Oft im Fernsehen zu sehen: Der Hund zieht einem Menschen die Bettdecke weg, um ihn zu wecken. Ideal auch, wenn Sie Kinder haben, die morgens schlecht aus den Federn kommen.
Auch hier ist wieder das Kommando Zieh für den Aufbau wichtig. Die Erklärung zum Aufbau des Zieh finden Sie im Anhang.
Außerdem essenziell für den Aufbau ist zu berücksichtigen, ob der Hund aufs Bett darf oder nicht. Für einen großen Hund ist es sicherlich kein Problem, vor dem Bett einen Deckenzipfel zu fassen und die Decke wegzuziehen. Ein kleiner Hund scheitert aber vielleicht schon daran, dass er selbst leichter ist als das Oberbett. Soll er nun von unten mit einem Zipfel die gesamte Decke bewegen, ist das nicht zu schaffen. Ohne Probleme kann er aber, wenn er auf dem Bett sitzt, einen Zipfel vom Kopfende fassen und diesen bis zur Bettmitte ziehen. Bedenken Sie bitte, dass die scharfen Zähne eines Hundes gutes und natürlich auch nicht so gutes Bettzeug beschädigen können. Im schlimmsten Fall nicht nur den Bezug, sondern vielleicht auch das Oberbett selbst.
Zeigen Sie dem Hund den Zipfel vom Oberbett und animieren Sie ihn mit dem Kommando Zieh, den Zipfel zu fassen und daran zu ziehen. Belohnen Sie sofort, auch wenn die Decke sich nur leicht anhebt und sich noch nicht wirklich vom Fleck bewegt. Die meisten unserer Hunde haben gelernt, nicht in unsere Decken zu beißen, und sind darum anfangs häufig recht zögerlich.
Schafft der Hund ein gutes Stück der Decke zu bewegen, geben Sie ihm einen Jackpot. Das Kommando, zum Beispiel Wecker, geben Sie immer dann dazu, wenn der Hund kräftig zieht, damit er es mit der Aktion in Verbindung bringen und sich das Signalwort festigen kann.
Überraschen Sie bitte keine uneingeweihten Personen mit einer solchen morgendlichen Spontanshow. Jemand, der nicht damit rechnet und zudem noch schlaftrunken ist, könnte sich erschrecken oder im Affekt den Hund vom Bett stoßen.
Jonny beherrscht das Zieh bereits und ist mit Feuereifer dabei.
So wird auch ein Langschläfer gern geweckt.
Aus dem Trick Aufräumen, bei dem der Hund sein Spielzeug in eine Kiste räumt, ist das Verstecken in einer Kiste entstanden.
Ganz wichtig und unbedingt zu beachten ist, dass Sie eine Kiste mit einem ganz leichten Deckel ohne scharfe Kanten verwenden. Die Kiste muss leicht zu schließen und zu öffnen sein und darf in keinem Fall dicht abschließen. Stellen Sie diese Kiste nach jedem Üben an einen Ort, an dem sie für den Hund nicht zugänglich ist, um zu verhindern, dass der Hund während Ihrer Abwesenheit in die Kiste geht und diese schließt.
Ich persönlich bevorzuge eine Stoffkiste, die man in der Kinderabteilung eines schwedischen Möbelhauses bekommt; sie ist klein zusammenlegbar, leicht, einfach zu öffnen und zu schließen und verfügt zusätzlich durch Netzeinsätze über ausreichende Luftzufuhr. Achten Sie darauf, dass die Kiste groß genug ist, damit Ihr Hund sich bequem hineinlegen kann.
Welche Kiste auch immer Sie wählen, machen Sie Ihren Hund gut damit vertraut. Lassen Sie ihn ausgiebig schnuppern, werfen Sie Leckerchen hinein und lassen Sie ihn diese herausfressen. Setzt er dazu freiwillig eine Pfote in die Kiste, belohnen Sie ihn mit einem extraguten Leckerchen.
Ermuntern Sie ihn, in die Kiste hineinzuspringen, aber lassen Sie ihn das Tempo wählen. Bitte setzen Sie ihn nicht einfach hinein, sondern geben Sie ihm die Möglichkeit, in einem Tempo, das er selbst bestimmt, voranzugehen. Sollte der Hund in der ersten Trainingseinheit noch nicht in die Kiste gehen, üben Sie am nächsten Tag weiter. Später die Kiste zu schließen und praktisch in einer geschlossenen Kiste zu liegen, erfordert, dass der Hund sich darin absolut wohlfühlt. Das erreicht man nicht durch Druck.
Um es dem Hund angenehmer zu machen, können Sie seine Lieblingsdecke hineinlegen und etwas Spielzeug, sodass die Kiste eine Art Körbchenersatz wird.
Springt der Hund schon in die Kiste hinein, lassen Sie ihn zunächst Sitz und dann Platz darin machen und belohnen Sie ihn jedes Mal dafür. Klappt das gut, können Sie einen weiteren Schritt wagen. Stellen Sie die Kiste an die Wand, der Deckel liegt angelehnt an die Wand. Lassen Sie den Hund in der Kiste Platz machen, hocken Sie sich so vor ihn, dass er Sie gut sehen und Sie ihn gut belohnen können. Bewegen Sie nun den Deckel wenige Zentimeter, während Sie den Hund weiter belohnen. Gut eignet sich hierfür eine Futtertube, aus der der Hund besondere Köstlichkeiten herausschlecken kann, während der Deckel sich zentimeterweise weiter schließt.
