und zukünftige Herausforderungen119
3.4.4 Erkenntnisse120
3.5 Lufthansa Systems121
3.5.1 Das Unternehmen121
3.5.2 Ausgangslage122
3.5.3 Kundenbeziehungsmanagement124
3.5.3.1 Strategische Positionierung124
3.5.3.2 Organisatorische Einbindung125
3.5.3.3 Prozessuale Ausrichtung126
3.5.3.4 Systemseitige Unterstützung134
3.5.3.5 Geplante Weiterentwicklungen und zukünftige Herausforderungen135
3.5.4 Erkenntnisse136
3.6 Vergleichende Fallstudienanalyse137
3.6.1 Strategische Positionierung137
3.6.2 Prozessuale Ausrichtung139
3.6.3 Systemseitige Unterstützung141
3.7 Zusammenfassung143
4 Strategisches Rahmenwerk144
4.1 Ziele des klassischen Kunden- und Informationsmanagements144
4.1.1 Geschäftsstrategie und Ziele des klassischen CRM144
4.1.2 Ziele des Fach- und IT-Bereichs im Informationsmanagement145
4.2 Ein Zieleraster für das interne IT-CRM147
4.3 Zusammenfassung151
5 Prozessgestaltung153
5.1 Prozessarchitektur für das interne IT-CRM153
5.1.1 Der Kundenprozess154
5.1.2 Prozesslandkarte157
5.1.3 Prozessbewertung und -auswahl159
5.2 Design ausgewählter Prozesse163
5.2.1 Vertriebsplanung163
5.2.1.1 Rollen164
5.2.1.2 Prozess167
5.2.2 Kampagnenmanagement172
5.2.2.1 Rollen173
5.2.2.2 Prozess175
5.2.3 Angebotsmanagement179
5.2.3.1 Rollen180
5.2.3.2 Prozess182
5.2.4 Feedback- & Wissensmanagement186
5.2.4.1 Rollen187
5.2.4.2 Prozess189
5.3 Zusammenfassung194
6 Optionen für die Systemunterstützung196
6.1 Applikationslandkarte für das interne IT-CRM196
6.2 CRM-Systeme im internen IT-Kundenbeziehungsmanagement199
6.2.1 Operatives CRM199
6.2.1.1 CRM-Systeme199
6.2.1.2 IT-Servicemanagement-Systeme204
6.2.2 Analytisches CRM205
6.2.3 Kommunikatives CRM208
6.2.3.1 Mitarbeiterportale209
6.2.3.2 Kundenportale210
6.3 Zusammenfassung214
7 Zusammenfassung und Ausblick216
7.1 Ergebnisse der Arbeit216
7.2 Implikationen für die Praxis218
7.3 Weiterer Forschungsbedarf219
7.4 Trends und Entwicklungen221
7.4.1 Erweitertes Verständnis von „Relationship Capability“221
7.4.2 Einbindung der Fachseite in die IT-Wertschöpfungskette222
7.4.3 IT-Organisationen in der Zukunft222
Anhang A Ergänzungen zur Empirie225
A.1 Interviews225
A.2 Analysierte Dokumente227
A.3 Aktionsforschungsprojekte und Austausch mit dem Forschungsumfeld229
Anhang B Elemente der Prozessarchitektur230
B.1 Prozessverzeichnis230
B.2 Leistungsverzeichnis231
B.3 Rollenverzeichnis233
Literaturverzeichnis235

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