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Perspektive 50plus?

Theorie und Evaluation der Arbeitsmarktintegration Älterer

VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl348 Seiten
ISBN9783531913933
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR


Dr. Kai Brauer, Zentrum Altern und Gesellschaft (ZAG) der Hochschule Vechta (Universität), hat einen Pakt im Rahmen des Bundeswettbewerbs 'Perspektive 50plus' evaluiert. Zur Zeit arbeitet er für die Akademiengruppe ,Altern in Deutschland' am Wissenschaftszentrum Berlin.
Gabriele Korge M.A. ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Stuttgart sowie am Fraunhofer Institut Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO).

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Leseprobe
Die Evaluation als Konzeptentwickler einer Organisations- und Prozessoptimierung im regionalen Netzwerk – eine theoriebasierte Reflektion zum „Rat für Beschäftigung" in Pforzheim (S. 149-150)
Oded Löwenbein

1 Abstract

In Projekten zur Beschäftigungsförderung älterer Langzeitarbeitsloser stellt die Mitwirkung der Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer sowie anderer strategischer Partner einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar. Grenzen der Bereitschaft zur Partizipation sind schnell erreicht, wenn mehrere Projekte in einer Region zeitgleich stattfinden. Im Beitrag wird eine organisations- und prozessorientierte Lösung des Problems vorgestellt und die Rolle der Evaluation bei dieser Lösung auf der Basis des theoriebasierten Evaluationsansatzes reflektiert.

2 Einleitung

In Pforzheim existierten in den Jahren 2005 – 2007 mehrere Initiativen zeitgleich nebeneinander, mit denen auch die Beschäftigungsförderung älterer Langzeitarbeitsloser erfolgte: Der Beschäftigungspakt Silverstars und die Entwicklungspartnerschaft PFIFF.

Im Rahmen dieser Parallelität waren Realisationen von Synergien mit positiver Ausstrahlung auf beide Förderinitiativen zu beobachten. Gleichzeitig wurde eine Steigerung der zeitlichen Inanspruchnahme bei den strategischen Partnern erkennbar, die zu einer sinkenden Bereitschaft führte. Die Mitwirkung strategischer Partner an der Beschäftigungsförderung ist erfahrungsgemäß ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Entsprechend gilt es eine Lösung auf die Frage zu finden, welche organisatorische Konstruktion sich entwickeln lässt, um die effiziente Mitwirkung strategischer Partner in diesem Falle zu gewährleisten. Für Pforzheim wurde von der Evaluation ein Konzept entwickelt, mit dem der Kommunikationsprozess zwischen operativen und strategischen Partnern optimiert werden kann.

Er mündete im Dezember 2007 im Beschluss des Rates der Stadt Pforzheim, den „Rat für Beschäftigung" ins Leben zu rufen. Im Folgenden wird die Rolle der Evaluation bezüglich dieses Impulses für das regionale Netzwerk diskutiert. Zunächst wird die Ausgangssituation geschildert (Kap. 2) und die erarbeitete Lösung in der Form des „Rat für Beschäftigung" vorgestellt (Kap. 3). Anschließend erfolgt eine kurze Beschreibung des theoriebasierten Evaluationsansatzes von Chen (2005) und seiner Affinität zu den Programmzielen von EQUAL und der Perspektive 50plus (Kap 4). Auf dieser Basis wird beschrieben und reflektiert, welche Zielkonflikte bei der Evaluation zu beobachten waren und welche Lösung dafür gefunden wurde (Kap. 5).

3 Ausgangssituation

Pforzheim hat sich mit dem Beschäftigungspakt Silverstars an der Perspektive 50plus beteiligt. Im Zentrum der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Initiative steht die Aktivierung und Vermittlung von Langzeitarbeitslosen (Weiland 2008). Zwei Projektträger führten in der ersten Förderphase dazu jeweils zwei Projekte durch. Sie umfasste die Jahre 2006 und 2007. In dieser Zeit existierte in Pforzheim bereits die zur Gemeinschaftsinitiative EQUAL (Heister, 2008) gehörende Entwicklungspartnerschaft PFIFF. Ihr Zeitfenster bildeten die Jahre 2004 – 2007.

