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E-Book

Nachhausekommen mit Hypnose in Trance

Konkret definierte hochkonzentrierte Kurzzeit-Psychotherapie

AutorSilvia Haker
VerlagR.G. Fischer Verlag
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl212 Seiten
ISBN9783830118176
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Ein Buch aus der Praxis über die Arbeit mit Menschen, bei denen die eigene Stressregulation, Angst- und Depressionsbewältigungsmechanismen sowie herkömmliche Therapieverfahren nicht mehr ausreichend helfen, und den ganz eigenen Erfahrungen der Autorin. Angst, Panik, Trauma, Zwang, Depression, Schmerz, Stress, Schlafstörungen, Reizdarmsymptome und sonstige Befindlichkeitsstörungen sind wunderbar in Hypnose ohne Nebenwirkungen behandelbar. Hypnose stand am Anfang der Psychotherapie überhaupt und ist ein Verfahren zur Einleitung und Vertiefung der Trance, in welcher hypnotherapeutisch gearbeitet werden kann zum Ausgleich ­zwischen Körper, Psyche, Geist und Seele. Hypnose ist ein ganz altes und wiederum hochmodernes Heilverfahren, das in der Medizin, Psychosomatik und Psychotherapie immer beliebter wird.

Dipl. med. Silvia Haker wurde am 18.03.1960 in Bergen auf Rügen geboren und ist dort bei ihren Eltern mit drei jüngeren Geschwistern aufgewachsen. Sie ist seit 1984 mit ihrem Ehemann, der Elektriker ist, verheiratet. Silvia Haker ist Mutter von zwei wunderbaren Töchtern, die während ihres Humanmedizinstudiums an der Universität in Rostock in den Jahren 1982 und 1987 geboren wurden. Sie ist Fachärztin für Psychiatrie, tiefenpsychologisch fundierte ärztliche Psychotherapeutin, psychoanalytisch interaktionelle Gruppentherapeutin für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und seit über 30 Jahren in ­Vollzeit berufstätig. Sie hat verschiedene Zusatzbezeich­nun­gen, so zum Beispiel für die psychosomatische und sucht­medizinische Grundversorgung und verkehrsmedi­zinische Begutachtung. Des Weiteren arbeitet sie als sachverständige Gutachterin für die gesetzliche Rentenversicherung und für Betreuungsgerichte und das Sozial­gericht, sofern es ihre Zeit ­erlaubt. Seit vielen Jahren interessiert sie sich für Hypnose und Hypnosetherapie und hat eine klassische Hypnoseausbildung und eine moderne medizinische Hypnosetherapieausbildung, ist Sporthypnosespezialistin. Während zahlreicher Fort- und Weiterbildungen und Workshops hat sie sich die besten und effektivsten Hypnosetechniken ange­eignet und für den Praxisalltag an ihrem Kassenarztsitz und für die privatärztliche Psychohypnotherapiepraxis ­optimiert und so ihre ganz eigene Hypnoseeinleitung, Trance­induktion, die QUICK-KLICK-INDUKTION nach Haker, entwickelt.

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Leseprobe

1. Einleitung


Wir kennen alle diese sich selbst erfüllenden Prophezeiungen wie: da wird man doch verrückt, das geht mir nicht aus dem Kopf, da platzt mir der Kragen, ich habe die Nase voll, ich kann das nicht mehr hören, das haut mir die Beine weg, das geht mir an die Nieren, es macht mir Bauchschmerzen, das schmeckt mir gar nicht, da muss ich die Zähne zusammenbeißen, ich geh auf dem Zahnfleisch, ich komme nicht mehr hoch, das zerreißt mir das Herz, die Angst steckt mir in den Gliedern, das raubt mir den Schlaf, das tut mir weh, ich renne mir die Hacken ab …

Und wir kennen auch diese »wunderbaren Glaubenssätze« und Leitsätze, die uns manche Eltern, Großeltern, Lehrer und sonstige Lebensbegleiter mitgegeben haben: aus dir wird nie was; du stellst dich immer an; so blöd wie du kann man gar nicht sein; du siehst unmöglich aus; das schaffst du nie; du kannst mir nicht das Wasser reichen; egal, was du anpackst, es wird nichts; sei nicht immer so unvernünftig …

