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E-Book

Neues aus Pflegeland

Pflegegeschichten

AutorBernd Meyer, Jürgen Georg
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl150 Seiten
ISBN9783456946368
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR

Fällt Frieda Frell? Wer turtelt mit Trudi Turtle? Was steht im Buch Nancy? Und kann,wer dem Helfer-Syndrom entkommen, mit Schwester Hildegard noch auf den Hund kommen? - Antworten in «Neues aus Pflegeland». «Neues aus Pflegeland» bietet über 20 Anekdoten, Geschichten und Science- Fiction-Erzählungen aus der Kranken- und Altenpflege. Humorvoll, hintersinnig und amüsant werden der pflegerische Alltag, das Erleben von Patienten und zukünftige Entwicklungen in der Pflege beschrieben und übertrieben. Die Geschichten von Frieda Frell, Trudi Turtle und Schwester Hildegard eignen sich als Unterrichtseinstiege, Fallbeispiele, zum Verschenken oder einfach zum lesen und schmunzeln.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis, Geleitwort und Vorwort
  2. 1. Eine Reise
  3. 2. Ich bin ein Stein
  4. 3. Liebe Emmi, Du gutes altes, warmes Haus
  5. 4. Ein Feuer säuft Wasser aus
  6. 5. Das wirst Du noch lernen
  7. 6. Das war eine schwere Geburt
  8. 7. Trottelchen wird trottelig
  9. 8. Oh ja, ich vermisse dich!
  10. 9. Wie der Blitz, denke ich. Wer soll ihn aufhalten?
  11. 10. Das linke Augenlid flatterte ein wenig …
  12. 11. Frau Wolkenstein, das irre Sabbermäulchen
  13. 12. Sie haben mich ganz selten etwas gefragt …
  14. 13. Habe ich denn eine Ritterrüstung um meinen Brustkorb?
  15. 14. Der entwurzelte Schlafgeher
  16. 15. Fällt Frieda Frell?
  17. 16. Mit Trudi Turtle turteln
  18. 17. Das Buch Nancy – Ein Schöpfungsmythos
  19. 18. 2033 – Schöne neue Pflegewelt
  20. 19. www.pflege-2038.fiction
  21. 20. Entwurzelt und verwurzelt
  22. 21. Auf den Hund gekommen
  23. 22. Helfersyndrom
  24. 23. Sr. Hildegard im Einsatz
  25. 24. Die Gräten sind jetzt die Sterne
  26. 25. Die Frau, die an ihrem Schrei erstickte und weiterleben musste
  27. 26. Und man muss wissen, wo die Sonne steht
  28. 27. Die Vogelnesterin
  29. 28. Wie in einen schützenden, warmen Mantel einsteigen und vorher noch Blumen küssen
  30. 29. Der Rest ist nur Sand...
  31. Anhang
  32. Literaturverzeichnis
  33. Abbildungsverzeichnis
Leseprobe
8. Oh ja, ich vermisse dich! (S. 41-43)

Ach Gott, ach Gott. Elfriede, Elfriede, jetzt bist Du schon sieben Jahre nicht mehr an meiner Seite! Mein Bett muss ich jeden Abend alleine mit meinem Körper anwärmen und der Frühstückskaffee schmeckt jeden Tag abgestandener. Du bist zu früh gestorben. «Sei es drum», pfeifen die Spatzen vom Baum neben deinem Grab herunter, «dein Leben geht weiter!»

Nun gut. Hauptsache die Sonne schaut zwischen den Wolken hervor und Herr Greif von Bussard zieht seine Arguskreise in der Luft über den Wäldern. Solche Dinge hast du immer benutzt, um dich und mich aufzubauen an diesen trüben Tagen. Und es gab immer wieder grauverhangene Tage, draußen im Wetteralltag, im Berufsalltag und diese Tage, die in unserer Seele geboren werden. Dann bist du einkaufen gegangen. Und wenn du zurückgekommen bist, hast du einen großen gelben Blumenstrauß in einer Hand gehalten, siegessicher. In diesen Augenblicken musste ich dich immer umarmen, du liebe alte Schwerenöterin.

