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E-Book

Politik der Verhältnisse - Politik des Verhaltens

Widersprüche der Gestaltung Sozialer Arbeit

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl367 Seiten
ISBN9783658179540
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR

In der Sozialen Arbeit hat sich ein folgenreicher Wandel in den handlungsleitenden Orientierungen vollzogen: Eine Politik der Verhältnisse, die strukturelle Bedingungen von sozialer Ungleichheit und Ausschließung problematisiert, wird von einer Politik des Verhaltens verdrängt. Diese fokussiert in erster Linie auf die 'Diagnose' und 'Behandlung' von individuellen Verhaltensdispositionen, Wertorientierungen, subjektiven Einstellungen und Fähigkeiten. Aus einer strukturbezogenen Politik, die Macht- und Herrschaftsverhältnisse thematisiert, wird so eine auf individuelles und kollektives Verhalten bezogene Politik, die Fragen des Lebensstils, der Moral, der Normkonformität und damit personalisierende Konzepte der Verhaltenssteuerung und -kontrolle in den Vordergrund rückt.




Roland Anhorn, Kerstin Rathgeb, Elke Schimpf und Johannes Stehr sind Hochschullehrer_innen an der Evangelischen Hochschule Darmstadt.

Rolf Keim ist Hochschullehrer an der Hochschule Darmstadt.

Susanne Spindler ist Hochschullehrerin an der Hochschule Düsseldorf.


