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E-Book

Personalentwicklung

Von wertschätzender Haltung zu wertschöpfender Entwicklung. Teams bilden und richtig führen. Erfolgsfaktor Mitarbeitermotivation. Soft Skills & Kompetenzen entwickeln

AutorKarla Kämmer
VerlagSchlütersche
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl144 Seiten
ISBN9783842685789
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Mitarbeiter finden, fördern und halten - das ist der klassische Dreischritt, den jede Führungskraft beherrschen muss. Dieses kompakte Buch ist sowohl praxisnaher Leitfaden als auch engagiertes Plädoyer für die bewusste Steuerung einer Einrichtung. Personalentwicklung hat Vorteile (ökonomisch, organisatorisch und psychologisch), aber es erfordert Kenntnisse, Voraussetzungen und wirksame Methoden. Dabei kommt der personalverantwortlichen Führungskraft und ihrer Haltung eine besondere Rolle zu. Sie muss die Klaviatur der Handlungsfelder beherrschen, die von der Personalrekrutierung bis zum optimierten Qualifikationsmix reichen. Eine kompetenzorientierte Personalentwicklung ist möglich - und für jede Einrichtung unabdingbar.

Karla Kämmer ist Diplom-Sozialwissenschaftlerin, Diplom-Organisationsberaterin, Erwachsenenbildnerin, Lösungsorientierter Coach, Gesundheits- und Krankenpflegerin und Altenpflegerin. Sie ist seit vielen Jahren im nationalen und internationalen Gesundheits-, Sozial- und Pflegewesen aktiv. Zu ihren Schwerpunkten gehört auch das Veränderungsmanagement in Einrichtungen.

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Leseprobe

2 Kurzfristige Lösungen


Fachkräftemangel – dieses Wort beschreibt die Situation in der Pflege ausreichend. Ein lösungsorientiertes Herangehen an diese Fachpersonalmisere würde bei Insa Sparrer, einer renommierten Expertin der lösungsorientierten Methode, mit der schlichten Frage verknüpft: »Und wenn ich diese schwierige Situation nicht ändern kann – was kann ich aus ihr lernen?«

Zum Beispiel dieses:

Die eigenen Mitarbeitenden bewusster wahrnehmen, mehr für ihre Arbeitszufriedenheit sorgen, ihre Handlungsfähigkeit und Kreativität fördern.

Ihre Kompetenzen entdecken und in gut gemixten Teams und klar definierten Aufgaben wirksam werden lassen.

Für einen guten Ruf sorgen, damit Menschen gern zu Ihnen kommen.

Außerdem: Aus dem am Markt verfügbaren Angebot an potenziellen Mitarbeitenden diejenigen aussuchen, die am besten passen!

2.1 Unverzichtbar: Das Anforderungsprofil


Das Anforderungsprofil

Das Anforderungsprofil für eine geeignete Pflegefachperson ziehen Sie aus der Stellenbeschreibung und aus der Kenntnis der sozialen Netze Ihrer Einrichtung/Ihres Bereichs.

Nehmen Sie Ihr Pflegeleitbild und -konzept sowie die aktuellen Anforderungen durch die PTVS. Vereinfachen Sie sie und Sie haben ein Anforderungsprofil.

Ergänzen Sie Tabelle 2 um spezifische und formale Anforderungen wie z. B. Schulabschluss, Ausbildung, Berufs- und Führungserfahrung, Zusatzqualifikationen, Branchenkenntnis etc.

 

Tabelle 2: Beispiel eines Anforderungsprofils7
Anforderungsprofil Pflegefachperson

Fachkompetenz

Hohe Kompetenz in der Beachtung von Individualität und Selbstbestimmung

Hohe Kompetenz in Grund- und Behandlungspflege

Hohe Kompetenz in der Dokumentation des Pflegeprozesses

Hohe Kompetenz in der Alltags-und Lebensweltgestaltung

Kenntnisse der Arbeitssicherheit

Kenntnisse der Hygienevorschriften

Kenntnisse im Bereich der wohnbereichsbezogenen Arbeitsorganisation und -logistik

Kenntnisse der wichtigsten Gesetze

Kenntnisse der externen Qualitäts-, Prüf- und Einstufungskriterien

Methodenkompetenz

Durchführung einer strukturierten Informationssammlung zur Erfassung des Hilfebedarfs einschl. Kenntnis und Anwendung pflegefachlicher Diagnostik im somatischen und gerontopsychiatrischen Bereich (kognitive und kommunikative Fähigkeiten, Mobilität und Beweglichkeit sowie krankheitsbezogene Belastungen und Einschränkungen)

Fähigkeit zur Durchführung einer Risikoeinschätzung pflegesensitiver Phänomene

Fähigkeit zur logischen Begründung von Pflegeentscheidungen

Kompetenzen in der personenbezogenen Gestaltung des Pflegeangebotes

Bearbeiten anspruchsvoller und risikogeneigter Situationen im Alltag in Kooperation mit anderen Prozessbeteiligten

Fähigkeit zur Prioritätensetzung

Anleitung, Beratung, Begleitung, Unterstützung und Überwachung aller Beteiligten im Pflegeprozess

