Machtmittel Medien – Pädagogik ohne Macht
01/2014
Verlag | kopaed - merz / medien+ erziehung |
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Erscheinungsjahr | 2014 |
Seitenanzahl | 96 Seiten |
ISBN | |
Format | |
Kopierschutz | Wasserzeichen/DRM |
Geräte | PC/MAC/eReader/Tablet |
Preis | 5,99 EUR |
„In der vernetzten Gesellschaft gibt es keine Diskretion – für niemanden“, so untertitelt Kay Sokolowsky in der Konkret vom Dezember 2013 seinen Artikel Glasbürgerkunde. Ein globales Netz politischer und wirtschaftlicher Datensammelagenturen sorge dafür, dass jeder Mensch ausgespäht und vermarktet wird: „Was der BND nicht herausfindet, kann er bei Google erfragen; was der Otto-Versand nicht über uns weiß, verrät ihm das Einwohnermeldeamt; was die Bank besonders interessiert, findet sie bei Facebook.“ Was dann noch fehlt, steuern die Nutzerinnen und Nutzer der Medienwelt bereitwillig – mit oder ohne Wissen und Bewusstsein – selber bei: Sie „exhibitionieren sich nach Kräften – in sozialen Netzwerken und Weblogs, bei Twitter, Instagram oder Flickr. ... Die Nachrichtendienste müssen, was sie erfahren wollen, nicht mehr mühsam besorgen, sie bekommen es frei Haus geliefert.“ Was Solokowsky hier unverblümt anprangert, verweist auf ein Bündel von gesellschaftlich und individuell gleichermaßen geschaffenen und wirksamen Problemlagen: Die umfassenden technischen Möglichkeiten, über die wir heute verfügen können, um unser Leben bequem von zu Hause aus zu gestalten, uns miteinander in Beziehung zu setzen und unsere Meinung in kleineren oder größeren Öffentlichkeiten kundzutun, haben eine Kehrseite: Sie ermöglichen es auch, unsere Lebensführung auszuspionieren, unser Denken und Handeln auf alle Zeiten zu archivieren, unsere Geheimnisse und Intimitäten zu enthüllen, kurz: uns unsere Privatheit zu nehmen. Die Medienpädagogik ist in dieser von ökonomischen Interessen weitgehend beherrschten (Medien-)Welt nicht ohnmächtig, aber sie muss Stellung beziehen sowie viel Ausdauer und Kraft aufbringen bei ihrem Auftrag, die Subjekte zu einem souveränen Leben mit Medien zu befähigen. merz 1/2014 will dafür Argumente liefern und Ansatzpunkte aufzeigen.