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Mehrsprachigkeit im vereinten Europa

Transnationales sprachliches Kapital als Ressource in einer globalisierten Welt

AutorJürgen Gerhards
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl241 Seiten
ISBN9783531920368
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,27 EUR
Globalisierung und die fortschreitende Verflechtung der Mitgliedsländer der Europäischen Union führen zu neuen Anforderungen an und Chancen für die Bürger in Europa. Wollen diese am Europäisierungsprozess partizipieren, indem sie z. B. im Ausland studieren oder arbeiten, dann müssen sie die Sprache des jeweiligen Landes sprechen. Transnationales sprachliches Kapital wird damit zu einer zentralen Ressource der Teilhabe am Europäisierungsprozess.
Jürgen Gerhards rekonstruiert die Rahmenbedingungen, unter denen Mehrsprachigkeit zu einer zentralen Ressource geworden ist. Auf der Grundlage einer Umfrage in 27 Ländern der EU analysiert er die Fremdsprachenkompetenz der Bürger Europas; dabei gelingt es ihm, die enormen Unterschiede, die sich in der Ausstattung mit transnationalem sprachlichen Kapital zwischen und innerhalb der Länder zeigen, systematisch zu erklären. Gerhards plädiert für eine radikale Umkehr in der Sprachenpolitik der EU, indem er sich für die verbindliche Einführung des Englischen als 'lingua franca' in Europa ausspricht.


Professor Dr. Jürgen Gerhards ist Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort8
1 Die Fragestellung9
2 Der konzeptionelle Rahmen20
2.1 Die Bedeutung der Sprache für Prozesse der Vergesellschaftung und Vergemeinschaftung22
2.1.1 Definition von Sprache22
2.1.2 Sprache als Kapital: Die zentralen gesellschaftlichen Funktionen von Sprache26
2.1.2.1 Sprachkompetenz und Vergesellschaftung: Sprache als instrumentelles Kapital27
2.1.2.2 Sprachkompetenz und Vergemeinschaftung: Sprache als symbolisches Kapital36
a) Sprache und Gemeinschaft in sozialpsychologischer Perspektive37
b) Sprache und die Identifikation mit unterschiedlichen Gemeinschaften43
2.1.3 Transnationales sprachliches Kapital und seine wachsende Bedeutung48
2.2 Kritik des „linguistic turn“ in der soziologischen Theoriebildung54
2.2.1 Habermas’ Theorie des kommunikativen Handelns55
2.2.2 Niklas Luhmanns Systemtheorie58
2.2.3 Die verstehende Soziologie: Alfred Schütz, Peter L. Berger, Thomas Luckmann und die neuere Wissenssoziologie65
3 Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen79
3.1 Institutionalisierte Sprachenordnung: Nationalstaatsbildung und sprachliche Homogenisierung, Weltgesellschaft und die Hegemonie des Englischen80
3.1.1 Allgemeine Mechanismen des Sprachenwandels81
3.1.2 Nationalstaatsbildung und sprachliche Homogenisierung83
3.1.3 Weltgesellschaft und die Hegemonie des Englischen95
3.2 Die Europäisierung und Globalisierung der nationalstaatlich verfassten Gesellschaften Europas104
3.2.1 Europäisierung als Aufbau eines europäischen Herrschaftsverbandes105
3.2.2 Europäisierung als territoriale Ausdehnung des Herrschaftsraums110
3.2.3 Europäisierung als die rechtliche Schaffung eines einheitlichen europäischen Sozialraumes110
3.2.4 Europäisierung als Transnationalisierung der Gesellschaften der Mitgliedsländer113
3.2.5 Globalisierung der Mitgliedsländer der Europäischen Union121
3.3 Die Sprachpolitik der Europäischen Union124
3.3.1 Akzeptanz der Multilingualität125
3.3.2 Schutz und Stärkung der Minderheitensprachen136
3.3.3 Förderung der Mehrsprachigkeit der Bürger143
4 Transnationales sprachliches Kapital der Bürger in den Ländern der Europäischen Union148
4.1 Deskriptive Befunde: Die Mehrsprachigkeit der Bürger der EU149
4.2 Die Erklärung der Unterschiede in der Verfügung über transnationales sprachliches Kapital159
4.2.1 Ein Modell zur Erklärung der Verfügung über transnationales sprachliches Kapital160
a) Das Kernmodell: Fremdsprachenerwerb als Investitionsentscheidung161
b) Gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die den Fremdsprachenerwerb beeinflussen163
4.2.2 Hypothesen zur Erklärung der Verfügung über transnationales sprachliches Kapital und ihre empirische Überprüfung166
a) Institutionalisierte Sprachenordnung und die Anzahl der Amtssprachen168
b) Verbreitung der Muttersprache und der Kommunikationsnutzen einer Fremdsprache169
c) Größe eines Landes und Fremdsprachenkompetenz170
d) Modernität der Gesellschaft und transnationales sprachliches Kapital172
e) Alter und Mehrsprachigkeit176
f) Klassen, Klassenfraktionen, Berufspositionen und Mehrsprachigkeit178
g) Institutionalisiertes kulturelles Kapital (Bildung) und Mehrsprachigkeit183
h) Ausländische Herkunft des Befragten bzw. seiner Eltern und transnationales sprachliches Kapital185
i) Identifikation mit dem Herkunftsland und transnationales linguistisches Kapital186
j) Multivariate Überprüfung der Ergebnisse188
4.2.3 Hypothesen zur Erklärung der Englischkompetenz der Bürger und ihre empirische Überprüfung191
a) Bipolare Weltordnung und Englischkompetenz194
b) Linguistische Distanz zwischen Muttersprache und Englisch und die Kosten des Fremdsprachenerwerbs196
c) Eigendynamik der Zunahme des Kommunikationsnutzens von Englisch198
d) Multivariate Überprüfung der Hypothesen199
4.3 Zusammenfassung und eine Prognose, wie sich die Mehrsprachigkeit der Bürgern entwickeln wird203
5 Ausblick: Ein Plädoyer für eine veränderte Sprachpolitik der Europäischen Union210
Literatur224

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