Es wundert mich überhaupt nicht mehr, wenn Menschen krank werden und sind und bleiben, obwohl es keine körperlichen Ursachen gibt. Sie denken möglicherweise »falsch« oder ihr Unterbewusstsein spielt ihnen einen Streich? Manchmal reicht es auch einfach schon, Gedanken zu verdrängen, um Gefühle auszuschalten oder eben auch umgekehrt, damit man »funktioniert, um durchzukommen«. Und man wird schleichend krank. Behaupte ich nicht nur, sondern ich könnte es an hunderten, nein, tausenden Fällen belegen, wenn ich noch an die Akten herankäme. Andererseits finde ich es auch ganz gesund, nicht jedes Gefühl interpretieren zu wollen oder zu müssen. Gefühle und Gedanken gehören zu uns Menschen und machen uns aus und es wäre schön, wenn wir sie ausgleichen und regulieren und in positive umwandeln könnten und würden? Das können wir, und Sie werden erfahren, wie es gehen könnte.

Gerade habe ich eine Reportage gesehen, in welcher kritisiert wurde, dass es in manchen Landstrichen von Russland mehr Schamanen als Ärzte gebe. Warum ist das ein Problem? Kann nicht alles durcheinander, nebeneinander und miteinander da sein? Lasst uns doch bitte das tun und annehmen und geben, was wirkt und hilft. Muss alles reglementiert, gedeckelt, schlecht gemacht werden?

Weshalb soll ich 25 oder 50 oder 80 Therapiesitzungen à 50 Minuten machen, wo doch 1 bis 5 Hypnosetherapiesitzungen à 50 Minuten zum gleichen Ziel führen könnten und würden? Ich ärgere mich so darüber, dass ich keine Statistik gemacht habe, dann könnte ich es belegen; so kann ich es nur behaupten, denn ich habe keine Beweise, leider. Rechnen wir mal mit 80 € pro Therapiestunde bei 50 Sitzungen, die von den Kostenträgern für die tiefenpsychologische oder verhaltenstherapeutische oder andere zugelassene Therapieverfahren und Behandlungen bezahlt werden, und zwar mit einer Behandlungszeit über Monate und Jahre. Das wären 4000 €. Dann könnte ich ja 800 € pro Sitzung verlangen, wenn ich 5 machen würde und 4000 €, wenn ich nur eine bräuchte, so, wie es sehr oft der Fall war und ist? Ja, leider kann ich es nicht beweisen, jedoch weiß ich es, so wie viele meiner Patientinnen und Patienten auch. Leider kann ich hier die Patientinnen und Patienten nicht benennen, denn das würde nicht den Datenschutzrichtlinien entsprechen. Früher wurden in Lehrbüchern Fallberichte einfach so hineingestellt und veröffentlicht. Heute geht das alles nicht mehr so einfach. Dabei würde ich gern alles einfacher machen …

Darf ich das heute noch vor dem Hintergrund der europäischen Datenschutzverordnung? Kann ich mein Buch überhaupt veröffentlichen? Selbstverständlich habe ich alle Fallberichte unkenntlich gemacht, anonymisiert, abgeändert. Was passiert, wenn ein Leser oder eine Leserin behauptet, dass der Fall sie oder ihn darstelle? Wer muss dann beweisen, dass es nicht so ist oder so ist?

Gerade habe ich keine Lust mehr, mein Buch weiter zu schreiben und schon gar nicht dazu, es zu veröffentlichen. Kann nicht irgendetwas einfach gehen in dieser Welt mit unseren Systemen, mit den Behörden, Gesetzen? Warum müssen Gurken genormt gekrümmt sein? Hat die Menschheit nicht wirklich andere Sorgen? Warum haben so viele Menschen Angst, so wie ich jetzt auch gerade verunsichert bin. Darf ich mein Buch veröffentlichen, darf ich das überhaupt als Ärztin? Wäre dies nicht Werbung? Ich darf als Ärztin keine Werbung machen! Jeder darf Werbung machen für alles. Wir Ärzte nicht. Ganz ehrlich, ich habe echt keine Lust mehr auf diesen ganzen reglementierten Unsinn. Ich glaube, ich brauche einen Termin bei einem Therapeuten, nein, besser bei einem Psychiater, um mir ein paar Pillen zum Glücklichsein verordnen zu lassen. Stimmt ja, ich könnte sie mir selbst aufschreiben. Und darf ich das jetzt wieder überhaupt schreiben? Und wissen Sie was? Genauso verunsichert sitzen mir die Menschen gegenüber in meiner täglichen Praxis.

Sie leiden unter unbestimmten, generalisierten und ganz konkreten Ängsten, und es werden immer mehr. Das tut mir alles so leid, die Menschen tun mir leid, ich tue mir leid, gerade, in diesem Moment.

