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E-Book

Liebe und Transzendenz

Eine Anleitung zur spirituellen Verwirklichung in der Partnerschaft

AutorKeith Sherwood
VerlagVerlagsgruppe Droemer Knaur
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl368 Seiten
ISBN9783426411391
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Wie kann man eine von spiritueller Tiefe geprägte Beziehung führen? Am Beispiel der Geschichte eines Liebespaars, das von einem Meister der Energiearbeit unterrichtet wird, lernt man, welche Denk- und Verhaltensmuster die eigene Partnerschaft blockieren. Sherwoods Übungen, Mudras und Meditationen helfen, Muster zu durchbrechen und so eine wahrhaft erfüllte Beziehung zu gestalten.

Keith Sherwood wurde in Brooklyn, New York, geboren. Seit über 30 Jahren widmet er sich als international anerkannter Seminarleiter und Autor der praktischen Energiearbeit und hält Vorträge und Seminare in Nordamerika, Europa und Südafrika. Seine Bücher werden in mehr als 20 Ländern veröffentlicht. www.onewholelove.com

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Leseprobe

1 Was ist eine ›transzendente Beziehung‹?


Avril zog ihren weiten Frotteebademantel eng um ihren Körper. Sie schaute auf Dieter, der vor ihr auf dem Boden lag und seine Bauchübungen machte.

»Ich weiß, wir haben schon darüber gesprochen«, sagte sie zu ihm, »aber ich fühle mich wirklich schuldig, dass wir nicht eine der Übungen gemacht haben, die Truman uns gab, bevor wir zu meinem Vater nach Florida gefahren sind.«

Dieters Griff um das große Kissen, das er immer benutzte, um während seiner Übungen seinen Rücken zu stützen, wurde fester. Er sah Avril mit einer Mischung aus Lust und Belustigung an und zuckte mit den Schultern. Avril warf ihm einen harschen Blick zu und verschwand ins Badezimmer, um ihr Haar zu trocknen. Nebenbei suchte sie nach grauen Strähnen, seufzte, nachdem sie einige gefunden hatte, und rief Dieter dann durch die Badezimmertür zu: »Wieso hören wir uns nicht wenigstens eine der CDs an, die Truman uns gegeben hat?«

»Sprich lauter«, rief Dieter zurück.

»Warum hören wir uns nicht eine der CDs an, die Truman uns gegeben hat – die über intime Beziehungen wäre doch gut.«

»Du meinst die mit der Chakra-Meditation?«

»Ja, genau. Wir könnten wenigstens unser Herzchakra aktivieren. Dann würden wir morgen vielleicht nicht ganz so dumm dastehen, wenn wir Truman wiedersehen.«

Avril kam wieder ins Schlafzimmer und schubste Dieter beiseite.

»Ich such sie ja schon«, sagte Dieter und begann den Nachttisch auf seiner Seite des Bettes zu durchstöbern.

»Ich finde sie selbst.« Avril begann den CD-Stapel neben ihrem Nachttisch durchzusehen, bis sie fand, was sie gesucht hatte. Die CD war Teil des Materials, das sie von Alex Truman erhalten hatten. Truman war ihr Lehrer. Seit beinahe zwei Jahren half er ihnen dabei, den Wechsel von einer traditionellen in eine transzendente Beziehung zu schaffen. Mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht zog Avril schließlich die CD aus dem Stapel, wedelte sie triumphierend in der Hand und legte sie dann in den Player. Dann hüpfte sie ins Bett neben Dieter, der sich bereits hingelegt hatte, zog die Decke auf ihre Seite, und beide begannen zu lauschen.

Die CD begann mit dem Rauschen fließenden Wassers. Nach einigen Momenten begann Truman zu reden.

»Menschen sind interdimensionale Wesen, die gleichzeitig in der physischen Welt und in den nichtphysischen Dimensionen existieren. Jeder Mensch besitzt daher die Kapazität, eine transzendente Beziehung einzugehen und das Vergnügen, die Liebe, Intimität und Freude zu erfahren, die aus einer solchen Beziehung hervorgehen. Um eine traditionelle Beziehung in eine transzendente umzuwandeln, müssen beide Partner in der Lage sein, in ihrem Energiefeld ›gegenwärtig‹ zu bleiben.

Unser Energiefeld ist das nichtstoffliche Feld, das unseren Körper sowohl durchdringt als auch umgibt.

Das menschliche Energiesystem besteht ausschließlich aus Energie mit universellen Eigenschaften. Universelle Eigenschaften sind unveränderlich. Daher kann ein Mensch, sofern er gegenwärtig bleibt, seine Integrität aufrechterhalten – selbst wenn seine transzendente Beziehung und die damit einhergehende Erfahrung von Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude von außen angefeindet oder sogar angegriffen wird.

Es mag viele überraschen, aber in unserem multidimensionalen Universum stehen Paaren in einer Beziehung zwei Arten von Energie zur Verfügung: Energie mit individuellen Eigenschaften und Energie mit universellen Eigenschaften.

In einer traditionellen Beziehung dominiert hauptsächlich individuelle Energie; eine transzendente Beziehung hingegen beruht hauptsächlich auf Energie mit universellen Eigenschaften.

In der Regel ist man wesentlich vertrauter mit Energie aus individuellen Eigenschaften, da unsere Wahrnehmungsorgane sie leicht registrieren können. Man spürt sie, wenn man Angst hat oder deprimiert ist oder wenn Stress, Schock, Krankheit oder gar ein Trauma dafür sorgen, dass man sich energetisch verkrampft. Man fühlt sie und reagiert darauf, wenn man sich auf ungesunde Weise an andere angehaftet hat oder wenn der eigene Zugang zu Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude beschränkt wird.