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Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort10
1 Politik der Verhältnisse – Politik des Verhaltens: Widersprüche der Gestaltung Sozialer Arbeit. Einleitende Anmerkungen zum Thema des Bundeskongresses Soziale Arbeit 201512
Teil 1 Politik der Verhältnisse – Politik des Verhaltens: Konfliktorientierte Soziale Arbeit im Kontext von Aktivierung und sozialer Ausschließung29
2 Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so. Zwischenbetrachtungen im Prozess der Aktivierung30
Literatur42
3 Soziale Ausschließung als Voraussetzung und Folge Sozialer Arbeit43
Zur Politik der Verhältnisse namens „selektive Schließung“43
Institutionalisierte soziale Ausschließung als konstitutives Merkmal von Markt-Vergesellschaftung45
Dialektische Institutionen und sekundäre Widersprüche48
Soziale Arbeit als „Problemlösungsinstanz“ und ihre sekundären Widersprüche49
Vom Ausschluss-Wissen zum Wissen über Disziplinierung zum Wissen über soziale Probleme & soziale Kontrolle und zurück zur Produktion von Ausschluss-Etiketten51
(Keine) Gesellschaftliche Bedingungen für das Denken in Kategorien „soziale Probleme & soziale Kontrolle“55
Literatur57
4 Das Soziale von den Lebenswelten her denken. Zur Produktivität der Konfliktorientierung für die Soziale Arbeit59
1 Konfliktperspektive60
2 Sozialer Konflikt62
3 Das Soziale = Diskurse in Verhältnissen (Verdeckungszusammenhang)63
4 Die Rolle der Sozialen Arbeit66
5 ‚Adressatenorientierung‘ als Chance für konfliktorientierte Praxis68
6 Resümee74
Literatur75
5 „Vorwärts – und nicht vergessen: die Politische Produktivität!“. Erinnerung an Abgebrochenes und Unabgegoltenes in der Sozialen Arbeit78
1 Die sozialen Codes „für“ und „mit“81
2 Sozialgenossenschaften als alltagsweltliche, partizipative Selbstorganisation92
Literatur94
6 Geschlechterverhältnisse zwischen Liebe, Fürsorge, Gewalt und Geschlechtergerechtigkeit als Aufgabe Sozialer Arbeit96
1 Zur Bedeutung der Geschlechterverhältnisse in der Entwicklungsgeschichte Sozialer Arbeit97
2 Theoretische Einflussnahmen der Frauen- und Geschlechterforschung auf die Soziale Arbeit heute: Arbeit an Geschlechtergerechtigkeit99
3 Praktische Einflussnahmen der Zweiten Frauenbewegung: Gründung geschlechtsspezifischer und geschlechtersensibler Projekte Sozialer Arbeit100
3.1 Recht auf ein Leben ohne Gewalt101
3.2 Recht auf eigenständige Entfaltung104
4 Geschlechtergerechte Denkansätze und Strategien für die Soziale Arbeit: Überwindung der globalen Care Krise106
5 Schlussbemerkung108
Literatur109
Teil 2 Konfliktperspektiven in Fall-, Feld- und Sozialraumorientierung114
7 Einleitung115
8 Die Perspektive der „Grenzbearbeitung“ im Kontext des Nachdenkens über Verhältnisse und Verhalten119
1 Bezugspunkte eines Denkens der „Grenzbearbeitung“122
2 Zur Produktivität der Perspektive der „Grenzbearbeitung“ für die Soziale Arbeit125
3 Zum Schluss: Erzählungen aus den Verhältnissen …128
Literatur129
9 Arbeit am Gemeinwesen und menschliche Subjektivität132
1 Staat, Kommune, Sozialraum und die Frage nach dem Gemeinwesen133
2 Wie lässt sich ein Gemeinwesen begründen?135
3 Perspektiven von Gemeinwesenarbeit als Beitrag zur Verwirklichung menschlicher Subjektivität137
4 Der Beitrag von Professionellen zu einer Verwirklichung menschlicher Subjektivität139
5 Perspektiven kategorialer Gemeinwesenarbeit142
6 Politik des Sozialen als Arbeit an einem demokratischen Gemeinwesen144
Literatur145
10 Mediation im Gemeinwesen. Konfliktregulierung im öffentlichen Raum149
1 Konfliktvermittelnde Netzwerkarbeit152
2 Konfliktregulierung: Zur Beteiligung der ansässigen Szene154
2.1 Ethnographische Feldforschung155
2.2 Aktivierende Befragungen in der Szene157
3 Neue Strukturen im Gemeinwesen159
4 Fazit160
Literatur161
11 Politiken des Verhaltens im öffentlichen Raum. Ein internationaler Vergleich urbaner Konflikte163
1 Sicherheitspolitiken des öffentlichen Raums164
1.1 Lagen im sozialen Raum165
1.2 Gespaltene Profession?166
1.3 Konflikte um die Sicherheit im urbanen Raum168
1.4 Territoriale Lage169
1.5 Forschungsdesign171
2 Ausgesuchte Forschungsbefunde172
3 Verhaltenspolitiken der Alterisierung175
4 Smooth, smart, succeeding177
Literatur179
12 Kampagnen gestalten öffentlichen Raum! Sozialräumliche Anmerkungen zu Positionen Sozialer Arbeit181
