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E-Book

Mahler

Leben · Werke · Dokumente

AutorKarl-Josef Müller
VerlagSchott Music
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl600 Seiten
ISBN9783795785451
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Gustav Mahler wird heute mehr denn je als »Wegbereiter der Neuen Musik« gefeiert. Wie kaum ein anderer Komponist des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist er kometengleich ins Zentrum der musikalischen Öffentlichkeit gerückt. Mahlers Musik ist ein Abenteuer, so schön und furchterregend, so beschaulich und unberechenbar wie die Welt, von der sie redet. Zu Lebzeiten war Gustav Mahler eher als mächtiger Hofoperndirektor und weniger als Komponist bekannt, denn eigene Werke konnte er nur während der Sommermonate komponieren. Als solcher musste sich Mahler jedoch mit seinen Zeitgenossen Anton Bruckner und Richard Strauss messen. Diese Diskrepanz zwischen Mahlers hohem ethischen Anspruch als Komponist und seiner Qualifizierung durch die Umwelt versucht Karl-Josef Müller in seinem neu aufgelegten Buch zu beleuchten.

Karl-Josef Müller (1937-2001) studierte in Mainz Schulmusik, Musikwissenschaft und Musikpsychologie. Parallel dazu widmete er sich kompositorischen und analytischen Studien bei Fussan und Mauricio Kagel. Nach seiner Promotion unterrichtete er in Berlin und Frankfurt am Main und veröffentlichte zahlreiche Beiträge und Schriften über die Musik des 20. Jahrhunderts. Als Komponist wurde Karl-Josef Müller vor allen Dingen durch seine Chor- und Instrumentalwerke bekannt.

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Leseprobe

Zeittafel


1860

Gustav Mahler wird am 7. Juli als zweites von vierzehn Kindern des Kaufmanns Bernard Mahler und seiner Frau Maria, geb. Hermann, in Kalischt (Böhmen) geboren.
Im Dezember Übersiedlung der Familie nach Iglau (Jihlava), Pirnitzergasse 4. Der Vater betreibt im Hinterhaus eine Spirituosen-Destillation.

R. Wagner darf nach Deutschland zurückkehren. Hugo Wolf geboren, Schopenhauer gestorben. G. Th. Fechner veröffentlicht die Elemente der Psychophysik.

1866

Erster Klavierunterricht. Entscheidende Eindrücke durch die Militärmusik der nahegelegenen Kaserne.

Deutsch-österreichischer Krieg; Schlacht bei Königgrätz. F. Busoni geboren.

1868

Harmonielehre bei Heinrich Fischer.

Meistersinger in München. Requiem von Brahms in Bremen. 1. Sinfonie von Bruckner in Linz.

Max Slevogt und Stefan George geboren. Beginn der Gewerkschaftsbewegung.

1869

Eintritt ins Gymnasium Iglau.

Berlioz stirbt, Pfitzner wird geboren.

1870

Erstes öffentliches Auftreten als Pianist im Stadttheater Iglau. Die Stadt wird ans Eisenbahnnetz angeschlossen.

Ausbruch des deutsch-französischen Krieges.

1871

Im Herbst Wechsel ans Neustädter Gymnasium in Prag, von dem er bereits im nächsten Jahr zurückkehrt.

1872

Bernard Mahler erwirbt das Nachbarhaus, Pirnitzergasse 6. Mahler hört in Iglau zum erstenmal Mozarts Requiem.

R. Wagner siedelt nach Bayreuth über; Grundsteinlegung des Festspielhauses. P. Mondrian geboren.

1875

Sommerferien in der Nähe von Časlau; Bekanntschaft mit dem Domänenverwalter Gustav Schwarz, der sich bei Mahlers Vater für ein Studium am Wiener Konservatorium einsetzt. Gutachten des Pianisten Julius Epstein.

10. Sept. Eintritt ins Konservatorium Wien (Hauptfach Klavier). Freundschaft mit Hugo Wolf, Hans Rott und Guido Adler. Erste Kompositionen, darunter ein Opernprojekt Ernst von Schwaben.

Bruckner wird Lektor an der Wiener Universität. Ravel und Rilke geboren.

1876

23. Juni: Erster Preis bei einem Klavierwettbewerb.

1. Juli: Erster Preis für den I. Satz eines Klavierquartetts. Am 12. September spielt er in einem Konzert in Iglau u. a. eine eigene Violinsonate und ein Klavierquartett.

Erste Bayreuther Festspiele (Ring unter Richter). Erstes technisch brauchbare Telephon.

1877

Mahler fällt bei den Abitur-Prüfungen am Iglauer Gymnasium im Juli durch und holt sie am 12. Sept. nach. Inskription an der Wiener Universität, u. a. Harmonielehre bei Bruckner. Tritt dem »Wiener akademischen Wagner-Verein« bei, verläßt ihn aber 1879 wieder. Walzen-Phonograph von Edison. 2. Fassung der 3. Sinfonie von Bruckner; Mahler fertigt einen Klavierauszug davon an.

1878

11. Juli: Diplom des Konservatoriums. Beteiligt sich mit der Ouvertüre zur nicht vollendeten Oper Die Argonauten am Beethoven-Kompositions-Wettbewerb ohne Erfolg. Gibt Klavierstunden.

Bayreuther Blätter erscheinen. Erlaß des Sozialistengesetzes.

1879

Klavierlehrer auf einem ungarischen Gut in der Nähe von Budapest. Arbeit an der unvollendeten Oper Rübezahl (nur Libretto erhalten).

