Die Preispolitik wird zu einem der wichtigsten Hebel zur erfolgsorientierten Steuerung von Versicherungsunternehmen im Rahmen der Versicherungsnachfrage. Während traditionelle Ansätze einen rational handelnden Kunden voraussetzten, haben neuere Forschungen gezeigt, dass Kunden von den Annahmen der mikroökonomischen Preistheorien abweichen. Diese Erkenntnis führte zu einer ergänzenden Forschungsrichtung, die als Behavioral Pricing bezeichnet wird. Die vorliegende Arbeit überträgt die Ergebnisse des Behavioral Pricing aus der Konsumgüterwirtschaft auf die Versicherungsbetriebslehre. Konkret untersucht wird die Preisobergrenze bei ausgewählten Versicherungsprodukten durch eine Befragung von Privatkunden zur Privathaftpflicht- und Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung. Ziel ist es, die vermutete Preisbereitschaft empirisch zu erfassen und die Differenzierungen auf fundierter theoretischer Basis unter Nutzung der Erkenntnisse des Behavioral Pricing zu erklären. Die Ergebnisse sind geeignet, praktische Gestaltungsempfehlungen für die Preispolitik von Versicherungsunternehmen abzuleiten. Zugleich bietet die Schrift vielfältige Anregungen zur weiteren Erforschung des Nachfrageverhaltens in der Versicherung. Der Titel richtet sich sowohl an Produktentwickler, Portfolio Manager und Marketingexperten in Versicherungsunternehmen, insbesondere in den Sparten Kraftfahrt und Privathaftpflicht, als auch Kundenpsychologen und Versicherungswissenschaftler.
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