Sie hatte sich zum Ziel gesetzt, ein Netzwerk relevanter Arbeitsmarktakteure zur Arbeitsmarktintegration zu entwickeln, die Chancen Benachteiligter und von Menschen mit Vermittlungshemmnissen zu verbessern, Schulen bei der Entwicklung arbeitsweltnaher Projekte und der Förderung der Ausbildungsreife zu unterstützen sowie Langzeitarbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen zu aktivieren und zu qualifizieren. Die Durchführung erfolgte von drei regionalen Projektträgern, von denen sich zwei auch bei Silverstars beteiligen. Sie wurden von neun strategischen Partnern unterstützt.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
„Perspektive 50plus“: Arbeitsmarktintegration Älterer als sozialpolitische Gestaltungs- und wissenschaftliche Forschungsaufgabe. Eine Einleitung.9
1 Arbeitsmarktintegration Älterer9
2 Perspektive 50plus?10
3 Wissenschaftliche Befunde zu den Perspektiven Älterer auf dem Arbeitsmarkt13
4 Wie geht es weiter?19
5 Literatur21
Teil I „Basales 50plus“22
Die Arbeitsmarktintegration Älterer aus der Perspektive der Alter(n)ssoziologie23
1 Aufklären: Ältere als besonders Benachteiligte (der Arbeiterklasse)24
2 Helfen: Schonarbeitsplätze für Ältere25
3 Manövrieren: Der Vorruhestand26
4 Fördern: Nachhaltige Integration in Arbeitssysteme28
5 Welche Rolle spielen ältere Arbeitnehmerinnen?31
6 Überblick und Aussicht32
7 Literatur35
Unerkannte Potenziale – ältere Beschäftigte aus der Sicht der Arbeits- und Organisationspsychologie39
1 Der demographische Wandel in Deutschland39
2 Altersstereotype41
3 Lebensalter und beruflicher Erfolg43
4 Lebensalter und kognitive Belastbarkeit44
5 Motivation und Emotion45
6 Literatur49
Zum Lernen ist es nie zu spät. Oder: Altes Hirn – was heißt das schon?! Betrachtungen aus neurowissenschaftlicher Perspektive52
1 Menschen bauen im Alter nicht prinzipiell ab52
2 Menschen entwickeln sich im Alter unterschiedlich(er)54
3 Nutzt Hans sein Gehirn anders als Hänschen?56
4 Lernen ältere Hirne? – Oder: was heißt hier alt?!57
5 Zum Lernen ist es nie zu spät!59
6 Use it and get more of it! Mehr Hirn durch mehr Abwechslung?61
7 Was Hans nicht mehr kann, obwohl es Hänschen noch konnte – oder: Können wir Verlerntes wiedererlernen?62
8 Brückenschlag: Von den Neurowissenschaften zur Arbeitsmarktförderung65
9 Literatur66
Die Motivationsregulation älterer Beschäftigter68
1 Einleitung68
2 Modelle der Arbeitsmotivation Älterer69
3 Aufgabenspezifische Motivation als Regulationsstrategie71
4 Die doppelte Veränderung des Kontexteinflusses75
5 Implikationen dieser Rahmenkonzeption77
6 Literatur80
„Er ging nicht in eine Berufsunfähigkeitsrente, er konnte einfach nicht mehr“. Perspektiven von Älteren in deutschen Unternehmen84
1 Exploration betrieblicher Auswahlkontexte86
2 Fall BIOTEC: „Bei einem 60Jährigen Bewerber darf ich auf eine Ablehnung nicht draufschreiben: ´wegen des Alters´?“88
3 Fall TIEF- UND SPEZIALBAU HORRATH (TIESH): „…das ganze Jahr draußen, Sommer wie Winter.“91
4 Zusammenfassung der Ergebnisse aus 26 Fallstudien94
5 Einbettung der Ergebnisse und Forschungsbedarf102
6 Literatur105
Teil II „Netzwerke 50plus“111
Erfolgsfaktoren gelingender Arbeitsmarkterschließung112
1 Einleitung112
2 Handlungsbedarf: Arbeitsmarkterschließung für ältere Arbeitslose112
3 Arbeitsmarkterschließung für eine verbesserte Integration älterer Langzeitarbeitsloser – Beispiel Nürnberg113
4 Ganzheitlicher Ansatz der Arbeitsmarkterschließung116
5 Ergänzende Empfehlungen120
6 Literatur123
Lokale Netzwerke – erfolgsfördernde Faktoren bei der Integration älterer Langzeitarbeitsloser124
1 Ausgangssituation und Zielstellung124
2 Paktphilosophie „Netzwerk“125
3 Ergebnisse des Beschäftigungspaktes129
4 Erfahrungen und Erkenntnisse der wissenschaftlichen Begleitung/Evaluation132
Die Evaluation als Konzeptentwickler einer Organisations- und Prozessoptimierung im regionalen Netzwerk – eine theoriebasierte Reflektion zum „Rat für Beschäftigung“ in Pforzheim143
1 Abstract143
2 Einleitung143
3 Ausgangssituation144
4 Der Rat für Beschäftigung145
5 Theoriebasierte Evaluation149
6 Die Rolle der Evaluation151
7 Literatur155
Vom innovativen Netzwerk zum geschlossenen System – ein Trauerspiel des Erfolgs in fünf Akten156
1 Die Arbeit wird knapp (Prolog)156
