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Lessings Trauerspiel 'Philotas' als dramatisierte Kritik an der Tragödie 'Sterbender Cato' und seiner zugrundeliegenden Theorie von Johann Christoph Gottsched

AutorBianca Reinisch
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl21 Seiten
ISBN9783656076896
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Drama des Sturm und Drang, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Johann Christoph Gottsched und seine Frau Luise Adelgunde Victorie Gottsched reformierten das deutsche Theater zu Beginn des 18. Jahrhunderts und bildeten somit den Anfang des Dramas der Aufklärung. Gottscheds dramentheoretisches Konzept, welches unter anderem in seinem Werk Versuch einer Critischen Dichtkunst , in verschiedenen Abhandlungen sowie Vorträgen und -reden dargestellt ist, stützt sich dabei vor allem auf die antike Poetik von Aristoteles , Martin Opitz' Buch von der deutschen Poeterey und auf den französischen Klassizismus. Im Verlauf des folgenden Kapitels werden zuerst einige zentrale Merkmale der Tragödie, wie Gottsched sie versteht, und anschließend das Trauerspiel Sterbender Cato, das Gottsched an seiner Regelpoetik orientiert und welches als Musterbeispiel gilt, kurz(!) vorgestellt und auf die zeitgenössische Reaktion auf das Drama eingegangen. Eine genauere Analyse des Trauerspiels erfolgt erst später im Zusammenhang mit Lessings' Werk Philotas. So wie Gottsched als großer Reformator der Frühaufklärung gilt, so übernimmt Lessing diese Rolle ab der Mitte des 18. Jahrhundert in der Phase der Spätaufklärung. Sein erstes bürgerliches Trauerspiel, Miß Sara Sampson, läutet diese neue Phase des Theaters ein und steht in Opposition zu den am französischem Vorbild orientiertem klassischen Trauerspiel der Gottschedschen Schule. Drei Jahre später erscheint Lessings Philotas, das seinerzeit für viele Irritationen und Missverständnisse sorgte, da es zwar formal und laut Untertitel eine Tragödie ist, aber bei genauerer Betrachtung Fehler bei der Umsetzung des historischen Stoffes in die klassische Form der Tragödie - wie sie von Gottsched bekannt war - aufweist. Heute besteht allgemeiner Konsens darüber, dass das Werk 'keine (verunglückte) heroische Tragödie ist, sondern ein Trauerspiel in heroischem Gewand mit antiheroischem Sinn.' Philotas scheint Lessings Versuch zu sein, sich von der vorherrschenden Form der heroischen Tragödie abzuwenden und einen weiteren Schritt in Richtung seines favorisierten Dramenstils - dem bürgerlichen Trauerspiel - zu gehen. Dass er damit die Dramentheorie seines größten - zumindest literarischen - Gegners Gottsched kritisiert, steht außer Frage. Allerdings könnte man an diesem Punkt weitergehen und behaupten, Philotas sei nicht nur Kritik an der klassischen Regelpoetik, sondern auch Kritik an deren deutschem Musterbeispiel Sterbender Cato. . . .

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