Literatur189
Teil 3 Partizipation, Inklusion und Diversität im Neoliberalismus191
13 Einleitung192
14 Soziale Arbeit als (Inklusions-)Container. Die (Un)Ordnung von Heterogenität und subjektnormierenden Praxen im Kontext Flucht und Soziale Arbeit195
1 Soziale Arbeit als Ort der Ver-Strickungen von Inklusionen und Exklusionen197
2 Inklusion als Nomenklatur für das In-Ordnung- Bringen der exkludierenden Gesellschaft. Rückerinnerungen an die Geschichte der Exklusionen als Geschichte der Inklusionen202
3 Die (bestimmte) Unbestimmtheit von Heterogenität207
4 Einige Schlussbemerkungen210
Literatur211
15 Flüchtlinge, Staatsgrenzen und Soziale Arbeit214
Einleitung214
1 Zunächst: Was nützt eine theoretische Vergewisserung für die Soziale Arbeit mit Flüchtlingen?216
2 Soziale Arbeit, Nationalstaatlichkeit und Nationalismus218
3 Funktionen Sozialer Arbeit im Kontext der staatlich-politischen Regulierung von Flüchtlingsmigration222
4 Unsicherheit: Von welchen normativen Grundsätzen kann die Soziale Arbeit mit Flüchtlingen ausgehen?227
Literatur230
16 Der andere Ausschluss – zur Dialektik von Inklusion. Ungeordnete Bemerkungen232
Literatur249
Teil 4 Praktiken der Normierung, Normalisierung, Disziplinierung und Ausschließung250
17 Einleitung251
18 Arbeit an Ausschließung. Die Praktiken des Alltags und die Passung Sozialer Arbeit – Ein Werkstattgespräch257
1 Alltag, alltägliche Situationen, alltägliche Praxis: They do what they can258
2 Arbeit an Ausschließung – Arbeitsweisen am Sozialen und Arbeit am Sozialen261
3 Wenn der Sozialstaat denn lernen könnte – Verschränkungen der Arbeitsweisen am Sozialen durch Fachleute und Leute268
Anhang/Endnoten272
Literatur273
19 Lauter „aktive Alte“ – wer interessiert sich für den „Rest“?277
Einführung277
1 Das kommunale Interesse an den aktiven Alten278
2 Die Konstruktion des Rests280
3 Normierung, Ausschließung und die Soziale Arbeit mit älteren Menschen284
Literatur288
20 „Aktives Altern“ im Quartier im hohen Alter. Eine Fallstudie zu den Möglichkeiten, Grenzen und Formen gesellschaftlicher Teilhabe im hohen Alter291
1 Einführung291
2 Qualitative Fallstudie zur gesellschaftlichen Integration und Mitwirkung im Kontext des hohen Alters293
2.1 Abnehmende Handlungsspielräume zum Erhalt der gesellschaftlichen Integration und Mitwirkung296
2.2 Verschiebung der Muster gesellschaftlicher Integration und Mitwirkung301
3 Diskussion und Fazit304
Literatur305
Teil 5 Macht- und Wissensverhältnisse in Ausbildung und (Lohn-)Arbeit308
21 Einleitung309
22 Macht und Psyche in entgrenzten Arbeitsverhältnissen. Reflexionen zur Sozialen Arbeit im Kontext von Neoliberalismus und Psychopolitik313
1 Psychopolitik als Machtform im 21. Jahrhundert315
2 Entgrenzte, subjektivierte Lohnarbeitsverhältnisse und Psychopolitik320
3 Schlussfolgerungen für die Soziale Arbeit325
Literatur328
23 Von Arbeitskonflikten zum psychologischen Problem? Wie Konzepte von Stress und Burnout das Verhältnis zu Arbeit transformieren (können)331
1 Psychische Belastungen in der Regulierung von Gesundheit und Arbeit332
2 Popularisierung von Stresskonzepten und von Burnout334
3 Harmonisierung und Depolitisierung des Verhältnisses zu Arbeit337
4 Das Verhältnis zu Arbeit kollektivieren338
Literatur339
24 „Was ging, was geht, was ist möglich?“. Praktische und konzeptionelle Herausforderungen im Kontext Sozialer (Lohn-)Arbeit342
1 Skizze der subjektwissenschaftlichen Perspektive343
2 Was ging? – Strategien von Beschäftigten344
3 Was geht? Zur Relevanz von Arbeitsbedingungen als ein Aspekt professioneller Möglichkeitsräume347
4 Was ist möglich? – Möglichkeitsräume entdecken und (bewusst) gestalten349
Literatur350
25 Wandel der Sozialen Arbeit: von der Pathologisierung zur Responsibilisierung352
1 Einführung352
2 Politisch geführte Professionalisierungsmuster oder (An)Passungen353
3 Kontexte der Pathologisierung354
4 Pathologisierung als Professionalisierungsmuster355
5 Kontexte der Responsibilisierung357
6 Responsibilisierung als Professionalisierungsmuster358
7 Responsibilisierung als Pathologisierung von In-Aktivität359
8 Responsibilisierung als Modernisierung und Gewinn für die Soziale Arbeit?361
Literatur363
Autor_innen365

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