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E-Book

Physikirrungen

AutorJan Peter Apel
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783739278513
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
DIE ZEIT, 2006, Nr. 5: "Aus! Die Physik steckt in der Krise". Das hat sich bis heute nicht geändert. Es geht nicht mehr weiter voran, im Gegenteil: Die Fragen vermehren sich schneller als die Antworten. Also hat man sich wohl verlaufen. Wie kommt man aus diesem Dilemma wieder heraus? Zurückblicken und in der Vergangenheit forschen, wo man sich ge- oder verirrt hat.

Ing. Machinenbau und Elektrotechnik Beruflich Meß- und Regeltechnik Hobby Segelflug (-Lehrer a. D.)

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Leseprobe

Die Ursünde


Eine Wissenschaft ohne Regeln gibt es nicht. Da die Regeln der Physik noch nicht alle vorhanden sind, ist sie auch noch keine Wissenschaft. Regeln entsprechen den notwendigen Gärtnerarbeiten, die im physikalischen Garten Blumen mit Blüten erst wachsen lassen.

Einstein begann jedoch schon mit dem Bruch einer Regel, die schon lange bekannt und immer unumstritten war:

"Theorien müssen allgemeingültig sein."

Ansonsten sind sie definitiv falsch. Das bedeutet im natürlich auch gelten müssenden Umkehrschluß, daß es keinerlei Ausnahmen geben darf! Physikalische Regeln müssen vor- wie rückwärts gleich wahr sein.

Nun gibt es eine altbewährte, nachvollzieh- und verstehbare Theorie für Wellen. Sie lautet:

"Wellen sind Schwingungen eines Mediums."

Eine klare und unzweideutige Aussage. Klarer geht es gar nicht mehr. Luftwellen, Wasserwellen, Körperwellen, alle fallen darunter. Körperwellen sind an Saiten von Streichinstrumenten oder Membranen von Lautsprechern oder an Wasseroberflächen direkt sichtbar, innerhalb von Materialien nicht, aber zuweilen als Vibrationen fühlbar. Der Schall in Eisenbahnschienen geht z. B. einem fahrenden Zug weit voraus, das kann zwar nicht gesehen und kaum gefühlt, aber gehört werden.

Für Wellen gibt es gewisse charakteristische Erscheinungen. Diese sind bei Licht, das auch eine Welle ist, sogar sichtbar. Lichtwellen von z. B. einer Kerze breiten sich (ohne Bündelung durch Reflektoren) mit der ihnen eigenen Geschwindigkeit kugelförmig aus, sie reflektieren sich zum Teil an Oberflächen, was beim Radar ausgenutzt wird, dringen durch Spalte und breiten sich dahinter wieder kugelförmig aus, sie erfahren Richtungsänderungen beim schrägen Durchgang von Medienänderungen z. B. von Luft in Wasser und umgekehrt und streuen beim vorbei fließen an Kanten.

Alle diese Erscheinungen lassen sich zweifelsfrei mittels der Theorie erklären, daß Wellen Schwingungen eines Mediums sind. Ohne Medium gibt es keine Wellen, so wie z. B. ohne Luft keine Schallwellen existieren können.

Trotzdem behauptet Einstein, daß Licht zwar eine Welle ist, aber keine Schwingung eines Mediums. Das heißt, er postulierte eine Ausnahme für das Gesetz, daß Theorien allgemeingültig sein müssen. Das müßte dann zur Folge haben, daß die Wellentheorie insgesamt falsch ist, was sich aber niemand wirklich vorstellen kann.

Wie kam Einstein dazu?

Es wurde ein Experiment gemacht.

Eines.

Ein einziges!

Und dieses einzige bestimmt die Physik des Großen bis heute, und zwar in ihrem Fundament.

Als Medium, dessen Schwingungen Lichtwellen ermöglichen sollen, sich im scheinbar leeren Weltraum auszubreiten, wurde der sogenannte "Äther" postuliert. Er fülle das gesamte Weltall aus wie eine Art Gas. Dieser Äther war bis Einstein fester Bestandteil der Physik als ein konkretes "Ding" der Natur. Ende des 19ten Jahrhunderts sollte dieser Äther dann auch substanziell nachgewiesen werden. Man erdachte sich eine Meßtheorie und Michelson und Morley konstruierten nach dieser ein Meßgerät.

Das Meßergebnis lag überraschenderweise völlig neben den Voraussagen der Meßtheorie.

Es fand sich nicht ein erwartet hoher Meßwert. Der Meßwert war aber auch nicht null, sondern reproduzierbar ein bißchen über null, aber gegenüber dem erwarteten Wert sehr sehr klein.

Einstein "schlußfolgerte" aus diesem einzigen Experiment,
dem Michelson-Morley-Experiment,
daß es den Äther nicht gäbe.

Einstein postulierte damit, daß Licht eine Ausnahme sei und keines Mediums bedarf. Es hangele sich allein durch die Wechsel von magnetischem und elektrischem Feld vorwärts. Wobei der Begriff "Feld", wie immer in der Physik, in seiner Bedeutung für Unbekanntes benutzt wird. Ist etwas unbekannt, so, wie gewisse Fernwirkungen, z. B. die für elektrische Spannung in der Luft und Magnetismus und auch Gravitation, so wird der Begriff "Feld" benutzt. "Feld" ist also kein "Ding" der Natur, sondern nur ein sprachlicher Flicken für noch Unbekanntes. Für die Mathematik ist er aber der Ausgangspunkt für Formelentwicklungen, obwohl er physikalisch ein Nichts ist.

