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Managementvergütung, Corporate Governance und Unternehmensperformance

Eine modelltheoretische und empirische Untersuchung

AutorChristian Lazar
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl213 Seiten
ISBN9783835054059
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Christian Lazar stellt die Einflussfaktoren auf die Managementvergütung dar und analysiert den Zusammenhang zwischen aktienkursbasierten Anreizsystemen und der Unternehmensperformance.



Dr. Christian Lazar promovierte bei Prof. Dr. Bernhard Schwetzler
am Lehrstuhl für Finanzmanagement und Baken der HHL - Leipzig Graduate School of Management. Er ist beim Bankhaus Metzler im Bereich Corporate Finance tätig.

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Leseprobe
1 Einleitung und Gang der Untersuchung (S. 1)

In den vergangenen Jahren gewannen die Managervergütung im Allgemeinen und die aktienkursbasierten Vergütungskomponenten im Speziellen sowohl in der Theorie als auch in der Praxis immer mehr an Bedeutung. Dieses ist vor allem auf die aktienkursabhängigen Anreizsysteme, die Aktien und den Aktienoptionen, zurückzuführen. Noch zu Beginn der 90er Jahre stellten Theoretiker fest, dass die Vergütung der Manager kaum vom Aktienkurs abhängig war. So führen Jensen und Murphy in ihrer vielfach zitierten Studie an, dass ein Vermögenswachstum der Anteilseigner in Höhe von 1.000 US-Dollar mit einem Anstieg der Managervergütung von lediglich 3,25 US-Dollar verbunden ist. Aufgrund der geringen Anreize wurde gefolgert, dass die Entlohnung des Topmanagements keine effizienten Anreizverträge darstellte, sondern vielmehr der Entlohnung von Bürokraten entsprach.

Daraufhin erfolgte ein sprunghafter Anstieg der aktienkursbasierten Vergütungskomponenten. , Es verwundert kaum, dass damit auch die absolute Vergütungssumme der Manager anstieg. Gleichermaßen verstärkte sich das Interesse der Öffentlichkeit und Wissenschaft an der Managervergütung. Abbildung 1.1 verdeutlicht den Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Managervergütung und der Anzahl wissenschaftlicher Publikationen zur Managervergütung im Zeitablauf.

Für den Chief Executive Officer (CEO) haben sich die Fixbezüge und Bonuszahlungen der S&,P 500 Unternehmen von 1970 bis 1996 im Median mehr als verdoppelt. Die realisierte Gesamtvergütung, die neben Barzahlungen auch Aktien und Aktienoptionen berücksichtigt, hat sich annähernd vervierfacht. Einen noch stärkeren Anstieg im gleichen Zeitraum weisen die wissenschaftlichen Publikationen zur Managervergütung auf. Während in den Jahren vor 1985 lediglich ein bis zwei Publikationen pro Jahr vorlagen, hat sich ihre Anzahl bis zum Jahr 1995 auf 60 erhöht.

Die meisten empirischen Studien stammen aus den USA. Für den Zeitraum von 1990 bis 1996 wurden dort etwa 200 empirische Studien zur Managervergütung in wissenschaftlichen Fachzeitschriften zur Managervergütung veröffentlicht. Dagegen liegen für Deutschland vergleichsweise wenige empirische Untersuchungen vor. Die erste stammt laut Schwalbach aus dem Jahr 1997. Die wenigen empirischen Arbeiten für Deutschland konzentrieren sich bislang insbesondere auf die Gesamtvergütung der Manager. Eine ausführliche Berücksichtigung aktienkursbasierter Anreizsysteme ist dagegen noch nicht erfolgt. Ein wesentlicher Grund für die geringe Anzahl und mangelnde Abdeckung der Vergütungskomponenten ist die fehlende Datenbasis auf diesem Gebiet.

Aus Sicht der Finanzierungstheorie kann die Interaktion zwischen Managervergütung, Corporate Governance Mechanismen und Unternehmensperformance als ein wesentlicher Untersuchungsgegenstand erachtet werden. In unmittelbarem Zusammenhang dazu steht die Untersuchung der Managerial Entrenchment Hypothese. Dabei definieren Berger, Ofek und Yermack Entrenchment "…as the extent to which managers fail to experience discipline from the full range of corporate governance and control mechanisms…"

Demnach können Manager bei Vorliegen von Managerial Entrenchment ihren diskretionären Spielraum zur eigenen Nutzenmaximierung ausnutzen. Hierzu existieren empirische Studien für die USA, die häufig die Entrenchment Hypothese belegen. Allerdings lassen sich die Ergebnisse nicht ohne Weiteres auf Deutschland übertragen. Der Grund hierfür liegt in den unterschiedlichen Rahmenbedingungen beider Länder. Des Weiteren weist Deutschland mit der Einführung des deutschen Börsensegments für Wachstumsunternehmen, dem Neuen Markt, einzigartige Merkmale hinsichtlich der Entwicklung der Aktienkurse und den zahlreichen Unternehmensskandalen auf.