Und ich sage meinen Patientinnen und Patienten immer öfter: »Sie dürfen mitfühlen mit anderen Menschen, bitte nicht mitleiden!« Auch ich muss da sehr genau aufpassen, damit ich nicht in diese »Angst- und Depressionsspiralen« mit einsteige.

Eine Berufsgenossenschaft hatte mir eine schwer traumatisierte Patientin zur psychotherapeutischen Behandlung geschickt. Sie sei insgesamt dreimal überfallen worden und jetzt schon über ein Jahr arbeitsunfähig. Ich habe mich geweigert, sie tiefenpsychologisch zu behandeln und ihnen die medizinische Hypnosetherapie erklärt und konnte sie überzeugen für die Patientin, damit sie »wirklich gesund« wird.

Mein Honorar wurde übernommen und die Patientin konnte nach drei Hypnosetherapiesitzungen wieder normal leben, arbeitet wieder und ist glücklich und zufrieden. Ich war es auch und freute mich, dass sich endlich einmal ein Kostenträger traute, andere Behandlungswege zu gehen und diese entsprechend zu honorieren. Danke für die Patientin. Danke für mich. Danke. Wenn wir jetzt nachrechnen, wissen wir, dass die Berufsgenossenschaft viel Geld gespart hat und ich viel zu bescheiden war. Übrigens hätte ich die Patientin trotzdem behandelt, keine Angst. Ich wollte es nur mal darauf ankommen lassen.

Ja, Bescheidenheit, so wurde ich erzogen, und es gab Zeiten, in denen ich mit Bescheidenheit nicht weiterkam, ausgenutzt wurde. So zum Beispiel während meiner Assistenzarztzeit in einer psychiatrischen Klinik in Süddeutschland. Ich bin trotz heftiger Oberbauchschmerzen über Wochen weiterhin brav zur Arbeit gegangen. Es war wirklich qualvoll, bis ich dann eine Kollegin gebeten habe, doch jetzt Blut bei mir abzunehmen. Das Labor rief noch am gleichen Tag an wegen der völlig erhöhten Leber- und Gallewerte. Na gut, dann muss ich wohl mal irgendwann zum Ultraschall. Keiner meiner Kolleginnen oder Kollegen bot mir an, frei zu machen, ging auch nicht wegen Urlaubszeit, und schließlich müssen die »Halbtagskräfte« pünktlich nach Hause, nicht alle, aber ganz bestimmte. Egal, weiter geht’s.

Bis ich dann doch abends zu Hause gelb wurde und eingesehen habe, schnell ins Krankenhaus, du musst unters Messer. Vor der Gallenblasen-OP rief ich meinen Chefarzt an und er musste für mich einspringen auf meiner Station, persönlich! Oh, oh, ich sah sein Gesicht vor mir. Das würde ihm gar nicht gefallen.

Als ich wieder gesund war, hatte er nach seiner Zeit auf meiner Station endlich Verständnis dafür, dass ich im Vorfeld immer gesagt hatte, wir brauchen hier zwei volle Stellen auf der Station, die Arbeit der »Halbtagskollegin« bleibt immer liegen und ich muss sie letztlich machen. Er hatte jetzt für zwei zu arbeiten gehabt und glauben Sie mir, ihm war »die Galle auch fast übergelaufen«. Damals hat mir mein Körper »geholfen«. Heute helfe ich mir selbst.

Und es gibt noch eine Anekdote von mir, wie der Körper mir »geholfen« hat, eine scheinbar unlösbare Situation zu lösen. Ich wollte eine bessere Position und Bedingung war, ca. 10 Drogenabhängige »nebenbei« zu substituieren. Selbstverständlich habe ich die dafür notwendige Weiterbildung gemacht und die Sondereinzelermächtigung war mit Unterstützung des Chefarztes schnell besorgt. Ich hatte keine Ahnung, was da auf mich zukommen sollte. Es waren nicht 10, sondern 178 Drogenabhängige, die jeden Tag mit Methadon, Polamidon oder Subutex versorgt werden sollten, und zwar täglich und am Wochenende mit persönlichem Arztkontakt, natürlich neben meiner eigentlichen Arbeit. Es war fast unmöglich, Vertretung zu bekommen. Lediglich mein Vorgänger half mir, ohne dass ich betteln und bitten musste. Mein Chefarzt war wieder taub auf diesem Ohr. Ich mach das schon, schließlich wollte ich die neue Position! Na gut, es half nicht. Noch ein bisschen durchhalten, die Facharztprüfung stand kurz bevor und dann würde ich »die Segel...

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