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Lass es gut sein

Ermutigung zu einem gelingenden Leben

AutorFriedrich Schorlemmer
VerlagAufbau Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl248 Seiten
ISBN9783841200624
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
'Lass es sein, es hat keinen Zweck!' - gegen solch resignative Lebens- und Redensart wendet sich dieses Buch. Friedrich Schorlemmer folgt der Maxime 'Lass es gut sein und lass es gut werden.' Aus genauen Beobachtungen gewinnt er Orientierungshilfen, die dem Einzelnen Halt und Hoffnung geben. Er macht Mut zu einem gedeihlichen Umgang mit der Natur, mit sich selbst und anderen, auch mit Gegnern und Fremden. Nöte und Ängste nicht verschweigend, schärft er eine Gelassenheit ein, die unsere Tatkraft stärkt. Die in ihren Grundlagen gefährdete Erde verlangt allen mehr Rück-Sicht und mehr Weit-Blick ab. Was jeden von uns trägt, kann nur das sein, was uns alle gemeinsam trägt, prägt und bindet. Das Leben kann gelingen, wenn wir uns unserer Vergänglichkeit bewusst bleiben, unser Land lieben, Toleranz üben und die Wahrheit suchen, Widerstand gegen alles Lebensfeindliche leisten und uns mit anderen kompromissbereit einigen lernen.

Friedrich Schorlemmer, geboren 1944 in Wittenberge/Elbe, aufgewachsen in der Altmark, Publizist und Theologe. 1978-1992 Dozent im Evangelischen Predigerseminar und Prediger an der Schloßkirche in der Lutherstadt Wittenberg, 1992-2007 an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Wittenberg. 1989 erhielt er die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte und 1993 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er gehört zum Herausgeberkreis der 'Blätter für deutsche und internationale Politik'. Friedrich Schorlemmer wurde 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet; 2014 erhielt er die Humboldt-Medaille, außerdem die Ehrendoktorwürde der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder.

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Leseprobe
Dass ein gutes DEUTSCHLAND blühe (S. 165-166)

Nach-Sicht und Weit-Blick »Das Hemd ist einem näher als der Rock«, sagt das Sprichwort. Und das ist wahr. Doch wer nur das Nächste sieht, wird bald das Nachsehen haben. Das lehrt alle Erfahrung. In einer unübersichtlich gewordenen Welt, in der uns das Ferne täglich nahegerückt wird, gilt es, das umgrenzte eigene Revier in Ordnung zu bringen, in Ordnung zu halten, und zugleich die Rückwirkungen globaler Prozesse zum Guten zu wenden. Dass möglichst jeder ein Leben in Würde führen kann, muss Ziel allen Strebens bleiben. Was uns gemeinsam trägt, kann nur das sein, was jeden Einzelnen trägt, prägt und bindet. »Was gut ist für alle und zugleich dem Einzelnen gut tut« wäre eine brauchbare Lebensmaxime.

Gerade in einer entgrenzten Welt ist die Orientierung auf eine regionale und nationale Identität wichtig, die sich nicht gegen andere richten darf, richten muss und richten braucht. Nichts wäre fataler als die direkte oder indirekte Aufforderung, sein eigenes Land nicht zu lieben oder lieben zu dürfen. Wir Deutschen tun gut daran, dass wir uns auf die großen, beachtenswerten, Respekt gebietenden humanen Traditionen und Leistungen von Deutschen zurückbeziehen, um daraus geistige Impulse, auch Kraft zu schöpfen – ohne jede Überheblichkeit, aber mit Dankbarkeit, als Teil der Menschheit.

Es ist aller Ehren wert, sein eigenes Land zu lieben und zugleich andere Länder, fremde Menschen, ferne Kulturen zu achten. Wenn wir unsere Identität nicht positiv suchen, überlassen wir nationale Emotionen einer rechten »Denke«, die mit einer Gefühlswalze in uns schlummerndes nationalistisches Gedankengut wieder zu erwecken sucht und inzwischen damit weit mehr Bürger erreicht als jene, die rechtsradikal wählen. Nichts wäre jedoch unangemessener und für die Zukunft gefährlicher, als uns den Abgründen deutscher Geschichte nicht zu stellen. Das eine relativiert das andere nicht.