Letztere lassen vermuten, dass Manager ihre eigenen Interessen verfolgen und dabei Handlungen unternehmen, die nicht im Interesse der Anteilseigner stehen. Damit ergeben sich für die vorliegende Arbeit zwei zentrale Untersuchungsgegenstände. Zum einen sollen Aussagen darüber getroffen werden, wie aus Sicht der Anteilseigner und der damit verbundenen Unternehmenswertmaximierung die Manageranreize aus Aktien und Aktienoptionen wirken.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis16
Abkürzungsverzeichnis18
Symbolverzeichnis20
1 Einleitung und Gang der Untersuchung23
2 Der Zielkonflikt zwischen Management und Anteilseigner29
2.1 Trennung von Eigentum und Verfügungsgewalt29
2.2 Die Agency-Theorie32
2.2.1 Agency-Theorie als ein Teilgebiet der Neuen Institutionsökonomik32
2.2.2 Annahmen und Gegenstand der Agency-Theorie32
2.2.3 Das Grundmodell der Agency-Theorie34
2.3 Das LEN-Modell36
2.3.1 Annahmen36
2.3.2 First-best Lösung39
2.3.3 Second-best Lösung41
2.3.4 Quantifizierung der Agency-Kosten43
2.3.5 Vergleich der Vergütungskomponenten im first-best und second-best Fall45
2.3.6 Sensitivitätsanalyse und Diskussion der Vergütungskomponenten50
2.4 Zusammenfassung56
3 Diskussion der Vergütungskomponenten59
3.1 Fixgehalt59
3.2 Variable Vergütung (Bonuszahlung)60
3.3 Aktien62
3.3.1 Das Modell von Jensen und Meckling62
3.3.2 Das Modell von Stulz66
3.4 Aktienoptionen69
3.4.1 Definition von (Aktien-)Optionen69
3.4.2 Anreizwirkung69
3.4.3 Bewertung von (Aktien-)Optionen75
3.5 Anreizmessung der aktienkursbasierten Vergütung81
3.6 Aktienkurs als Bemessungsgrundlage83
3.7 Zusammenfassung84
4 Daten zu Managervergütung, Corporate Governance Variablen und Unternehmensmerkmalen87
4.1 Beschreibung der Stichprobe87
4.1.1 Wachstumsunternehmen87
4.1.2 Stichprobenumfang89
4.2 Ermittlung der empirischen Daten90
4.2.1 Managervergütung91
4.2.2 Corporate Governance Variablen96
4.2.3 Unternehmensvariablen98
4.3 Deskriptive Statistiken99
4.3.1 Vergütungshöhe des Managements99
4.3.2 Anreize des Managements106
4.3.3 Deskriptive Statistiken aller für die empirische Untersuchung relevanten Variablen111
4.4 Zusammenfassung116
5 Managerial Entrenchment119
5.1 Manageranreize und Unternehmensperformance119
5.1.1 Einleitung119
5.1.2 Literaturüberblick120
5.1.3 Motivation125
5.1.4 Empirische Überprüfung130
5.1.5 Weitere Tests149
5.1.6 Zusammenfassung154
5.2 Managerial Power Approach und der Einfluss des Managements auf die eigene Vergütung155
5.2.1 Einleitung155
5.2.2 Literaturüberblick156
5.2.3 Ein eigener Modellansatz162
5.2.4 Komparative Statik169
5.2.5 Empirische Analyse174
5.2.6 Zusammenfassung191
6 Zusammenfassung193
Anhang197
Anhang A: Anwendung der Ergebnisse von Göx auf das LEN-Modell197
Anhang B: Das Optimierungsproblem im MPA200
Anhang C: Das Optimierungsproblem im MPA mit endogenen Arbeitseinsatz210
Anhang D: Verteilung der Aufsichtsratsgröße215
Anhang E: Regressionsmodell216
Literaturverzeichnis219

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