Die 3. Säule von Solvency II enthält u.a. erweiterte Offenlegungsvorschriften hinsichtlich der Solvenz- und Finanzlage von Versicherungsunternehmen zur Förderung von Markttransparenz und Marktdisziplin. Die Kontrolle durch den Markt soll bewirken, dass Versicherungsnehmer aufgrund ihrer verbesserten Informationslage stärker als bisher Einfluss auf die Risikopolitik von Versicherungsunternehmen ausüben, d.h. eine auf Sicherheit ausgerichtete Risikopolitik in ihrer Kaufentscheidung honorieren und risikoreiches Verhalten von Versicherungsunternehmen entsprechend bestrafen. Kann jedoch durch erweiterte Transparenz mehr Marktdisziplin erreicht werden? Und wie reagieren Konsumenten auf die Information, dass Versicherungsverträge, die zur Verbesserung der eigenen Risikoposition erworben werden, selbst mit einem Ausfallrisiko behaftet sind? Der Titel widmet sich der umfassenden Analyse der Reaktionen der Versicherungsnehmer auf ausfallbedrohte Versicherungsverträge. Dabei werden verschiedene Einflussfaktoren (z.B. Darstellung des Ausfallrisikos, Ausfallgrund, Marktsituation, Persönlichkeitsmerkmale) auf die Versicherungsnachfrage anhand verschiedener experimenteller Studien untersucht. Darüber hinaus wird aus theoretischer Sicht der Frage nachgegangen, welche Konsequenzen die zu beobachtenden Versicherungsnehmerreaktionen auf ausfallbedrohte Versicherungsverträge für die optimale Risikopolitik von Versicherungsunternehmen, speziell für die Festlegung eines optimalen Sicherheitsniveaus, haben. Vor dem Hintergrund von Solvency II bietet das Buch einen Einblick, in welcher Art und Weise das Ausfallrisiko von Versicherungsverträgen als möglicher Bestandteil der Produktpolitik an die Konsumenten kommuniziert werden sollte. Des Weiteren ergeben sich Anhaltspunkte, welchem Nachfrageverhalten Versicherungsunternehmen zukünftig aufgrund einer erhöhten Risikotransparenz ausgesetzt sein könnten.
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