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Nahrung als Bildung

Interdisziplinäre Perspektiven auf einen anthropologischen Zusammenhang

VerlagBeltz Juventa
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl220 Seiten
ISBN9783779942627
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis45,99 EUR
Über das Anbieten und Geben von Essen werden soziale Verhältnisse gebildet sowie Möglichkeiten der Intervention geschaffen. Über die Gabe der Nahrung vollzieht sich Fürsorge und Erfahrungen der Artikulation von Bedürfnissen wie Partizipation werden möglich. Diesen erziehungs- und bildungsspezifischen Implikationen der Nahrungsgabe widmet sich die Herausgabe entlang eines interdisziplinären Zuganges. Das Anbieten und Geben von Essen offeriert für Erziehungs- und Bildungszusammenhänge besondere Optionen. Soziale Beziehungen und Verhältnisse werden hierüber gebildet sowie Abgrenzungen und Möglichkeiten der Intervention geschaffen. Über die Gabe der Nahrung vollzieht sich Fürsorge und Versorgung wie auch Erfahrungen der Artikulation von Bedürfnissen und Partizipation werden möglich. Diesen erziehungs- und bildungsspezifischen Implikationen der Nahrungsgabe widmet sich die Herausgabe, die entlang eines interdisziplinären Zuganges grundlagentheoretische, moralisch-ethische, transnationale und pädagogisch relevante Fragen an die Phänomene Nahrung und Gabe untersucht.