Nun hat James Clerk Maxwell vor diesem Experiment und auch vor Einstein Gleichungen für die Elektromagnetik erstellt unter der Annahme, daß der Äther dinglich existiert. Und mehr noch, der Äther ist in seinen Gleichungen direkt mit seinen Bewegungen (Schwingungen) als Basis enthalten. Maxwell entlieh sich dazu Gleichungen aus der Strömungslehre. Maxwell's Formeln sind mit die genauesten Formeln für Naturerscheinungen überhaupt. Diese müßten, wenn es einen Äther nicht gäbe, ungültig werden. Das tat man natürlich nicht, man mußte sie behalten, denn sie sind bitter notwendig.

Und nun kommt's: Die Maxwellschen Formeln gelten ebenfalls für das Licht, da auch dieses eine elektromagnetische Schwingung ist, obwohl Einstein dem Licht ein Ausbreitungsmedium absprach!.

Und? Niemanden macht das heiß. Einstein als "'Physik-Gott" bestimmte es eben anders. Wo bleibt da Wahrheiten und das eigene Denken und die Exaktheit und vor allem die Vernunft? Und wo bleiben die Regeln der Physik?

Einstein's Postulation einer Ausnahme für das Licht und der Nichtexistenz des Äthers war der Anfang dafür, daß die Physik seitdem "in den Wald" lief und sich bis heute nicht mehr zurecht findet und sich demgemäß auch nicht einmal mehr selbst definieren kann.

Einstein's Mißachtung der Allgemeingültigkeit von Theorien führte in Folge dazu, daß physikalische Regeln nicht mehr wirklich ernst genommen wurden und werden und weitere Regeln über die damalig bestandenen hinaus überhaupt gar nicht mehr gesucht wurden, sie würden nur “stören“. Verbalen Aussagen (auch Regeln) wurden seit dem jegliche physikalische Bedeutungen abgesprochen: Josef Honerkamp in “Was können wir wissen?“, Springer 2013, Ste. 209, also ganz aktuell:

Auf dieser Ebene (der verbalen) können auch Laien und nicht unmittelbar beteiligte Fachwissenschaftler zu Wort kommen. Sie haben natürlich ein Handikap: wie die Leute im Platon’schen Höhlengleichnis sehen sie nur die Schemen der Theorie, können nie zurückgreifen auf die Gleichungen, können nicht beurteilen, wie gut diese denn die Phänomene wirklich beschreiben und was in dem, was die Experten über die Theorie verlautbaren, schon Interpretation ist.“

Man kann gar nicht besser sagen, was Physik nicht ist!

Honerkamp ordnet den Begriff Theorie nun auch noch mathematischen Gleichungen zu! Nicht nur Regeln werden mißachtet, auch Begriffsdefinitionen werden nach Belieben fremd verwendet. Meßwerte und Mathematik bestimmen die Natur und verbale Aussagen (Theorien) sind wertlos. Sie seien nur der ungeeignete Versuch, mathematischen Beschreibungen einen dinglich anschaulichen Sinn geben zu können.

Für eines werden verbale Aussagen aber gern genommen, um falsche Theorien zu richtig hin zu reden, wie später noch aufgeführt. Und das wird mit Perfektion und Druck betrieben. "Harte" verbale Regeln für die Physik? Um Himmels Willen, die zerstören ja jegliche mathematischen Fähigkeiten.

Einstein's Einfluß setzte sich damals aber auch deshalb durch, weil er ein Feld beackerte, auf dem er allein war: Licht erhielt so seinen Sonderstatus. Es als elektromagnetische Welle, für die die Maxwell'schen Gleichungen gelten, obwohl diese des Äthers bedürfen, benötige keinen Äther als Wellenmedium. Und das, obwohl Einstein andererseits dem scheinbaren Vakuum des leeren Weltraums doch einen substanziellen Inhalt gab, geben mußte. Warum der dann nicht der Äther als auch Lichtwellenleiter sein darf, bleibt sein Geheimnis. Persönliche Meinungen unter der Meinungsführerschaft durch Einstein entschieden über die Natur, ob sie denn einen Äther auch im Sinne eines Wellenmediums hat oder nicht.

Im Weiteren des Buches zeigt sich, daß viele der heutigen Probleme nur deshalb nicht gelöst werden konnten, weil der Äther fehlt.

Was lief schief?

Ein einziges Experiment wurde richtungsweisend
für die gesamte Physik des Großen,
ohne je ein Kontrollexperiment überhaupt für nötig zu halten
und ohne daß dessen kleiner Meßwert erklärt werden konnte.

Wahnsinn!

Hat dieses Experiment, durchgeführt von Michelson und Morley, überhaupt die für eine solch grundsätzliche Wesensbestimmung der Physik notwendige Sicherheit?

Nein!

Das Experiment wurde wegen seines unklaren Ergebnisses, die seine Unterstützer natürlich weg reden, von nicht wenigen nach überprüft. Sie fanden aber keine so gravierenden Fehler, daß ein ernsthaftes Neudenken entstand.

Warum fanden sie nichts?

Weil auch sie in den Denkstrukturen dachten, die zu genau diesem Experiment führten und weil man noch zu wenig über den Äther selbst...

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