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E-Book

Markenbewertung

Der objektivierte Markenwert unter besonderer Berücksichtigung des Income Approach

AutorDenise Pauly-Grundmann
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl292 Seiten
ISBN9783834960634
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Denise Pauly-Grundmann verleiht der kapitalwertorientierten Markenwertmessung eine Konkretisierung, indem sie im Rahmen eines interdisziplinären Ansatzes ein ganzheitliches Konzept der Markenbewertung unter Beachtung der neusten marketing- und unternehmensbewertungstheoretischen Erkenntnisse sowie der aktuellen steuerrechtlichen und juristischen Rahmenbedingungen entwickelt.

Dr. Denise Pauly-Grundmann promovierte bei Prof. Dr. Michael Hommel an der Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

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Leseprobe
Kapitel V Ermittlung des Tax Amortization Benefit (S. 208-209)

1 Die Forderung nach der werterhöhenden Berücksichtigung des Tax Amortization Benefit


Für den Unternehmenseigner resultiert der Wert eines Unternehmens primär „aus den Bedürfnisbefriedigungsmöglichkeiten, die ihm das Unternehmen verspricht“837. So stellen unter rein finanziellen Gesichtspunkten allein die dem Unternehmenseigner für Konsumzwecke zur Verfügung stehenden Zahlungsströme Potenziale zur Bedürfnisbefriedigung dar.

Da Ertragsteuern die Zahlungsströme aus dem zu bewertenden Unternehmen ebenso wie die Zahlungsströme aus der alternativen Mittelanlage mindern, fließen in den Standardmodellen zur Unternehmensbewertung die steuerlichen Belastungen regelmäßig als „negative Zielbeiträge“838 in die Kalkulation des Unternehmenswertes ein. Daneben findet sich aber auch gleichberechtigt die Besteuerung als werterhöhendes Korrektiv, da „Steuerwirkungen nicht nur auf der Ebene der Gewinnverwendung, sondern auch auf Ebene der Gewinnermittlung“ auftreten können. Der mit der Besteuerung verbundene wertsteigernde Faktor wird in der deutschsprachigen Theorie zur Unternehmensbewertung im Zusammenhang mit der (steuerrechtlich wirksamen) Abschreibbarkeit des Kaufpreises genannt.

Weist der Käufer eines Unternehmens seine Anschaffungsausgaben ganz oder anteilig steuerrechtlich abschreibungsfähigen Vermögenswerten zu, führt ihre spätere planmäßige und ggf. außerplanmäßige Wertminderung zu einer Reduzierung der steuerlichen Bemessungsgrundlage und damit zu einer Steuerersparnis, die dem Eigentümer durch höhere Zahlungsströme zugute kommt. Im Extremfall ist es bspw. denkbar, dass in Ermangelung weiterer konkreter Vermögenswerte und Schulden sämtliche Anschaffungsausgaben vollständig dem in der Eröffnungsbilanz des Käufers auszuweisenden derivativen Geschäfts- oder Firmenwert des Anlagevermögens zuzuweisen sind.

Denn dieser bestimmt sich als „Unterschiedsbetrag […], um den die für die Übernahme eines Unternehmens bewirkte Gegenleistung den Wert der einzelnen Vermögensgegenstände des Unternehmens abzüglich der Schulden im Zeitpunkt der Übernahme übersteigt“ (§ 255 Abs. 4 HGB). Steuerrechtlich ist der derivative Geschäfts- oder Firmenwert bilanziell gesondert auszuweisen (§ 5 Abs. 2 EStG) und regelmäßig über eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 15 Jahren abzuschreiben (§ 7 Abs. 1 S. 3 EStG).