Glücklicherweise aber ist das Universum der Energie mit individuellen Eigenschaften durchdrungen von einem Universum aus rein universeller Energie. Universelle Energie besitzt ausschließlich lebensbejahende Eigenschaften, die Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude hervorbringen. Sie schafft keine Anhaftungen, die Menschen auf ungesunde Weise aneinander bindet, sondern bringt sie auf direkteste und freudvollste Art und Weise zusammen.

Im Yoga und Tantra wird Energie mit universellen Eigenschaften entweder Shakti oder Prana genannt. Prana ist reine Lebenskraft – es belebt und nährt alles, was existiert.

Im physischen Universum gehört dazu alles, was lebt, und im nichtphysischen Universum nichtphysische Wesen und unser Energiesystem, zu dem auch unsere energetischen Vehikel gehören.

In einer traditionellen Beziehung ist die Pranamenge, die Paaren zur Verfügung steht, sehr begrenzt, da sich ihre Beziehung hauptsächlich auf Energie mit individuellen Eigenschaften stützt.

Die westlichen Kulturen sind seit Jahrhunderten an traditionelle Beziehungen gewöhnt und kennen kaum etwas anderes. Eigentlich entstand diese Beziehungsform aus der Notwendigkeit heraus, erfolgreich Kinder aufzuziehen und gleichzeitig den gegebenen landwirtschaftlichen oder nomadischen Anforderungen gerecht zu werden. Obwohl es auch hier Entwicklungen gab und jede Generation ihre eigene Sicht auf die Dinge entwickelte, ist diese Form der Beziehung in beinahe allen westlichen Kulturen noch heute vorherrschend.

Da die Grundlage einer traditionellen Beziehung Energie mit individuellen und nicht universellen Eigenschaften ist, sind ihr Grenzen auferlegt. Außerdem wird sie von vielen Menschen oft missbraucht, um eigene Schwächen und unrealistische Bedürfnisse zu kompensieren. Nicht selten verfolgen Menschen in traditionellen Beziehungen Ziele, die mit Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude nicht viel zu tun haben. Manche behandeln ihren Partner sogar schlecht oder vernachlässigen ihn. Auch wenn das nicht die Norm ist, ist den meisten nicht klar, dass andauernde Intimität und Freude primäre Beziehungsziele sein sollten und dass wir und unser Energiesystem genau dafür geschaffen sind.

Menschen in traditionellen Beziehungen sind meist so stark mit ihrer individuellen Energie verbunden, dass ihnen Sicherheit viel wichtiger ist und sie gar nicht anders können, als sich karmisch extrem an ihren Partner anzuhaften.

Wenn das geschieht, verringert sich der Pranafluss durch das eigene Feld. Ohne ausreichenden Pranafluss jedoch ist es kaum möglich, Intimität und Freude dauerhaft zu erfahren. Somit stellt eine traditionelle Beziehung in jedem Fall eine Beschränkung des eigenen energetischen Potenzials dar.

In einer transzendenten Beziehung geht es vielmehr darum, Begrenzungen zu transzendieren.

Sie kann nicht existieren, wenn Partner Ziele verfolgen, die Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude beeinträchtigen oder wenn ein Partner den anderen dominiert, schlecht behandelt oder vernachlässigt.

Andauernde Intimität und Freude können nicht entstehen, wenn Paare ihre Grenzen nicht überwinden können. Um eine transzendente Beziehung zu erlangen, müssen beide Partner die Freiheit haben, sie selbst sein zu können, und diese Freiheit auch dem anderen zugestehen.

Damit beide Partner in einer Beziehung frei und ganz sie selbst sein können, muss jeder sein Energiefeld in einen gesunden Zustand versetzen, damit Prana wirklich frei fließen kann. Außerdem müssen Paare in der Lage sein, in ihrem Energiefeld ›gegenwärtig‹ zu bleiben, denn nur wenn das beiden Partnern gelingt, können sie Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude frei miteinander austauschen.

Das menschliche Energiefeld ist eine riesige interdimensionale Maschine, die den physischen Körper durchdringt. Sie besteht aus energetischen Vehikeln und einem Energiesystem, das diese Vehikel versorgt. Zu diesem System gehören die Chakren (Energiezentren), die Meridiane (Pranaströme), die kleinen Energiezentren (z.B. in den Händen und Füßen) und die aurischen Felder. Letztere sind Prana-Reservoire, die den physischen Körper durchdringen und die energetischen Vehikel umgeben.

Die energetischen Vehikel und das Energiesystem können sich niemals verändern oder irgendwie beschädigt werden – nichts kann ihre Funktion verhindern und vereiteln, dass sie universelle Energie (Prana) ausstrahlen.

Die Wahrheit ist, dass jeder Mensch perfekt ist – genau so, wie er ist, denn jeder ist ein multidimensionales Wesen mit unerschöpflichen Vorräten an Prana. Das bedeutet, dass nichts an Ihnen verbessert werden muss, um eine transzendente Beziehung erfahren zu können. Sie müssen nur lernen, wozu Ihre energetischen Vehikel und Ihr Energiesystem fähig sind, und Sie müssen die Blockaden entfernen, die Ihren freien Pranafluss beeinträchtigen.

Dann können Sie Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude unter allen Umständen mit Ihrem Partner teilen – egal, wie widrig die Umstände oder eventuelle Einmischungen auch sein mögen.

Wie man sein Energiesystem in einen guten und gesunden Zustand versetzt, ist vor allem eine Frage der Technik. So, wie es einem Mechaniker aufgrund seines Wissens und seiner Fähigkeiten möglich ist, ein Auto zu reparieren, müssen auch Partner in einer Beziehung über Wissen und Fähigkeiten verfügen, um ihre Energiefelder in einen Zustand zu versetzen, in dem Prana frei fließen...

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