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E-Book

Moderne Web-Anwendungen mit ASP.NET MVC und JavaScript

ASP.NET MVC im Zusammenspiel mit Web APIs und JavaScript-Frameworks

AutorHolger Schwichtenberg, Manfred Steyer
VerlagO'Reilly Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl560 Seiten
ISBN9783955617417
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis31,99 EUR
Wer sich die Erstellung moderner Webanwendungen auf die Fahnen geheftet hat, muss eine Vielzahl an client- und serverseitigen Technologien kombinieren. Dieses Buch hilft Ihnen dabei, indem es auf die Technologien ASP.NET MVC, ASP.NET Web API, ASP.NET SignalR, Entity Framework sowie auf JavaScript-Frameworks, wie AngularJS, eingeht und deren Zusammenspiel erläutert. Daneben bespricht es ausgewählte, für die Entwicklung von Anwendungen interessante HTML-5-APIs, darunter die Browser-Datenbank IndexedDb und den Application Cache zur Bereitstellung offlinefähiger Web-Anwendungen. Auch die Themen Authentifizierung und Autorisierung kommen nicht zu kurz: Neben klassischen Möglichkeiten zum Umgang mit Benutzern werden zeitgemäße, auf OAuth 2.0 und OpenId Connect basierende Security-Szenarien ausführlich behandelt. In diesem Zusammenhang beschreiben die Autoren auch die Umsetzung von Single-Sign-On-Szenarien mit firmeninternen sowie öffentlichen Login-in-Providern wie Google, Facebook oder Twitter.

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Leseprobe

Controller


Nachdem der prinzipielle Aufbau einer ASP.NET MVC-Applikation besprochen wurde, zeigt dieser Abschnitt einige weiterführende Möglichkeiten für die Implementierung von Controllern.

Models entgegennehmen


Wie bereits im einführenden Beispiel gezeigt wurde, kann ASP.NET MVC die beim Aufruf übergebenen Parameter verwenden, um eine Instanz eines Models zu erzeugen. Möglich wird dies durch die sogenannte Modellbindung (engl. Model Binder). Listing 1.10 demonstriert dies.

[HttpPost] public ActionResult Edit(Hotel h) { [...] return View(); }

Listing 1.10 Controller, welcher ein Model entgegennimmt

Um zu bestimmen, welche Parameter an die Eigenschaften des Modells gebunden werden sollen, kann der jeweilige Parameter mit dem Attribut Bind annotiert werden. Listing 1.11 demonstriert die Verwendung, indem mit der Eigenschaft Exclude angegeben wird, dass die HotelId beim Binden der Parameter nicht berücksichtigt werden soll. Sollen mehrere Eigenschaften ausgeschlossen werden, können diese durch Kommata getrennt angeführt werden.

Als Alternative zu Exclude steht auch eine Eigenschaft Include zur Verfügung. Wird diese verwendet, werden nur die angeführten Eigenschaften gebunden. Damit lässt sich verhindern, dass ein Aufrufer Werte für solche Parameter einschleusen kann, die nicht von außerhalb modifiziert werden sollen. Darüber hinaus kann mit Prefix angegeben werden, dass die zu bindenden Parameter einen bestimmten Präfix aufweisen müssen.

public ActionResult Edit([Bind(Exclude = "HotelId")]Hotel h) { [...] }

Listing 1.11 Die Modellbindung beeinflussen

Nicht immer ist es wünschenswert, eine neue Modellinstanz von ASP.NET MVC erstellen zu lassen. In manchen Situationen ist es beispielsweise notwendig, die Modellinstanz aus einer Datenbank zu laden, um sie anschließend mit den übertragenen Parametern zu aktualisieren. In diesen Fällen kann die Auflistung FormCollection als Parameter verwendet werden. ASP.NET MVC überträgt sämtliche beim Auftrag übertragene Parameter in diese Auflistung. Anschließend können diese mit der geerbten Methode TryUpdateModel von FormCollection in ein beliebiges Objekt übertragen werden (vgl. Listing 1.12). Daneben existieren noch weitere Überladungen von TryUpdateModel, welche die Angabe der vom Attribut Bind bekannten Parameter Exclude, Include und Prefix erlauben.

[HttpPost] public ActionResult Edit(FormCollection fc) { Hotel h = [...]; this.TryUpdateModel(h, fc); [...] }

Listing 1.12 Manuelles Anstoßen der Modellbindung

View auswählen


Bis jetzt wurde die Methode View verwendet, um ein ActionResult zu erzeugen, mit dem angezeigt wurde, dass an die View mit dem Namen der Action-Methode weiterdelegiert werden soll. Soll eine andere View Verwendung finden, kann, wie in Listing 1.13 gezeigt, deren Name als Parameter an View übergeben werden. Daneben existiert auch eine Überladung, welche den View-Namen sowie das zu verwendende Modell entgegennimmt. Die angegebene View muss sich entweder im View-Ordner des Controllers oder im View-Ordner Shared befinden.

public ActionResult Create() { [...] return View("Details"); }

Listing 1.13 Angabe der gewünschten View

Neben der Methode View existieren noch weitere Methoden, mit welchen das Ergebnis eines Aufrufs beeinflusst werden kann. All diese haben gemeinsam, dass sie eine Instanz einer Subklasse von ActionResult zurückliefern, welche zum gewünschten Verhalten führt. Tabelle 1.1 informiert über die Methoden dieser Klasse.