Ökonomisch gesehen gewährt dann der Fiskus dem Unternehmenskäufer durch die steuerrechtliche Abschreibungsfähigkeit des Kaufpreises einen Teil der Anschaffungskosten zurück, weshalb Käufer- und Verkäufergrenzpreis trotz identischer Erwartungen hinsichtlich der aus dem Unternehmen und der Alternativanlage zufließenden Zahlungsströme voneinander abweichen, da die potenziellen Käufer des Unternehmens diesen Steuervergütungseffekt kaufpreiserhöhend berücksichtigen können, ohne irrational zu handeln.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort5
Vorwort7
Inhaltsübersicht9
Inhaltsverzeichnis11
Abbildungsverzeichnis16
Tabellenverzeichnis17
Abkürzungsverzeichnis19
Symbolverzeichnis24
Einleitung30
1 Problemstellung30
2 Gang der Untersuchung34
Kapitel I Marken und Markenwert als Gegenstand der Untersuchung38
1 Der Begriff der Marke38
1.1 Die Marke aus juristisch-formaler Perspektive38
1.2 Die Marke aus inhaltlich-funktionaler Perspektive39
1.3 Die Marke aus integrativer Perspektive42
2 Der Begriff des Markenwertes 2.1 Zwei Seiten einer Medaille: die finanzorientierte und die verhaltensorientierte Sichtweise44
2.1.1 Finanzorientierte Sichtweise44
2.1.2 Verhaltensorientierte Sichtweise45
2.1.3 Zusammenhang zwischen finanzorientierter und verhaltensorientierter Sichtweise47
2.2 Der Markenwert vor dem Hintergrund des Bewertungsanlasses51
2.2.1 Wirtschaftlich motivierte Bewertungsanlässe51
2.2.2 Bilanziell motivierte Bewertungsanlässe56
2.2.3 Steuerrechtlich motivierte Bewertungsanlässe61
2.3 Der objektivierte Markenwert im Spannungsverhältnis zwischen dem Prinzip der Entscheidungsverbundenheit und dem Prinzip der62
2.3.1 Wirtschaftlich motivierte Bewertungsanlässe62
2.3.2 Bilanziell motivierte Bewertungsanlässe67
2.3.3 Steuerrechtlich motivierte Bewertungsanlässe75
2.4 Objektivierung im Sinne des IDW S 1 und des IDW S 580
Kapitel II Unternehmenswertorientierte Konzepte der monetären Markenwertmessung86
1 Übersicht über die Bewertungsverfahren der monetären Markenwertmessung86
2 Kostenorientierte Bewertungsverfahren (Cost Approach) 2.1 Vorgehensweise der kostenorientierten Markenbewertung87
2.2 Kritische Würdigung der kostenorientierten Markenbewertung90
3 Marktpreisorientierte Bewertungsverfahren (Market Approach) 3.1 Marktpreisorientierte Markenbewertung auf Basis unternehmensbe94
3.1.1 Das Restwertverfahren 3.1.1.1 Vorgehensweise94
3.1.1.2 Kritische Würdigung95
3.1.2 Das Börsenwertmodell von Simon/Sullivan 3.1.2.1 Vorgehensweise96
3.1.2.2 Kritische Würdigung99
3.2 Marktpreisorientierte Markenbewertung auf Basis transaktionsbezogener Marktpreise100
3.2.1 Vorgehensweise100
3.2.2 Kritische Würdigung102
3.3 Kritische Würdigung der marktpreisorientierten Markenbewertung103
4 Kapitalwertorientierte Bewertungsverfahren (Income Approach) 4.1 Vorgehensweise der kapitalwertorientierten Markenbewertung104
4.2 Operationalisierung mittels der Discounted-Cashflow-Verfahren108
4.2.1 Der Equity Approach (Nettoverfahren)108
4.2.2 Der Entity Approach (Bruttoverfahren) 4.2.2.1 Total Cashflow Approach111
Weighted Average Cost of Capital Approach113
Adjusted Present Value Approach115
4.3 Kritische Würdigung der kapitalwertorientierten Markenbewertung117
Kapitel III Ermittlung des erwarteten markenspezifischen Cashflow118
1 Unmittelbare Bestimmung des erwarteten markenspezifischen Cashflow118
2 Mittelbare Bestimmung des erwarteten markenspezifischen Cashflow 2.1 Isolierung des erwarteten markenspezifischen Cashflow aus121