Es gehört zusammen, obwohl es eigentlich nicht zusammenpasst. Als Bürger eines toleranten, eines solidarischen, eines friedlichen und eines selbstbewussten Landes zeigen wir uns, wenn wir Übereinstimmung darüber erlangen, von welcher Vergangenheit her wir uns definieren, was uns als Vergangenheitsschutt geblieben ist und was uns fernerhin wirklich »etwas wert ist«, worauf wir stolz sein können, wofür es sich lohnt, sich – gemeinsam – einzusetzen und wie wir ohne Illusionen gemeinsam unsere Zukunft gestalten können.

Vielleicht mit einer neuen Bescheidenheit, mit einer neuen Demut, mit einer neuen Einfachheit erneut nach dem Sinn suchen, weil die bloßen Zwecke das Leben nicht erfüllen können. Die bloß individuelle und spirituell fokussierte Frage nach dem inneren Reichtum wird nur zu sinnvollen Resultaten führen, wenn zugleich die Frage nach der Verteilung des zur Verfügung stehenden sozialen und materiellen Reichtums gestellt wird. Die Verteilungsfrage darf im real existierenden Kapitalismus weder tabuisiert noch den Apologeten des Neoliberalismus überlassen werden. Dazu aber bedarf es ganz neuer nationaler und internationaler Verbünde, entschlossener Koalitionen von Gewerkschaften, Kirchen sowie von all jenen, die nicht dulden wollen, dass sich die Welt in Gewinner und Verlierer teilt. Auf jeden kommt es an, auf alle kommt es an. Auf Sie kommt es an.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Lass es gut sein10
FREIHEIT ohne Grenzen ist Willkür16
Freiheit und Brot16
Die Moral des Marktes18
Moderne Almosen: Hartz22
Nicht resignieren – protestieren!33
Arbeit los – Brot los – Sinn los38
Der in sich reiche Mensch40
Durch freies Wachstum in die Wüste44
Aus der Wüste in die Freiheit50
Demokratie braucht VERTRAUEN und PARTIZIPATION52
Einen Staat machen52
Alles Lug und Trug? Das Vertrauen in die Demokratie56
Agenten im Dienst der Demokratie64
Von Niedergang und Notwendigkeit der Bürgerbewegung67
Widerspruch wagen72
Schnauze voll! Wahlverweigerung in der Demokratie79
Zusammenleben gelingt durch SOLIDARITÄT84
Das glücklichste Volk der Welt84
Wie Gräben ausgehoben wurden86
Verstehen, was uns trennt95
Mit der Vergangenheit leben – Wandlungen zutrauen100
Mit enttäuschten Hoffnungen umgehen106
Trümmer der Vergangenheit? Bausteine für die Zukunft!111
Sucht, was eint: Symbole der Solidarität119
Solidarisches Handeln im Angesicht der Flut123
Naturkatastophen und globale Solidarität128
Mit Verlierern umgehen132
Ohne FRIEDEN ist alles nichts134
Haben Sie Feinde?134
Kain und Abel in mir (an)erkennen136
Freund oder Feind – Hass macht alle blind139
Tapferkeit vor dem Freund144
Dem Hass widerstehen – Frieden machen146
Zeichen setzen 2: Eine Kirche des Friedens153
Die Logik des Friedens155
Soldatsein als Gefährdung unseres Menschseins158
Der Krieg gegen den Terror als Gefährdung unserer Gesellschaft161
Dass ein gutes DEUTSCHLAND blühe166
Nach-Sicht und Weit-Blick166
Lieb dein Land167
Mein schönstes deutsches Wort173
Christlicher Patriotismus174
Niederlage – Befreiung – Neubeginn177
Respekt gegenüber anderen Kulturen187
Toleranz üben190
WERTE finden, SINN entdecken, MUT finden199
Was mir etwas wert ist199
Den Rhythmus des Lebens wiederentdecken200
Fastenkult in der Übersättigungsgesellschaft205
Scham als Sensorium des Gewissens208
Mose und die Sorge für die Alten211
Leben lassen und sterben lassen214
Keine Angst vor der Angst218
Nimm dich wichtig234
Dankbar leben – glücklich werden237
Der künftigen Generation ins Stammbuch geschrieben244

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