Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,3, Universität zu Köln (Sozialpsychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Immer wieder hört man von Menschen, die sich prosozial Verhalten: Manche spenden Geld für hilfsbedürftige Kinder, andere greifen ein, wenn jemand auf der Straße bedroht wird und wie-der andere engagieren sich ehrenamtlich. Im Jahr 2012 erregte ein Wohltäter in Braunschweig aufsehen, der anonym Kuverts, die hohe Geldsummen enthielten, an Bedürftige verteilte. So bekamen zum Beispiel ein Kindergarten, die Braunschweiger Tafel und ein 14-jähriger, schwer behinderter Junge je zehntausend Euro von ihm (Gantenbrink, 2012) Nicht selten kommt es auch vor, dass hilfsbereite Personen einen hohen Preis für ihr prosoziales Verhalten bezahlen. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist Tu?çe Albayrak. Im November 2014 hat die 22- jährige Frau zwei Mädchen geholfen, die von drei Männern auf der Toilette einer McDonalds-Filiale belästigt wurden. Die Situation eskalierte und einer der Männer schlug auf Tu?çe ein, wobei diese tödliche Kopfverletzungen erlitt (Stern, 2014). Warum verhalten Menschen sich prosozial und riskieren manchmal sogar ihr Leben, um anderen Personen zu helfen? Gibt es rein altruistische Motive für ein solches prosoziales Verhalten, bei denen es das vorrangige Ziel des Helfers ist, das Wohlergehen der leidenden Person zu verringern? Oder ist jegliches Hilfeverhalten letztendlich auf egoistische Motive zurückzuführen, weil man hofft, durch die erbrachte Hilfe einen eigenen Vorteil zu gewinnen. Mit dieser Frage beschäftigt sich die Hausarbeit. In erster Linie sollen die Motive für prosoziales Verhalten betrachtet werden, wenn der Helfer für die betroffene Person Empathie empfindet. Verhält sich eine Person ohne vorhandene Empathie prosozial, so gibt es eine relativ gute Übereinstimmung in der Annahme, dass dieses Verhalten in erster Linie egoistisch motiviert ist. Bei vorhandener Empathie jedoch gibt es eine solche Einstimmigkeit nicht. Durch diese Schwerpunktsetzung werden zudem evolutions-psychologische Erklärungen für prosoziales Verhalten außer acht gelassen, wie beispielsweise das Modell der inklusiven Fitness von Hamilton (1964), laut welchem Menschen anderen Personen in Abhängigkeit vom Grad ihrer Verwandtschaft helfen. Dieser Erklärungsansatz kann das empathische prosoziale Verhalten, welches auch unter nicht verwandten Personen gefunden wird, nicht erklären.
Melanie Erdmann wurde 1994 in Leverkusen geboren. Sie ging auf das Lise-Meitner Gymnasium in Leverkusen und studierte anschließend Psychologie an der Universität zu Köln.
Motivation und Leistung beim Lösen komplexer Probleme in sozialen Situationen Format: PDF
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