2.1.1 Methodenüberblick121
2.1.2 Methode der Lizenzpreisanalogie (Relief From Royalty Method) 2.1.2.1 Vorgehensweise122
2.1.2.2 Kritische Würdigung127
2.1.3 Residualwertmethode (Residual Income Method) 2.1.3.1 Vorgehensweise129
2.1.3.2 Kritische Würdigung135
2.1.4 Mehrgewinnmethode (Incremental Income Method) i. e. S.: Preisprämienmethode 2.1.4.1 Vorgehensweise136
2.1.4.2 Der markenspezifische Mehrumsatz 2.1.4.2.1 Direkte Ermittlung des markenspezifischen Mehrumsatzes: umsatzorientierte Sic143
2.1.4.2.1.2 Kritische Würdigung der umsatzorientierten Sichtweise145
2.1.4.2.2 Indirekte Ermittlung des markenspezifischen Mehrumsatzes 2.1.4.2.2.1 Methoden der Gewinnung der markenspezifischen Pre150
2.1.4.2.2.2 Abstandorientierte Sichtweise152
2.1.4.2.2.3 Prämienorientierte Sichtweise156
2.1.4.2.2.4 Kritische Würdigung der umsatz-, abstandund prämienorientierten Sichtweise179
2.1.4.3 Die markenspezifischen Mehrauszahlungen181
2.2 Isolierung des erwarteten markenspezifischen Cashflow aus Investitionstätigkeit187
2.3 Isolierung des erwarteten markenspezifischen Cashflow aus Finanzierungstätigkeit190
2.4 Bestimmung des erwarteten markenspezifischen Cashflow191
Kapitel IV Ermittlung des erwarteten risikoadäquaten markenspezifischen Kapitalisierungszinses193
1 Das Postulat der Risikoäquivalenz193
2 Das Capital Asset Pricing Model 2.1 Das Standard-CAPM: Preisbildung ohne Berücksichtigung der Einkommensbesteuerung194
2.2 Das Nachsteuer-CAPM197
2.2.1 Erweiterung des Standard-CAPM um die Einkommensbesteuerung197
2.2.2 Operationalisierung der Determinanten des Nachsteuer-CAPM 2.2.2.1 Vorüberlegungen203
2.2.2.2 Basiszinssatz204
2.2.2.3 Marktrisikoprämie210
2.2.2.4 Betafaktor der Alternativanlage 2.2.2.4.1 Annäherung an den markenspezifischen Betafaktor und Operationalisierung213
2.2.2.4.2 Kritische Würdigung218
2.2.2.5 Dividendenund Kursgewinnrendite der Alternativanlage221
2.2.3 Kritische Würdigung vor dem Hintergrund der objektivierten Markenwertmessung225
3 Markenspezifische Anpassungen des ermittelten Kapitalisierungszinssatzes227
4 Ermittlung des Kapitalisierungszinssatzes 4.1 Der Kapitalisierungszins vor dem Hintergrund des DiscountedCashflow-Verfahrens229
4.2 Der Kapitalisierungszins bei Ermittlung des Nutzungswertes nach IAS 36232
Capital Asset Pricing Model234
Kapitel V Ermittlung des Tax Amortization Benefit237
1 Die Forderung nach der werterhöhenden Berücksichtigung des Tax Amortization Benefit237
2 Steuerrechtliche Abschreibbarkeit der Marke 2.1 Abschreibung dem Grunde nach: die wirtschaftliche Entwertung von Warenzeichen240
2.1.1 Beschluss des BFH vom 04.09.1996240
2.1.2 BMF-Schreiben vom 12.07.1999243
2.2 Abschreibung der Höhe nach: die steuerrechtliche Nutzungsdauerfiktion244
3 Berechnung des Tax Amortization Benefit 3.1 Die Interdependenzproblematik249
3.2 Berechnung mittels Iteration250
3.3 Berechnung unter Heranziehung des Rentenbarwertfaktors253
3.4 Berechnung unter Heranziehung eines Step-up-Faktors256
Thesenförmige Zusammenfassung261
Anhang264
Literaturverzeichnis278
Gesetzesverzeichnis315
Urteilsverzeichnis316
1. Entscheidungen des Bundesfinanzhofes Gericht und Datum Aktenzeichen Fundstelle316
2. Entscheidungen anderer Gerichte Gericht und Datum Aktenzeichen Fundstelle316
4. Verwaltungsentscheidungen Gericht und Datum Aktenzeichen Fundstelle316
Verzeichnis sonstiger Materialien317

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