Evaluation von Pflege und deren Qualität

Soziale Kompetenz

Sensibilität für die Bewohner und ihr Umfeld; Blick fürs Wesentliche

Kommunikations- und Argumentationsstärke

Lösungsorientierte Haltung

Geduld

Gelassenheit in Stresssituationen

Höflichkeit und sicheres Auftreten

Flexibilität

Freundlichkeit

Übersicht

2.2 Personalakquise 2.0


Haben Sie die richtige Strategie parat, bevor der demografische Wandel Sie überrollt? Nutzen Sie bspw. die Möglichkeiten des Demographie-Netzwerks (www.demographie-netzwerk.de), um mittel- und langfristig zu planen. Die Plattform kann Ihnen helfen: »Wie können sich Unternehmen optimal auf alternde Belegschaften einstellen? Wie gehen andere Firmen mit dem demographischen Wandel um und wo steht das eigene Unternehmen im Vergleich? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt beim bundesweiten Demographie Netzwerk e.V. (ddn). In dem gemeinnützigen Netzwerk von Unternehmen für Unternehmen haben sich rund 400 Unternehmen und Institutionen mit einer Personalverantwortung für über zwei Million Beschäftigte zusammengeschlossen, um den demographischen Wandel aktiv zu gestalten.«8

2.2.1 Personalakquise fängt im Alltag Ihres Hauses an


Die Tätigkeit in der Pflege kann genau das bieten, was viele Menschen suchen (und in anderen Branchen nicht finden): Befriedigung, Gebrauchtwerden, Wertschätzung. Wissen, wofür man arbeitet – das macht Pflege attraktiv und das müssen Sie in den Vordergrund rücken.

Ihre Mitarbeitenden sollen sich wirklich wohl fühlen bei Ihnen und auch selbst aktiv Werbung für Ihr Haus machen. Damit das gelingt, müssen Sie alles tun, damit es Ihren Mitarbeitenden gut geht: positives Arbeitsklima, überschaubares, transparentes und unbürokratisches Arbeiten, passgenaue Arbeitsfelder, Unterstützung und Begleitung – gerade auch in schwierigen Lebenssituationen.

Wenn dann noch eine kluge Öffentlichkeitsarbeit Ihr positives Image unterstreicht, haben Sie demnächst Wartelisten mit Interessenten.

Seien Sie ein attraktiver Arbeitgeber

Profilieren Sie sich als attraktiver Arbeitgeber mit

Führungskultur

Glaubwürdigkeit

Qualität

Leitbild

Mitarbeiterorientierung

Nicht umsonst sagt man: »Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit seinen Mitarbeitenden.« Die Wahrheit dieser Aussage zeigt sich ganz besonders bei der Personalsuche. Qualifizierte Interessenten werden sich schon vor der Bewerbung über Ihre Einrichtung informieren und u. a. versuchen, sich ein Bild über die interne Personalsituation zu machen:

Wie steht es bei Ihnen mit

Mitarbeiterorientierung,

Karrierewegen,

langfristiger Bindung,

wirksamer Führung,

angemessener Struktur,

Gesundheitsmanagement (Work-Life-Balance)?

Stimmt das in der Öffentlichkeit bestehende Image mit den Tatsachen überein oder lesen potenzielle Interessen kritische Artikel über Ihr Haus? Das Internet hat uns alle zu öffentlichen Personen gemacht. Wenn Sie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Ihres Hauses nicht im Griff haben; wenn Sie nicht auf kritische Artikel oder Leserbriefe oder User-Kommentare reagieren, haben Sie spätestens bei der Personalauswahl ein Problem. Bei der Akquise von Kunden ohnehin.

2.2.2 Personalakquise startet früh


Kluge Mitarbeitergewinnung beginnt sozusagen im Kindergarten nebenan. Sie setzt sich über Schule, Kirchengemeinde und Jugendclub fort und hört beim Senioren-Infoabend (wegen der berufssuchenden Enkel) noch nicht auf. Das heißt: Ihre Nachwuchskräfte leben sozusagen um die Ecke, im unmittelbaren Einzugs- und Aktionsbereich Ihrer Einrichtung: Kontakte zu Kirchen- und Jugendgruppen, Kindergärten und Schulen sind daher wichtig. Bieten Sie Hospitationen und Praktika an, bilden Sie aus. Mit anderen Worten: Führen Sie ein offenes Haus!

Nutzen Sie Chancen, die Ihnen spezielle Netzwerke bieten, z. B. www.care4future. Dieses Beratungsangebot möchte junge Menschen für den Pflegeberuf begeistern. Die Strategie: Auszubildende der Pflege informieren in Haupt- und Realschulen über pflegerische Aufgaben und den Pflegealltag. Praktika runden das Angebot ab.

2.2.3 Personalakquise braucht die richtigen Instrumente


Das Verhalten von Arbeitssuchenden und -anbietern hat sich in den letzten Jahren – bedingt durch die Personalsituation, aber auch durch das Internet – tiefgreifend verändert. Gerade bei Nachwuchskräften spielen social networks und communities eine große Rolle. Ich stelle Ihnen hier eine Sammlung von Instrumenten für Ihre Personalsuche vor, die sie – je nach Bedarf, Zielgruppe etc. – kombinieren können.

1. Online-Börsen

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