'ACHTUNG! SURRENDER. For you Fritz, ze Euro 96 Championship is over.' So titelt die englische Boulevardzeitung DAILY MIRROR am 24. Juni 1996, zwei Tage vor dem EM-Halbfinalspiel Deutschland gegen England. Auf dem Titelbild sind die englischen Nationalspieler Stuart Pierce und Paul Gascoigne zu sehen, schreiend und mit Stahlhelmen. Daneben steht ein Kommentar von Piers Morgan, dem damaligen Chefredakteur der Zeitung. Überschrift: 'Mirror declares football war on Germany.' Wortwörtlich werden in dem Artikel Auszüge aus der Kriegserklärung Englands an Deutschland aus dem Jahr 1939 abgedruckt. Selbst für die englischen Boulevardmedien, in denen das 'Kraut-Bashing', also die Verunglimpfung Deutschlands mithilfe negativer Stereotype und NS-Anspielungen, Tradition hat, stellt diese Titelseite den Höhepunkt ihrer Deutschlandfeindlichkeit dar. Zehn Jahre später bei der WM 2006 in Deutschland macht vor allem die englische Presse eine Kehrtwende in ihrer Berichterstattung. Sowohl Qualitäts- als auch Boulevardzeitungen sind vom Gastgeberland Deutschland und seinen Einwohnern begeistert. The SUN berichtet über die positiven Erfahrungen tausender englischer Fans in Deutschland. KATHRIN OCH kommt nach einer empirischen Untersuchung englischer Tageszeitungen zu dem Ergebnis, dass sich das Bild der Deutschen in der englischen Presse stark verbessert hat, wenn auch ein Rest an Kriegsanspielungen übrig geblieben ist. Am Ende ihrer Arbeit wirft sie jedoch die Frage auf, ob sich das Bild wirklich nachhaltig verbessert habe oder ob die positive Berichterstattung nicht doch größtenteils auf die Gastgeberfunktion Deutschlands zurückzuführen sei. Ihre Zweifel sollten nicht unberechtigt gewesen sein: Schon im Vorfeld der WM 2010 macht wieder eine englische Boulevardzeitung mit Deutschlandfeindlichkeit auf sich aufmerksam. Der DAILY STAR zeigt im Januar 2010 Michael Ballack im schwarzen Ausweichtrikot mit der Überschrift 'RETURN OF ZE BLACK SHIRTS', eine Anspielung auf die schwarzen Uniformen der SS. Weiter schreibt die Zeitung: 'Germany is set to kick up a Reich stink at the World Cup by playing in Nazi-style black shirts.' Links neben Ballack findet sich ein Bild von Adolf Hitler. Also alles wieder wie gehabt? Diese Frage will die vorliegende Arbeit klären. Doch die Blickrichtung soll auch in die andere Richtung gehen, d. h. es soll untersucht werden, wie der deutsche Boulevard über die englische Mannschaft berichtet und ob die Rivalität auf Beidseitigkeit beruht. Um ein möglichst umfassendes Bild der gegenseitigen Fremdwahrnehmung zu erhalten wird zusätzlich untersucht, wie ausgeprägt der Nationalismus in der Fußballberichterstattung auf beiden Seiten vorhanden ist. Zur besseren Vergleichbarkeit werden in dieser Untersuchung die beiden auflagenstärksten und einflussreichsten Boulevardzeitungen des jeweiligen Landes, THE SUN und BILD, miteinander verglichen.
Florian Wenz, Dipl. Germ., wurde 1985 in Ruthweiler geboren. Sein Studium der Germanistik mit Schwerpunkt Journalistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg schloss er 2012 mit dem akademischen Grad des Diplom Germanisten erfolgreich ab. Bereits während seines Studiums sammelte der Autor umfassende praktische Erfahrungen im Journalismus und in der Unternehmenskommunikation. Sein Interesse an der britischen und deutschen Zeitungslandschaft im Allgemeinen und an der Fußballberichterstattung im Speziellen motivierte ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.
Bei hoher Konsonanz der Medien und einer somit mächtigen, durch die Political Correctness zusätzlich moralisierten, öffentlichen Meinung, degeneriert die Demoskopie zum bloßen Medienecho. Der…
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Mediale Gewalt ist nur aus dem Zusammenhang realer Gewalt zu verstehen. Diese Thematik wird in dieser Untersuchung unter einem explizit pädagogischen Blickwinkel betrachtet. Das Buch will p…
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Das Buch greift einen sehr aktuellen Themenkomplex auf, denn der Datenaustausch findet zunehmend in komprimierter Form über Netzwerke statt. Es beschreibt Standards für die Datenreduktion und den…
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Die Frage, wie Gewalt und Medien zusammenhängen, lässt sich nicht mit einem Satz oder nur aus einer Perspektive beantworten. Deshalb haben 16 Telepolis-Autoren in 20 Essays ihre Meinung, die…
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