Tabelle 1.1 Methoden zur Beeinflussung des Ergebnisses

Methode

Beschreibung

Content

Liefert den angegebenen String als Ergebnis der Anfrage zurück

File

Veranlasst einen Download als Ergebnis

JavaScript

Gibt den angegebenen String als JavaScript-Code zurück, der auf dem Client ausgeführt wird

Json

Liefert das angegebene Modell JSON-formatiert zurück

PartialView

Verwendet eine partielle View, um einen Teil einer Seite zu rendern

Redirect

Leitet die aktuelle Anfrage zu dem angegebenen URL um

RedirectPermanent

Wie Redirect, verwendet jedoch den HTTP-Statuscode für eine permanente Umleitung, die zum Beispiel Such-maschinen dazu bringt, den Sucheintrag mit dem Ziel der Umleitung zu verknüpfen

RedirectToAction

Leitet die aktuelle Anfrage an die angegebene Action-Methode um

RedirectToActionPermanent

Wie RedirectToAction, verwendet jedoch den HTTP-Statuscode für eine permanente Umleitung, die zum Beispiel Suchmaschinen dazu bringt, den Sucheintrag mit dem Ziel der Umleitung zu verknüpfen

RedirectToRoute

Leitet die aktuelle Anfrage zu dem URL um, der zur angegebenen Route passt

RedirectToRoutePermanent

Wie RedirectToRoute, verwendet jedoch den HTTP-Statuscode für eine permanente Umleitung, die zum Beispiel Suchmaschinen dazu bringt, den Sucheintrag mit dem Ziel der Umleitung zu verknüpfen

Neben diesen Hilfsmethoden existieren noch ein paar Derivate von ActionResult, die der Entwickler bei Bedarf manuell instanziieren muss. HttpStatusCodeResult gibt zum Beispiel einen anzugebenden HTTP-Statuscode zurück. HttpNotFoundResult retourniert hingegen den Statuscode für Not Found.

Auf Ausnahmen reagieren


Es besteht auch die Möglichkeit, für eventuell ausgelöste Ausnahmen eine View zu definieren, welche auf den aufgetretenen Fehler hinweist. Dazu wird, wie in Listing 1.14 demonstriert, mit dem Attribut HandleError der Typ einer Ausnahme auf eine View gemappt. Wird dieses Attribut auf eine Controller-Klasse angewandt, gilt es für jede einzelne Action-Methode dieser Klasse.

[HandleError(ExceptionType=typeof(ArgumentException), View="Error")] public ActionResult List() { [...] }

Listing 1.14 Festlegen von Views für Ausnahmen

Damit die hier angegebene View auch tatsächlich angezeigt wird, muss der Entwickler in der Datei web.config die Eigenschaft mode des Elements system.web/customErrors auf On oder auf RemoteOnly setzen:

<customErrors mode="RemoteOnly"/>

Die Einstellung On bewirkt, dass die angegebene View beim Auftreten der angegebenen Exception immer angezeigt wird. Bei Einsatz der Einstellung RemoteOnly ist dies jedoch nur dann der Fall, wenn der Aufruf nicht vom Webserver aus erfolgt ist. Somit wird sichergestellt, dass Entwickler, welche lokal testen, anstatt dieser View eine Fehlerseite mit aussagekräftigen Fehlerinformationen erhalten.

URL-Mapping beeinflussen (Routing)


Action-Methoden werden auf URLs abgebildet. Beispielsweise verweist der URL /hotel/edit standardmäßig auf die Action-Methode Edit in HotelController. Verantwortlich für diese Abbildung sind sogenannte Routen.

Die aktuellen Projektvorlagen sehen eine Klasse RouteConfig mit einer statischen Methode Register-Routes im Ordner App_Start für die Definition von Routen vor. Damit RegisterRoutes beim Start der Webanwendung zur Ausführung gebracht wird, rufen die Projektvorlagen diese Methode innerhalb der Methode Application_Start auf, welche sich in der Klasse MvcApplication befindet. Die Klasse MvcApplication findet sich wiederum per Definition in der Datei global.asax, welche im Root jeder ASP.NET-Anwendung vorhanden sein sollte.

Listing 1.15 zeigt die Definition der standardmäßig vorhandenen Route. Beim ersten Parameter handelt es sich um den Namen der Route, beim zweiten um den URL der Route inkl. Platzhalter für die Namen des Controllers und der Action-Methode.

Darüber hinaus findet sich am Ende der Route der Parameter id. Der beim Aufruf für diesen Parameter angegebene Wert wird einem eventuell vorhandenen gleichnamigen Parameter der Action-Methode zugewiesen. Ein Aufruf von Hotel/Edit/7 führt somit beispielsweise dazu, dass die Action-Methode Edit eines Controllers mit dem Namen HotelController aufgerufen wird, wobei – sofern vorhanden – dem Parameter id dieser Methode...

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