Gehen Sie auch hier ganz langsam voran. Haben Sie das Gefühl, Ihr Hund fühlt sich etwas unwohl, öffnen Sie den Deckel wieder. Danach beginnen Sie wieder von vorn und belohnen den Hund, während Sie den Deckel vorsichtig und langsam wieder absenken. Schließen Sie ihn nur so weit, wie Ihr Hund es gut tolerieren kann. Das können Sie von Trainingseinheit zu Trainingseinheit erweitern. Ist es so weit, dass Sie den Deckel ganz schließen können, halten Sie ihn nur ganz kurz geschlossen und belohnen den Hund anschließend sofort wieder mit besonderen Leckerchen. Klappt das ohne Probleme, ist der nächste Schritt, die Kiste etwas schneller zu schließen. Später, wenn er die Kiste selbst schließt, wird diese sich auch nicht langsam schließen, also ist eine Gewöhnung daran unumgänglich. Dies bauen Sie ebenso wie das Schließen der Kiste zuvor auf, nur dass Sie nun am Tempo arbeiten. Klappt auch das ohne Probleme, binden Sie einen Strick am Deckel der Kiste fest. Lassen Sie den Hund in der Kiste Sitz oder Platz machen. Kann der Hund bereits das Kommando Zieh, können Sie es nutzen und ihn am Strick ziehen lassen. Kann er dies noch nicht, nutzen Sie die Anleitung zum Zieh im Anhang.
Wenn der Hund die ersten Male selbst am Strick zieht und den Deckel dadurch in Bewegung setzt, belohnen Sie ihn, auch wenn der Deckel sich noch nicht merklich bewegt. Der Hund muss sich sicher sein, dass das der richtige Weg ist, und anfänglich wird er vermutlich noch zögerlich ziehen. Halten Sie trotzdem mit einer Hand den Deckel fest, damit er sich kontrolliert schließt. Zieht der Hund nun und der Deckel schließt sich (mit Ihrer Hand als Hilfe), loben Sie überschwänglich und geben Sie ihm einen Jackpot. Üben Sie weiter und lassen Sie bei jedem festen Ziehen am Strick zu, dass der Deckel sich immer schneller schließt. Achten Sie genau darauf, wie Ihr Hund sich dabei fühlt. Ist er freudig dabei, haben Sie einen tollen Trick erarbeitet. Haben Sie den Eindruck, dass er bei diesem Trick nicht so freudig dabei ist, pausieren Sie einige Wochen und versuchen Sie es dann noch mal. Macht er ihn trotzdem nur mit Widerwillen, suchen Sie sich lieber einen anderen Trick aus.
Erfahrungsgemäß mögen Hunde, die eine geschlossene Box für sich als Höhle und Rückzugsort auserkoren haben, diesen Trick deutlich lieber als Hunde, die keine Box kennen.
Zwei Pfoten in der Kiste. | Völlig relaxed wartet Emma in der Kiste ab, was nun passiert. |
Ganz langsam senkt sich der Deckel. Emma bekommt zwischendurch immer Leckerchen.
An der Lasche zu ziehen ist kein Problem für Emma.
Kiste zu … fast.
Für diesen Trick benötigen Sie je nach Größe des Hundes eine leere Kabelrolle oder eine Futtertonne. Mit einer Heißklebepistole kann man einen Teppichrest oder eine alte Isomatte um die Rolle kleben, so ist sie nicht mehr rutschig und bietet dem Hund mehr Halt. Der Hund sollte ausgewachsen sein und keine körperlichen Beeinträchtigungen haben.
Geben Sie dem Hund die Zeit, sich mit der Rolle vertraut zu machen. Lassen Sie ihn in Ruhe schnuppern und beginnen Sie, wenn er keinerlei Angst zeigt, die Tonne leicht hin und her zu bewegen. Ist Ihr Hund neugierig-interessiert, locken Sie ihn mit einem Leckerchen näher, und bestätigen Sie ihn, wenn er versuchen sollte, die Tonne mit der Pfote anzustupsen. Fixieren Sie die Tonne gut, sodass sie sich bei den ersten Kontakten mit dem Hund nicht bewegen kann. Nehmen Sie ein gutes Leckerchen und halten es oberhalb der Tonne, sodass der Hund, um heranzukommen, die Pfoten auf die Tonne stellen muss. Tut er dies, belohnen Sie ihn sofort. Sollte er gleich die Pfoten wieder herunternehmen, nachdem er das Leckerchen gefressen hat, wiederholen Sie diese Übung einige Male. Bleibt der Hund erst mal abwartend mit den Vorderpfoten oben auf der Rolle, belohnen Sie dies unverzüglich mit weiteren Leckerchen.
Haben Sie diese ersten Schritte geübt und der Hund legt nun bereitwillig die Pfoten auf die Rolle, bewegen Sie diese zentimeterweise ganz langsam vor und zurück, während der Hund die Pfoten aufgelegt hat. Während dieser leichten Bewegungen bestätigen Sie ihn mit Leckerchen. Zeigt der Hund kein Unbehagen, können Sie den nächsten Schritt vorbereiten, das Schieben der Rolle mit den Vorderbeinen. Das klingt einfacher, als es ist, denn es birgt beim genaueren Hinsehen Tücken. Versucht man den Hund mit dem Leckerchen in eine Vorwärtsbewegung zu locken und setzt er die Vorderpfoten (was wahrscheinlich ist) so, wie er es beim Vorwärtslaufen...