Birgit Althans, Dr. phil., Professorin für Empirische Grundschulpädagogik mit dem Schwerpunkt Genderforschung an der Leuphana Universität Lüneburg. Arbeitsschwerpunkte: Historische Geschlechterforschung, Jugendforschung, empirische Sozialforschung, Pädagogische Anthropologie. Friederike Schmidt, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der AG 1 Allgemeine Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Historisch-pädagogische Anthropologie, Theorien der Erziehung und Bildung, Differenzkonstruktionen, Praxeologie pädagogischer Perzeption, Rekonstruktive Sozialforschung. Christoph Wulf, Dr. phil., ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Erziehungswissenschaft und Mitglied des Interdisziplinären Zentrums für Historische Anthropologie der Freien Universität Berlin.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Einleitung8
Literatur13
Kapitel I Nahrung als Gabe16
„Wat essen heißt. Und wie wichtig dat is.“17
1. Über Essen und Nahrung17
1.1 Der wiederkehrende Zwang des Essens18
1.2 Kulturalität der Nahrungsaufnahme20
1.3 Sozialität menschlicher Ernährung22
2. Semantiken des Essens25
2.1 Medikalisierung des Essens26
2.2 Kulturalisierung des Essens29
3. Gaben der Nahrung31
Literatur32
Die Gabe der Nahrung34
1. Rituelle Gelage im frühen Mittelalter36
2. Höfische Feste im Hochmittelalter40
3. Ausblick43
Literatur44
Das Essen und seine Genderscripte46
1. Die Gabe der Nahrung als Irritation – Die Performativität von Nahrung, Geschlecht und institutioneller Rahmung beim schulischen Mittagessen47
1.1 Die Ausgangsszene: Das Austeilen von Essen und Sprechen47
1.2. Die Geste der Nahrungsgabe als Irritation – zwischen Geste und Gabe48
1.3 Die Kodierung der Nahrungsgabe als Gender-Inszenierung im kulturellen Imaginären51
1.4 Schulisches Mittagessen und seine posthumane Performativität54
2. Die Geschichtlichkeit von Nahrung und ihrer Bezüge zum weiblichen Geschlecht56
3. Die Rolle der Mütter – Beziehungen zwischen Nahrung und Unterweisung60
Literatur62
Kapitel II Moral und Ethik der Nahrungsgaben66
Die Gabe des Anderen67
1. Anerkennung durch Nahrungsgaben67
2. Erziehung als Tausch69
3. Erziehung als Verausgabung71
4. Bildung als Entfremdung durch Nahrung74
5. Bildung als Entfremdung durch Andere76
6. Zur Pädagogik und Sozialität der Nahrungsgaben79
Literatur81
Der Veganismus: nicht bloß eine Entscheidung für einen Lebensstil83
Literatur90
Gabe und Tabu92
1. Ordnungen des Essbaren93
2. Nahrungstabus96
3. Nahrungstabus und Gaben der Nahrung100
Literatur101
Kapitel III Nahrungsgaben – Bildungsgaben?104
Partizipation beim Essen?105
1. „Was auf den Teller kommt, wird gegessen“106
2. Was auf dem Teller liegt, soll erlebt werden108
3. Partizipation oder Prozessoptimierung?110
4. Essen zwischen Fremd- und Selbstbestimmung112
5. Ausblick: Erziehung durch Ernährung im Medium der Gabe113
Literatur115
Der Kindergarten als Gabe-Ort: Kinder zwischen spielender Subjektwerdung und bildender Nahrung117
1. Konzepte kleinkindpädagogischer Bildungs- und Erziehungsgaben117
1.1 Friedrich Fröbels Konzept der Spielgaben118
1.2 Materielle Arrangements als Bildungs- und Erziehungsgaben119
1.3 Expansion von Bildungszeit und neue Gabenanforderungen120
2. Die Praxen von Nahrungsgaben in Kindergärten122
2.1 Essensgaben als Partizipanden kindlicher Subjektivierung122
2.2 Nahrungsmittel als pädagogische ‚Spiel-Gaben‘125
3. Fazit127
Literatur127
Ernährungspädagogik in Japan129
1. Essen als Soziales129
2. Essenserziehung am Beispiel einer Grundschule in Kyoto131
3. Die Debatte um die Schlachtung am Schulhof135
Literatur139
Gemeinsames Essen – eine Bildungsaufgabe der Schule?140
1. Aufgaben und Funktionen von Schule141
2. Anthropologische Grundlagen: die Menschwerdung des Heranwachsenden und der Körper als Agent seiner Sozialisation und Enkultur142
3. Essen als kulturelle schulische Handlung im Kontext des schulischen Auftrags und anthropologischer Prämissen145
4. Ausblick149
Literatur150
Ordnungen der Speisegabe151
1. Die schulische Speisegabe: Ergebnisse eines Forschungsprojektes152
1.1 Architektur des Raumes152
1.2 Warten auf das Essen153
1.3 Aufregungen und Beruhigungen in der Warteschlange155
1.4 Was gibt’s zu essen?157
1.5 Ablehnung des Essens159
1.6 Abgelehntes Schulessen – abgelehnte Schule?161
2. Abschlussgedanken: Die Ordnung der schulischen Speisegabe zwischen Pädagogik und Konsummarkt163
Literatur164
Zeit zu essen!?165
1. Essen und seine Bedeutung im Übergang zwischen KiTa und Grundschule165
2. Die zeitlichen Rahmenbedingungen des Essens in KiTa und Grundschule167
3. Essen im Zeitregime von KiTa und Schule – zwischen Beschleunigung und Entschleunigung!?170
4. Fazit173
Literatur175
Ernährung und Bildung in Brasilien176
1. Über den Kontext177
2. Theoretische und methodische Überlegungen179
3. Ernährung und Bildung bei den Guaranís182
4. Ausblick188
Literatur190
Essen geben und Essen lehren: Von der Ernährungserziehung zur Esskultur-Bildung191
1. Wie lernt der Mensch essen? Anthropologische Voraussetzungen192
2. Von der Ess-Enkulturation und -Sozialisation zur Ernährungserziehung193
3. Schulische Ernährungserziehung und -bildung im Wandel195
4. Essen geben, Essen nehmen – Essen und Mahlzeiten als soziale Situation und Interaktion198
5. ‚Essen als Gabe‘ in Ernährungssozialisation, -erziehung und -bildung in KiTa und Schule200
Literatur203
Nahrungsgaben als Bildungsgaben206
1. Krank, übergewichtig, fehlernährt: Die Ernährungssituation von Kindern und Jugendlichen206
2. Schulverpflegung als Lösung des Problems209
2.1 Ausgewogene Schulverpflegung209
2.2 Ernährungsbildung210
2.3 Ernährungserziehung211
3. Schluss: Nahrungsgaben als Bildungsgaben?215
Literatur216
Die Autorinnen und Autoren219

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