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Marx 200

Marxistische Blätter 3_2018

VerlagNeue Impulse Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl149 Seiten
ISBN9783961706136
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Mit Beiträgen von: Dietmar Dath, Jenny Farrell, Georg Fülberth, Wolfgang Jantzen, Thomas Metscher, Klaus Müller, Richard Sorg und Holger Wendt Weitere Themen: Jörg Kronauer, Russland im Fadenkreuz • Achim Bigus, Metall-Tarifabschluss 2018 • Beate Landefeld, SPD-Krise und Erneuerungsdiskussion • Wolfgang Garbers, Digitalisierung - Hype oder Drohkulisse? • Hans Hautmann, Finanzkapital und Anschluss Österreichs • Lena Kreymann an den SDAJ-Bundeskongress • Wera Richter über den DKP-Parteitag • Rezensionen

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Leseprobe
<b>Thema: Marx 200</b> <i><b<>Editorial</b></i> <i>»Die Propaganda für das Denken, auf welchem Gebiet sie immer erfolgt, ist der Sache der Unterdrückten nützlich. Eine solche Propaganda ist sehr nötig. Das Denken gilt unter Regierungen, die der Ausbeutung dienen, als niedrig«, <i>schreibt Bertolt Brecht in seinen immer wieder inspirierenden »Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit«. Und in seinem »Me-ti, Buch der Wendungen« definiert er: <i>»Denken ist etwas, das auf Schwierigkeiten folgt und dem Handeln vorausgeht.«</i> Nun genießt der 200.Geburtstag von Karl Marx in diesem Jahr mit allerlei Ge-Denkveranstaltungen, Ausstellungen, Konferenzen, Publikationen und sogar einem ZDF-»Dokudrama« mit Mario Adorf als »Der deutsche Prophet« deutlich mehr öffentliche Aufmerksamkeit als der 120te von Bert Brecht. »Leider«, möchte ich fast sagen, da ich zu jenen gehöre, die als Jugendliche über Brecht'sche Werke bei den Recklinghäuser Ruhrfestspielen Marx'sches Denken entdeckt/?gelernt haben, bevor sie sich ans Original trauten. Der Beitrag von <i><b>Jenny Farrel </b></i>über Brechts ver-dichtetes »Manifest der Kommunistischen Partei« verbindet die beiden Jubiläen und zeigt am Beispiel, wie sehr Marx Brecht als Dichter bewegt hat. Beim Ge-Denken an Marx200 stehen bei uns »Orthodoxen« (manch »Unorthodoxer« glaubt es kaum) nicht Historie, Nostalgie, atheistische »Gedenkgottesdienste« oder Zitier-Wettbewerbe auf dem Plan, sondern der Blick auf die <b><i>Entwicklung Marx'schen Denkens, </b></i>was Unabgeschlossenheit, Aktualitäts- und Weiterentwicklungspotenzial für Denken und Handeln voraussetzt. Zu den Beiträgen in Kürze: <i><b>Dietmar Dath, </b></i>erinnert sich an seine erste Begegnung mit Marx und schildert, was er heute noch bedeutet. <i><b>Holger Wendt </b></i>verteidigt in seinem Essay den »authentischen« Marxismus in seiner Gänze, als System und kollektives Projekt gegen ein »eklektisches« Verständnis, »welches Marx zwar als Ideengeber würdigt, die Gesamtsystematik seines Werkes jedoch aufsprengt, es zum intellektuellen Steinbruch herabstuft, Kerninhalte entsorgt«. Der viel beachtete Vortrag von <i><b>Georg Fülberth </b></i>bei der diesjährigen Jahresmitgliederversammlung der Marx-Engels-Stiftung »Marx als Produkt« beantwortet, wovon wir reden, wenn wir über 200Jahre Karl Marx reden. Eine kurze Einführung in die Entwicklung der »Großen Methode«, das »Dialektische Denken«, gibt <i><b>Richard Sorg. </b></i>Im Beitrag »Karl Marx über Dienstleistungen« veranschaulicht <i><b>Klaus Müller, </b></i>dass die Frage, welcherart Arbeit Dienstleistungsarbeit ist- produktiv oder unproduktiv, wertbildend und Ware oder nicht?- keineswegs nur für detailversessene Politökonomen von Interesse ist, sondern für alle, die eine genaueres Bild von der Arbeiterklasse als »Subjekt der Veränderung« brauchen. In seinem Buch »Integrativer Marxismus« skizziert <i><b>Thomas Metscher </b></i>Felder der theoretischen Erweiterung des Marxismus, wovon wir seine Anregungen für eine »politische Ethik« und einen »neuen Humanismus« vorstellen. Abgeschlossen wird unser Schwerpunkt mit Reflexionen von <i><b>Wolfgang Jantzen </b></i>nach der Lektüre zweier Bücher von Kohei Saito und Daniel Stosiek über »Mensch, Natur, Kapital und Befreiung- Mit Marx über Marx hinaus.« In Erwägung, dass die Weiterentwicklung Marx'schen Denkens nur als kollektives Projekt Erfolg verspricht, empfehlen wir unseren Leser*innen auch die »Marx200«-Ausgaben der Zeitschrift »Z. Marxistische Erneuerung« und der SPD-nahen Zeitschrift SPW zur Lektüre, wissend, dass kluge, sozialdemokratische Marxist*innen in der gegenwärtigen Regierungs- und Gewerkschaftspraxis nicht sonderlich wirk-mächtig sind. Eine Schwierigkeit, über die es sich 2018 besonders lohnt gemeinsam nachzudenken und dann auch zu handeln. <i>Lothar Geisler</i>
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