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Mach doch, was du willst

Gewaltfreie Kommunikation am Arbeitsplatz

AutorKlaus-Dieter Gens, Susann Pásztor
VerlagJunfermann
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl96 Seiten
ISBN9783955711238
FormatPDF/ePUB
KopierschutzDRM/kein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Etwa 70.000 Stunden unseres Lebens verbringen wir an unserem Arbeitsplatz. Und auch hier spielen Gefühle und Bedürfnisse eine zentrale Rolle - nur sind es nicht immer die, die ausgesprochen, gelebt und erfüllt werden ... Mit Humor und Einfühlung begleitet das Autorenduo die Belegschaft einer kleinen Agentur in ihrem Arbeitsalltag. Ob Teambesprechung, Kaffeepause oder vis à vis am Schreibtisch - immer wieder gibt es Gelegenheiten, klassische Dialoge und Konflikte aufzugreifen und sie mit Hilfe der Gewaltfreien Kommunikation in lebendige, menschliche Begegnungen zu verwandeln. Dabei wird deutlich, daß es nicht nur um zufriedene Mitarbeiter geht, sondern auch um effektive Kooperation, klare und eindeutige Kommunikation, Beziehungstransparenz und Teamfähigkeit - jene Faktoren also, die ein Unternehmen erst erfolgreich machen. 'Lebensbereichernde Organisation' nennt Marshall B. Rosenberg, Begründer der Gewaltfreien Kommunikation, sein Modell einer tragfähigen Zusammenarbeit. Mag auch der Weg vom 'normalen' Arbeitsplatz bis dorthin noch weit sein - schon das Unterwegs-Sein lohnt sich!

<p>Susann Pásztor arbeitet seit Anfang der 1990er-Jahre als freiberufliche Journalistin, Autorin und Übersetzerin. Ihr Engagement für Gewaltfreie Kommunikation entstand durch die Begegnung mit Marshall B. Rosenberg und die Lektüre seines gleichnamigen Buches. </p> <p>Klaus-Dieter Gens war von 1999-2009 zertifizierter Trainer für Gewaltfreie Kommunikation. Nach Ausbildungen als Sozialpädagoge, Supervisor und NLP-Trainer begegnete er 1996 Marshall B. Rosenberg und engagierte sich seitdem für Gewaltfreie Kommunikation: als Trainer in Seminaren und Ausbildungen sowie als Vereinsvorsitzender. Er ist Autor des Buches "Mit dem Herzen hört man besser" (Junfermann).</p> <p>&nbsp;</p>

