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Leben in kultureller Vielfalt

Managing Cultural Diversity. Andere Wege gehen - Neues entdecken

AutorBeatrice Hecht-El Minshawi, Jürgen Engel
VerlagKellner-Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl115 Seiten
ISBN9783939928218
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,49 EUR
Kulturelle Vielfalt erleben und verstehen
Die Strukturen der Erwerbsarbeit und des Zusammenlebens in Deutschland werden sich in den nächsten Jahren noch stärker wandeln, weshalb es richtig und wichtig ist, die kulturellen Unterschiede der religiösen, sozialen und beruflichen Traditionen gezielt wahrzunehmen. Know-how geht verloren, wenn das spezifische Wissen erfahrener MitarbeiterInnen oder Zugewandeter nicht beachtet wird. »Managing Diversity« nutzt den Personen, Organisationen und Unternehmen, die kulturelle Vielfalt aktiv integrieren. Generationsübergreifend und nachvollziehbar ist das Workshop-Konzept, über das in diesem Buch berichtet wird. Geschildert wird anschaulich und beispielhaft, wie Leben in und Lernen von kultureller Vielfalt ohne großen Aufwand möglich ist, sowie zur persönlichen und organisatorischen Bereicherung beitragen kann.

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Leseprobe
Ergebnisse (S. 71-72)

Die komplette Workshopreihe hat einen Dialogprozess in Gang gesetzt, der über die drei Termine hinausgehen sollte – und eine zweite Phase geradezu einfordert als eine Fortsetzung des bürgerschaftlichen Engagements. Diese Forderung ist eine wichtige Erkenntnis, die aus der Gesamtheit der Diskussionen und der Arbeit in den Workshops entstanden ist.

1. Dialogprozesse haben begonnen

Den Projektträgern war und ist heute noch das kaum abschätzbare Risiko, in einer Culture-Puzzles-Group einen Dialogprozess erfolgreich zu starten, von Anbeginn bewusst gewesen: wir vertrauen unserem modellhaften Konzept, unseren Fragestellungen.

Vorrangig interessiert uns die Dimension ›Generation/Alter‹ an der Schnittstelle zu ›Ethnizität/Migration‹. Dahinter stehen folgende Fragen:

1 Was können Menschen voneinander lernen, auch wenn sie verschiedenen Generationen angehören? Wie können Ältere (nicht nur beruflich) aktiv bleiben und sich solidarisch an gesellschaftlichen Prozessen beteiligen und welche Erfahrungen sind für Jüngere interessant? Und was wünschen sich Jüngere von Älteren, was wollen sie übernehmen oder selbst in den Austauschprozess geben?

2 Migrantinnen und Migranten leben mit uns. Wir alle sind eine Wirtschaftsmacht. In Macht steckt machen. Machen können nur die, die beteiligt sind. Was geht uns allen an Austausch und Lernen verloren, wenn zugewanderte Personen nicht beteiligt sind?

Was kann eine jüngere Türkin von einem älteren deutschen Bauingenieur lernen oder eine ältere Japanerin von einem jüngeren Schauspieler? Und wie können wir besonders gut lernen?

Ein ›offener Lernraum‹ schafft kreatives Handeln und fördert die achtsame Dialogbereitschaft. Hier ist das Erkunden von Inhalten, Motivation und Annahme, also von Ideen, Überzeugungen und Gefühlen gemeint, weder die Diskussion noch das Debattieren. Dies geschieht deshalb nicht im Sinne: ›Gib mir eine Information, die ich dann benutzen kann.‹ Verwertung ist zunächst nicht das Ziel von Dialog.

›Dialog ist ein Weg, gemeinsam zu beobachten, wie verborgene Werte und Absichten unser Verhalten bestimmen und wie unbemerkte, kulturelle Unterschiede aufeinanderprallen, ohne dass wir bemerken, was sich eigentlich abspielt. Er ist wie eine Bühne, auf der kollektives Lernen stattfindet und auf der ein Gefühl zunehmender Harmonie, Kollegialität und Kreativität entstehen kann.‹

Im Dialogprozess werden Gedanken, Impulse, Beurteilungen in Schwebe gehalten und dies involviert Achtsamkeit, Zuhören, Zuschauen und ist essentiell für das Erkunden. Dies ist ungewohnt und nicht leicht.

Im Denken, Sprechen, Verhalten, unsere Wertsysteme, Gefühle, Intentionen, Vor-Urteile und Ängste, unser gesamtes Kultursystem zuzulassen, darum geht es, wenn wir gemeinsam etwas Neues, etwas Modellhaftes schaffen möchten.

Quelle : David Bohm, Donald Factor, Peter Garrett: ,Dialog, ,ein Vorschlag, 1992

Die weiteren Ergebnisse sind in zwei Abschnitten unterteilt: zum einen sind es die von den Projektträgern formulierten Erkenntnisse. Und zum anderen sind es die Leitsätze, die im Verlauf der ganzen Workshopreihe entstanden sind, die sich im Laufe der Zeit immer mehr konkretisieren konnten. Eine Diskussion der Leitsätze, ihr Ausprobieren und ihr Wandel sollten in einer zweiten Phase beginnen.

2. Erkenntnisse

Von nix kommt nix!

›Mit 50 stellen sich die Folgen ein, wie wir die letzten 25 Jahre gelebt haben, nämlich, dass wir uns alle und immer überschätzt haben. Sonst hätten wir das nicht geschafft, was wir geschafft haben.‹

Quelle: Renate Kösling auf der Tagung: Graues Gold oder Altes Eisen?, Arbeitnehmerkammer Bremen, 2005
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Impressum3
Inhalt4
Vorwort5
Motivation und Reifung: Wege zum Projekt8
Culture-Puzzles-Group17
Managing Cultural Diversity. Ein Workshop-Konzept/Workshopreihe24
Ergebnisse72
Personen80
1. Steckbriefe der Teilnehmer/innen80
2. Mitwirkende104
Bibliographie und Kontakte109
Rücktitel115

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