2 Ziele und Visionen (I. Akt)158
3 Netzwerkbildung (II. Akt)159
4 Ernüchterung und Tendenz zum geschlossenen System (III. Akt)160
5 Pragmatische Notwendigkeit: „Creaming“ bei der Kundenansprache (IV. Akt)162
6 Netzwerk oder System – Erfolgsorientierte Arbeitsteilung oder institutionelle Gewinnmaximierung (V. Akt)167
7 Fazit für das Management sozialräumlicher Gestaltungsprozesse:174
8 Kampf gegen Windmühlen in einem „sterbenden“ System? (Epilog)175
9 Literatur176
Teil III „Instrumente 50plus“179
Langzeitarbeitslose als Existenzgründer. Das Geheimnis über- und unterdurchschnittlicher Anteile von Existenzgründungen an den erzielten Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt von regionalen Beschäftigungspakten. Ein Erklärungsversuch180
1 Deutliche Unterschiede zwischen den Pakten hinsichtlich der Anteile der Existenzgründungen an ihrer Bilanz180
2 Hypothese über die vier wichtigsten Einflussfaktoren182
3 Wirklichkeitskonstruktionen und Erwartungswerte der Paktsubjekte als differenzierende Variable183
4 Selbständigkeit im Optionenspektrum von Langzeitarbeitslosen in den einzelnen Paktregionen189
5 Unterschiede zwischen Paktregionen in den sozio-demographischen Merkmalen der Teilnehmer192
6 Träger und Instrumente der Gründerbegleitung193
7 Fazit195
8 Literatur198
Brücken in die Zukunft200
1 Vorbemerkung200
2 Oasen in der Wüste200
3 Brücken zwischen den Partnern203
4 Brücken zu den Unternehmen208
5 Brücken zu den älteren Langzeitarbeitslosen210
6 Brücken zu weiteren Regionen214
7 Zusammenfassung216
8 Literatur216
Gender-Mainstreaming – reicht der „gute Wille“ oder ist gezielte Steuerung für genderkonformes Agieren erforderlich?217
1 Einleitung217
2 Umsetzung von Gender-Mainstreaming aus der Perspektive der Teilnehmerinnen und Teilnehmer218
3 Umsetzung von Gender-Mainstreaming aus der Perspektive der Teilprojektträger227
4 Handlungsempfehlungen zur Umsetzung von Gender-Mainstreaming für die Weiterführung der Paktarbeit im Jahre 2008232
5 Evaluierung von Gender-Mainstreaming – zwischen Machbarem und Wünschenswertem bleiben Forschungsfragen236
Die Abbildung von Beschäftigungsfähigkeit und Integrationsfortschritten – ein niedrigschwelliger Lösungsansatz aus der Praxis238
1 Einleitung238
2 Der neue Handlungsdruck240
3 Hilfe aus der Theorie241
4 Der praktische Lösungsansatz der Arbeit Hellweg Aktiv (aha), ARGE im Kreis Soest und der ARGE Bonn im Projekt 50plus245
5 Schlussfolgerung249
6 Literatur250
Mit ‚Best Ager’ auf Erfolgskurs – was sagen die Kund/innen dazu?251
1 Einleitung251
2 Soziodemografische Merkmale252
3 Die Telefonbefragung254
4 Schlussbemerkung266
5 Literatur266
Teil IV „Kompetenzanalytik 50plus“267
Eignungsdiagnostik als Basis beruflicher Neuorientierung 50 plus268
1 Einleitung268
2 Berufsprofiling – ein Verfahren zur beruflichen Umorientierung270
3 Personalmarketing – Teilnehmergewinnung 50 plus271
4 Spezifizierung der Zielgruppe 50 plus im Leipziger Pilotprojekt JOBFORMAT 50 plus276
5 Ergebnisse279
6 Schlussfolgerung283
7 Literatur285
"Wir sind ja nur arbeitslos, nicht gebrochen". Kohärenzgefühl und Exklusionsempfinden bei älteren Langzeitarbeitslosen286
1 Frau M.287
2 Herr Ü.288
3 Der Weg durch KompAQT 50plus290
4 Zielerreichung und Wirkung – die Evaluation von KompAQT291
5 Berufsbiographie, Lebenssituation und Arbeitslosigkeit der Befragten293
6 „Wenn es zum Schluss nimmer so läuft, dann ist man trotzdem noch so in dem Glauben, dass es so laufen könnte“ – Zufriedenheit, Kohärenzgefühl und Exklusionsempfinden297
7 Literatur301
Kompetenzentwicklung und begleitende Vermittlung. Ein neues Instrument zur Vermittlung von Älteren auf den Arbeitsmarkt.303
1 Einleitung303
2 Regionale und arbeitsmarktpolitische Ausgangslage304
3 Kompetenzentwicklung und begleitende Vermittlung307
4 Fazit und Schlußfolgerungen322
5 Literaturverzeichnis326
Auswahlmöglichkeiten schaffen: Diversität im Beschäftigungspakt Kassel328
1 Organisationsstruktur des Beschäftigungspakts Kassel328
1 Organisationsstruktur des Beschäftigungspakts Kassel328
2 Teilnehmer/innen „Aktivierte“332
3 Arbeitsweisen bei DON „Demografische Offensive Nordhessen“332
4 Vermittlungserfolg durch Diversität339
5 Literatur339

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