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Leseprobe
<P>Ist-Zustand und Soll-Zustand: Der Weg zur Lebensbereichernden Organisation<BR>Gespräche zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern haben es oft in sich - die Annahme, dass allein eine hierarchische Ordnung Gespräche in Augenhöhe verhindert, steht immer im Raum. In der Regel heißt das: Autoritäres Verhalten "verlangt" Unterwerfung und Gehorsam - oder ruft Rebellion hervor. Muss das sein?<BR>Der entscheidende Unterschied zwischen einem "normalen" Unternehmen und einer Lebensbereichernden Organisation liegt darin, dass in Lebensbereichernden Organisationen die Bedürfnisse und Gefühle aller Beteiligter, auch der Mitarbeiter, wichtig sind und einbezogen werden, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Die Wechselwirkung zwischen einer Führungskraft, die gemeinsame Entscheidungen herbeiführt, die dem Leben dienen, und einem Mitarbeiter, der diese Autorität respektiert und ihr aus freien Stücken folgt, kann tatsächlich ein Gespräch auf Augenhöhe ermöglichen.<BR>Dabei sind es weniger die Handlungsanweisungen selbst, die Probleme schaffen oder verstärken, sondern die Art und Weise, wie diese Anweisungen ausgesprochen werden. Viele der gewaltfördernen Sprachmuster, die wir bereits benannt haben, finden sich in typischen Gesprächen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern wieder.</P> <P>Amtssprache<BR>Wer etwas tun "muss" oder "soll" oder nicht "kann", hat keine Wahl. Die Sprache der Bürokratie (oder "Amtssprache", wie Marshall Rosenberg sie nennt) lässt scheinbar keine Entscheidungsfreiheit. Es sind die Sachzwänge, die Wirtschaftslage oder andere Einwirkungen von außen, die bestimmte Maßnahmen erforderlich machen: Es muss eben sein. Viele Menschen benutzen dieses Sprachelement ebenso häufig wie unbewusst, ohne zu merken, dass sie sich damit die Freiheit der Selbstbestimmung nehmen - und dem Gesprächspartner gegenüber die Verantwortung für ihr Tun nicht übernehmen. Ist es tatsächlich wirksamer, zu sagen "Ich muss noch tausend andere Sachen erledigen", statt tausend andere Sachen erledigen zu wollen?<BR>Sicher, es gibt genügend Dinge, bei denen es zunächst schwerfällt, zu behaupten, man wolle sie tun. Wer "will" schon gerne die überquellende Ablage aufräumen, einen schwierigen Kunden anrufen, eine Reklamation bearbeiten? Die Einsicht, dass auch das Erledigen unangenehmerer Dinge zum Tagesgeschäft gehört, hilft oft nur wenig. Die Haltung, dass auch durch solche Handlungen das eigene Leben und das der anderen bereichert werden kann, hingegen schon mehr. Die Erkenntnis, dass es wesentlich mehr Freude macht, Dinge aus freiem Willen zu erledigen, ist reine Übungssache: Achten Sie in der nächsten Zeit einmal darauf, wie häufig und in welchen Situationen Sie davon sprechen, Sie "müssten" oder "sollten" dieses oder jenes tun, und beginnen Sie spielerisch damit, stattdessen das Wort "wollen" einzusetzen. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie zum Beispiel sagen, Sie wollten sich auf Ihre Aufgabe konzentrieren, statt zu behaupten, Sie hätten jetzt keine Zeit? Wie fühlt sich wohl Ihr Gesprächspartner, wenn er hört, dass Sie sich zehn Minuten Zeit für ihn nehmen wollen - und nicht, dass Sie das Gespräch in zehn Minuten beenden müssen?</P>
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Inhalt6
Vorwort10
1. Einfu?hrung12
Teambesprechung12
Vom Arbeitsplatz ...14
... zur Lebensbereichernden Organisation15
2. Was ist Gewaltfreie Kommunikation?17
Das Konzept17
Von Wölfen und Giraffen17
Die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation18
Über die Anwendung Gewaltfreier Kommunikation im Alltag19
Noch ein Wort zu unserer Vorgehensweise ...19
3. Achtung, Wölfe! – Über die Kunst des Umdeutens20
Kleine Anfrage20
Gewalt in der Sprache21
Sprachgewalt21
Was die Menschen eigentlich sagen wollen ...22
4. Auf Kollisionskurs – Trennende oder verbindende Sprachmuster (I)24
Ich werde noch wahnsinnig hier!24
Sprachmuster, die trennen ...25
... und Sprachmuster, die verbinden26
Einfu?hlung fu?r Christoph27
Der Kommunikationsexperte28
5. Fu?hrungsangelegenheiten – Fu?hren und einfu?hlen29
Chefgespräch29
Ist-Zustand und Soll-Zustand: Der Weg zur Lebensbereichernden Organisation30
Vier Schritte fu?r Markus32
6. Worum es wirklich geht – Trennende oder verbindende Sprachmuster (II)34
Langweilig, was?34
Reine Übungssache35
Am Anfang war die Unterstellung ...35
Belehren und Besserwissen36
Mit anderen Ohren36
Mit anderen Worten37
Gemeinsam mit anderen38
7. Zeit fu?r Gefu?hle – Wie viel Gefu?hl verträgt ein Bu?ro?40
Wie soll ich’s ihr denn sagen ...40
Scheingefu?hle41
„Echte“ Gefu?hle41
Sie sind der Boss42
Nicht „baden“, sondern benennen42
Gefu?hle am Arbeitsplatz43
Über Gefu?hle sprechen43
8. Wer braucht was? – Über Bedu?rfnisse und Strategien46
Pause!46
Was wir brauchen ...47
... und wie wir es bekommen47
Bedu?rfnisse und Macht48
Strategiensammlung49
Ohne Risiken und Nebenwirkungen50
9. Giraffentanz – Die Kunst des Bittens51
Ich frag doch bloß ...51
Einladung zum Giraffentanz52
Bitte oder Forderung?54
Ja oder Nein?54
Klarer Fall55
10. Jetzt reicht’s! – Wohin mit dem Ärger?56
Kopierpapier56
Ärgerlich!57
Aggression und Wut57
Unser Aggressionsmodell57
Und was steckt dahinter?58
11. Zuhören und Nachfragen – Über Einfu?hlung61
Armer Markus61
Was ist Einfu?hlung?62
Weder Mitleid noch Ratschläge62
Gut gefragt62
Die Grenzen der Empathie63
Und noch einmal: Die vier Schritte63
Teeku?chen-Meeting64
12. Eine unerfreuliche Geschichte – Mobbing und seine Hintergru?nde66
Schräglage66
Was heißt hier Mobbing?67
Vorbereitungsgespräche69
13. Mediation – Eine neue Verbindung72
Markus – einerseits ...72
... und Holger – andererseits73
Flurgespräch75
Nicht immer läuft es so einfach ...76
Und jetzt?76
14. Jules Abschied – Über Dankbarkeit – und Feiern!78
Praktikumsbericht78
Danke79
Feiern!80
Abschied80
Praxisteil81
Dankesrunden81
Lob – Tadel – Feedback81
Mitarbeitergespräche – ein möglicher Ablauf84
Tipps zur Schaffung eines offenen Arbeitsklimas85
Anhang86
Gefu?hlsworte, die auf erfu?llte Bedu?rfnisse hinweisen86
Gefu?hlsworte, die auf unerfu?llte Bedu?rfnisse hinweisen87
Interpretation statt Gefu?hl89
Bedu?rfnisse90
Über Marshall B. Rosenberg91
Das Center for Nonviolent Communication91
Trainer im deutschsprachigen Raum92
Das Zentrum Gewaltfreie Kommunikation Berlin e.V.92

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