31. August: Alma Maria Schindler, Mahlers spätere Frau, wird geboren.

1880

Das klagende Lied. Vertrag mit dem Konzert-Agenten Lewy. Erste Kapellmeisterstelle in Bad Hall.

Jaques Offenbach gestorben.

1881

Mahler beteiligt sich mit dem Klagenden Lied, erneut ohne Erfolg, am Beethoven-Wettbewerb.

Kapellmeister am »Landschaftlichen Theather« in Laibach (Ljubljana).

Neutralitätsvertrag Österreich, Deutschland, Rußland. Erste deutsche elektrische Straßenbahn in Lichterfelde bei Berlin.

1882

Im März Ende der Kapellmeistertätigkeit in Laibach, Klavierunterricht in Wien. Arbeit an einer Nordischen Symphonie (verschollen) und an der Oper Rübezahl.

Strawinsky geboren. Berliner Philharmoniker unter Hans von Bülow gegründet.

1883

Januar bis März Kapellmeister in Olmütz; im April Chordirigent einer Stagione-Truppe im Carl-Theater Wien. Erster Besuch der Bayreuther Festspiele.

Ab August zweiter Kapellmeister und Chordirektor am Königlich-preußischen Theater in Kassel.

Wagner gestorben, Webern geboren. Eröffnung der Metropolitan Opera in New York.

1884

Beginn der Arbeit an der 1. Sinfonie. Bülow gastiert mit der Meininger Hofkapelle in Kassel. Bühnenmusik zu Der Trompeter von Säkkingen. Ab November Leiter des »Mündener Gemischten Gesangvereins«. Bewerbung bei Angelo Neumann, der noch Theaterdirektor in Bremen ist. Dezember Beginn der Komposition der Lieder eines fahrenden Gesellen.

Smetana gestorben.

1885

April: Dem Gesuch um Entlassung in Kassel wird stattgegeben. Im Juni dirigiert Mahler beim Musikfest in Kassel Mendelssohns Paulus. Ab August zweiter Kapellmeister am Deutschen Theater in Prag (Direktor Angelo Neumann). Alban Berg geboren. Erste Leipziger Mustermesse.

1886

Ab August zweiter Kapellmeister neben Arthur Nikisch am Stadttheater Leipzig (Direktor Max Staegemann). Lernt dort den Enkel C. M. von Webers kennen.

Liszt gestorben. Berner Konvention zum Schutze geistigen Eigentums.

1887

Bearbeitung der Skizzen zur Oper Die drei Pintos von C. M. von Weber. Im Februar übernimmt Mahler für den erkrankten Nikisch dessen gesamtes Repertoire, u. a. den Ring. Beginn freundschaftlicher Beziehungen zu Richard Strauss.

Chagall geboren. Erfindung des Platten-Grammophons durch Emil Berliner.

1888

Uraufführung der Drei Pintos am 20. Januar im Stadttheater Leipzig. Vollendung der 1. Sinfonie. Mahlers Gesuch um Entlassung wird stattgegeben.

Niederschrift des I. Satzes der 2. Sinfonie (Totenfeier). Ab Oktober Direktor der Königlich Ungarischen Oper in Budapest.

Kaiser Wilhelm I. gestorben.

1889

Mahler führt Rheingold und Walküre in ungarischer Sprache auf. Tod der Eltern und der Schwester Leopoldine. 20. November: Uraufführung der 1. Sinfonie in Budapest.

R. Strauss wird Hofkapellmeister in Weimar. Weltausstellung in Paris (Eiffelturm). Erzherzog Rudolf von Österreich erschießt seine Geliebte und sich.

1890

Engagementsverhandlungen mit B. Pollini in Hamburg. Brahms hört in Budapest mit Begeisterung eine Aufführung von Mozarts Don Giovanni unter Mahler.

Cavalleria rusticana von Mascagni in ungarischer Sprache. Aufhebung des Sozialistengesetzes. Erste internationale Maifeiern.

Dunlop entwickelt den Luftreifen.

1891

Neue Statuten für das Budapester Opernhaus führen zu Auseinandersetzungen zwischen Mahler und dem neuen Intendanten Geza von Zichy.

Im März tritt Mahler von der Direktion zurück.

Ab April Erster Kapellmeister am Stadttheater Hamburg (Direktor Bernhard Pollini). Erster Aufenthalt in Steinbach a. Attersee. Mahler spielt Bülow den I. Satz seiner 2. Sinfonie vor.

Prokofiew geboren. Päpstliche Enzyklika Rerum novarum im Sinne sozialer Reformen.

1892

Lieder und Gesänge erscheinen bei Schott.

Juni/Juli: Gastspiel der Hamburger Oper in London.

G. Hauptmann Die Weber. Cholera in Hamburg.

1893

Revision der 1. Sinfonie. Komposition des II. und III. Satzes der 2. Sinfonie und einiger Wunderhorn-Lieder. 27. Oktober Aufführung der revidierten Fassung der 1. Sinfonie und einiger Wunderhorn-Lieder.

Tschaikowsky gestorben. Nansens Nordpol-Expedition.

1894

Ab Februar: Übernahme der Leitung der Philharmonischen Konzerte nach Bülows Tod. Aufführung der 1. Sinfonie ohne Blumine-Satz bei der 30. Tonkünstler-Versammlung in Weimar. Vollendung der 2. Sinfonie. Bruno Walter wird Korrepetitor und Chordirektor am Hamburger Theater.

R. Strauss wird Hofkapellmeister in München.

Debussy L’Après-midi d’un Faune.

1895

Tod des Bruders Otto. Die ersten drei Sätze der 2. Sinfonie werden auf Veranlassung von Strauss in Berlin aufgeführt. Entwurf der Sätze II bis VI der 3....

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