Du hast dann einen Freudengeruch mit dir herum getragen, blütengelb und körperlich elektrisierend. Oh ja, ich vermisse dich! Ich vermisse, vermisse, vermisse! Jetzt muntere ich mich selbst auf, manchmal kaufe ich diese gelben Blumen. Gebimmel, Himmel – mir fällt der Name dieser Blüher nicht mehr ein. Jedenfalls sahen sie aus wie Sonnenräder. Wo bin ich? Bin ich hier bei mir? Wenn ich nicht wüsste, dass du dich anschickst, Dich mit der Hilfe kleiner Würmer und Bakterien vollends ins Abseits, in die Welt des ewigen Staubes zu befördern, würde ich sagen:

«Paul, du träumst heute wieder mal sehr heftig.» Oh Gott, oh Gott, Elfriede, mein Kopf, mein Kopf. Alles, alles tut mir weh. Soll das jetzt mein ewiges Zipperlein werden? Ist es Traurigkeit, die sauer macht und solche Schmerzen bereitet? Elektrische, blitzende, spitze Schmerzen? Mir wird es plötzlich so kalt. Was habe ich nur machen wollen? Ach so, zwei Flaschen Wasser wollte ich aus dem Keller holen. Um Himmelswillen! Ich liege ja auf dem Boden. Was ist nur passiert?

Wenn ich an dich denke, Elfriede…und ich denke immer öfter an dich, meine Liebe. Auch denke ich an unsere Kinder. Es sind drei an der Zahl. Liebenswürdige Rabauken waren das. Nun sind sie erwachsen. An den Geburtstagen der drei Kleinen sehen wir uns alle, alle. Dich nehme ich dann immer mit. Im Zug, während der Anreise, sitzt du mir wie jeden Tag auf unseren gemeinsamen Reisen gegenüber. Sehr häufig auch an mich angekuschelt. Kälte kann ja so unbarmherzig kriechen.

Habe ich denn ein Ketchupglas zerdeppert? Vor meiner Nase entleert sich etwas blutrot. In meinem Kopf spielen tausend Orchester nur auf Pauken und bei jedem Schlag entstehen zwei Millionen fluoreszierende Blitze. Also habe ich richtig vermutet: Ich bin gestürzt! Mein Gott! Hingefallen. Ausgerutscht! Ich! Hier unten und von aller Welt verlassen! Hätte ich doch nur im vorigen Jahr das Rattengift ausgelegt! «Rättlein, Rättlein in der Wand: Hier liege ich! Nun kommt geschwand!» Wenn der Humor nach Galle schmeckt: Nennt man das, was hierbei heraus kommt, noch Lachen?
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis, Geleitwort und Vorwort6
1. Eine Reise14
2. Ich bin ein Stein18
3. Liebe Emmi, Du gutes altes, warmes Haus22
4. Ein Feuer säuft Wasser aus26
5. Das wirst Du noch lernen30
6. Das war eine schwere Geburt34
7. Trottelchen wird trottelig38
8. Oh ja, ich vermisse dich!42
9. Wie der Blitz, denke ich. Wer soll ihn aufhalten?46
10. Das linke Augenlid flatterte ein wenig …50
11. Frau Wolkenstein, das irre Sabbermäulchen54
12. Sie haben mich ganz selten etwas gefragt …58
13. Habe ich denn eine Ritterrüstung um meinen Brustkorb?62
14. Der entwurzelte Schlafgeher68
15. Fällt Frieda Frell?72
16. Mit Trudi Turtle turteln76
17. Das Buch Nancy – Ein Schöpfungsmythos80
18. 2033 – Schöne neue Pflegewelt84
19. www.pflege-2038.fiction90
20. Entwurzelt und verwurzelt96
21. Auf den Hund gekommen98
22. Helfersyndrom102
23. Sr. Hildegard im Einsatz104
24. Die Gräten sind jetzt die Sterne108
25. Die Frau, die an ihrem Schrei erstickte und weiterleben musste112
26. Und man muss wissen, wo die Sonne steht120
27. Die Vogelnesterin126
28. Wie in einen schützenden, warmen Mantel einsteigen und vorher noch Blumen küssen134
29. Der Rest ist nur Sand...138
Anhang142
Literaturverzeichnis146
Abbildungsverzeichnis150

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