Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Interpersonale Kommunikation, Note: 1,7, Bauhaus-Universität Weimar (Institut für Medienkulturwissenschaft), Veranstaltung: Aufmerksamkeit und Anerkennung, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Zunächst möchte ich kurz in den Diskurs über den Begriff der Aufmerksamkeit einführen, um dann spezieller in die Aufmerksamkeitsökonomie Francks einzusteigen. Wie bereits erwähnt soll der Schwerpunkt der Arbeit auf dem Begriff der Moral liegen, den Franck zum Ende seiner theoretischen Ausführungen einführt, um das Modell noch mit einer ethischen Theorie des Zusammenlebens zu verbinden.
Franck versucht mit der Ökonomie der Selbstaufmerksamkeit die Probleme der Kapitalistischen Seite der Aufmerksamkeit aufzuheben und einen Weg aufzuzeigen, auf dem der mentale Kapitalismus seinen materiellen Gegenspieler überwinden und ihm seine Vorherrschaft nehmen kann.
Die Frage die sich stellt ist, ob das Konzept der Selbstaufmerksamkeit und das damit verbundene Handlungsideal der moralischen Eleganz das soziale Ungleichgewicht der Aufmerksamkeitsökonomie aufheben und zu einem entscheidenden Wertewandel führen kann, der dann zum Siegeszug der Ökonomie der Aufmerksamkeit führen kann.
Im Anschluss sollen Francks Überlegungen überprüft und in Bezug zu anderen Autoren noch einmal diskutiert werden. Begriff und Phänomen der Aufmerksamkeit weisen eine lange Reflexionsgeschichte auf, die sich von der antiken Rhetoriktradition bis ins das 19. und frühe 20. Jahrhundert erstreckt. Der Diskurs über die Aufmerksamkeit als ein bedeutender Faktor im Wirtschafts- und Mediensystem ist allerdings sehr neu und daher vor allem auch Gegenstand aktueller wissenschaftlicher Auseinandersetzungen.
Mittelpunkt der Auseinandersetzung ist die These, das menschliche Aufmerksamkeit zu den wertvollsten und zugleich knappsten kulturellen Ressourcen einer Gesellschaft zählt. 'Jeden Tag wird menschliche Aufmerksamkeit mittels 'Click-through-rates', und 'captureded-eyeballs', durch 'unique users', Einschaltquoten, durch Auflagenzahlen und ähnliches gemessen. Radio, Fernsehen, Zeitungen, Zeitschriften, E-Mails, SMS, Bücher und Telefonanrufe kämpfen um die Aufmerksamkeit jedes einzelnen.' Seitdem Aufmerksamkeit als knappe Ressource identifiziert wurde, dient sie zur gezielten Steuerung, Anziehung, Absorption und Bindung und ist dadurch mit einer kulturellen und auch zunehmenden ökonomischen Macht verbunden. Wie jede andere natürliche Ressource, lässt sich annehmen, dass Aufmerksamkeit in einer Gesellschaft gebraucht, verbraucht und ausgetauscht wird und als knappes Gut Marktmechanismen unterliegt, die sich mit bereits bestehenden Gütern vergleichen lassen.
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