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Projektfinanzierungen im Bereich der Erneuerbaren Energien: Grundlagen, Finanzierungsplanung, Risikomanagement

AutorMichael Kühnelt
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl51 Seiten
ISBN9783863415532
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Am 30.10.2009 wurde in München von 12 deutschen Unternehmen, darunter E.ON AG, Deutsche Bank AG, Siemens AG und Münchner Rück AG die 'Desertec Industrial Initiative Planungsgesellschaft (DII)' gegründet. Ziel dieser Gesellschaft ist die Errichtung Solarthermischer Kraftwerke in den Wüsten des Mittelmeerraumes. Diese Kraftwerke sollen etwa 15% des europäischen Strombedarfes auf erneuerbarer Basis abdecken. Am 27.04.2010 wurde in der Nordsee der erste deutsche Hochsee-Windpark durch Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen medienwirksam eröffnet. Der Windpark 'alpha ventus' besteht aus 12 Windturbinen. Mit einer Nennleistung von je fünf Megawatt handelt es sich dabei um die derzeit leistungsstärksten Turbinen der Welt. Im Jahr 2008 generierten in Deutschland 280.000 Arbeitskräfte in Bereich der Erneuerbaren Energien einen Jahresumsatz von 29 Mrd. EUR. 112 Millionen Tonnen Kohlendioxid wurden vermieden. Die obigen Ausführungen machen deutlich, welche Bedeutung die Erzeugung Erneuerbarer Energien mittlerweile in Deutschland erreicht hat. Mit dieser gestiegenen Bedeutung ist auch der Finanzierungsbedarf für entsprechende Vorhaben gestiegen. Gerade bei der Finanzierung innovativer Technologien oder bei Projekten mit hohen Finanzierungsvolumen versagen allerdings die klassischen Unternehmenskredite aufgrund der umfangreichen Risiken und der Vielzahl der Beteiligten. Die genannten Faktoren machen den Einsatz spezieller Finanzierungsinstrumente erforderlich. Die vorliegende Arbeit erläutert den Einsatz der Projektfinanzierung bei Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien. Der Schwerpunkt liegt in der Finanzierungsplanung und dem Risikomanagement für Photovoltaik-, Windkraft- und Biogasprojekte in Deutschland. Hierzu werden die genannten Verfahren ausführlich vorgestellt und die damit verbundenen Erträge, Aufwendungen und Investitionen erläutert. Anschließend werden Finanzierungsmöglichkeiten aufgezeigt und die mit den Projekten verbundenen Risiken und Maßnahmen zu deren Begrenzung genannt. Der Leser soll einen Überblick über die zur Finanzierung solcher Projekte notwendigen Grundlagen und Rahmenbedingungen erhalten.

Michael Kühnelt wurde 1978 in Braunschweig geboren. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann ist er seit sechs Jahren als Firmenkundenbetreuer bei einer niedersachsischen Sparkasse tätig. Im Jahr 2008 begann er ein nebenberufliches Bachelorstudium der Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Immobilienökonomie und Corporate Finance an der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe in Bonn. Dieses schloss er 2010 erfolgreich ab. Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit als Firmenkundenbetreuer und seines Studiums sammelte er umfassende Erfahrungen im Bereich der Finanzierung Erneuerbarer-Energien-Projekte.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3, Grundlagen der Projektfinanzierung: Die in Kapitel 2 vorgestellten Möglichkeiten zur Erzeugung Erneuerbarer Energien erfordern regelmäßig einen hohen Kapitaleinsatz. Die Projektfinanzierung, deren Grundlagen Inhalt des folgenden Kapitels sind, stellt eine optimale Lösung zur finanziellen Strukturierung solcher Projekte dar. Projektfinanzierungen gibt es in vielen Gestaltungsformen und Konstellationen. Über dieser großen Vielfalt stehen jedoch einige wesentliche Merkmale, die allen Projektfinanzierungen zu Grunde liegen und daher im Folgenden näher vorgestellt werden. 3.1, Off-Balance Sheet Financing: Initiatoren eines Projektes sind die Projektträger. Oftmals sind diese jedoch nicht in der Lage und/oder nicht bereit, die mit dem Projekt verbundenen Risiken, insbesondere die vollständige Haftung für das Fremdkapital, in voller Höhe zu tragen. Aus diesem Grund wird zur Errichtung und zum Betrieb des Projektes eine Einzweckgesellschaft (Single Purpose Company) gegründet. Dabei wird meist eine streng haftungsbeschränkte Rechtsform gewählt. In Deutschland sind dies meist die GmbH oder die GmbH & Co. KG. Um wichtige Kennzahlen in den Bilanzen der Projektträger, insbesondere die Eigenkapitalquote, nicht zu belasten, wird die Beteiligungsstruktur in der Regel so gewählt, dass eine Konsolidierung mit der Projektgesellschaft nicht erforderlich wird. 3.2, Cash Flow Related Lending: Durch das Off-Balance Sheet Financing befinden sich die Verbindlichkeiten der Projektgesellschaft außerhalb des Haftungsbereiches der Projektträger. Als Sicherheiten stehen oftmals nur die Aktiva der Projektgesellschaft zur Verfügung. Da diese jedoch meist sehr projektspezifisch und damit schwer be- und verwertbar sind, ist bei der Projektfinanzierung die nachhaltige Tragbarkeit des Kapitaldienstes Kern der Kreditprüfung. Es ist daher detailliert zu prüfen, welcher freie Cash-Flow in den einzelnen Perioden des Projektes zur Verfügung steht, welchen Risiken dieser Cash-Flow unterliegt und welche Maßnahmen bei ungeplanten Veränderungen zur Sicherung des Projekterfolges ergriffen werden können. Im Rahmen dieser Prüfung haben Simulationen auf Basis verschiedener Ertragsszenarien eine wichtige Rolle. Die Entwicklung der Finanzierungsstruktur, die detailliert in Kapitel 5 beschrieben wird, basiert auf den Ergebnissen dieser Cash-Flow Planung. Es ist sicherzustellen, dass der vorgesehene Kapitaldienst der verschiedenen Finanzierungskomponenten zu jedem Zeitpunkt und bei jeder Simulationsstufe durch den jeweils zur Verfügung stehenden freien Cash-Flow bedient werden kann. 3.3, Risk Sharing: Die Strukturierung einer Projektfinanzierung außerhalb der Bilanzen und Haftung der Sponsoren macht eine Verteilung der Projektrisiken auf mehrere Parteien erforderlich. Da alle an einem Projekt beteiligten Parteien einen persönlichen Nutzen aus der Umsetzung des Projektes erwarten, werden die erkennbaren Risiken entsprechend der jeweiligen Risikotragfähigkeit und des jeweiligen Nutzens auf die Projektbeteiligten verteilt. Für die Banken besitzt dabei die Absicherung des im Extremfall eintretenden Kreditausfalls einen hohen Stellenwert. Da sie durch die Zinserträge aus der Bereitstellung der Kredite nur einen erfolgsunabhängigen Anteil am Projektergebnis haben, besteht bei den Banken auch kein Interesse an einer Übernahme unternehmerischer Risiken. Diese werden durch entsprechende Verträge und Vereinbarungen auf die Projektbeteiligten verlagert, die den größten Einfluss auf das Eintreten bzw. die Begrenzung dieser Risiken haben. Zur Absicherung der verbleibenden Risiken wird meist eine begrenzte Haftung der Projektträger über Bürgschaften vereinbart (Limited Recourse Financing). Eine vollständige Haftungsübernahme (Full Recourse Financing) bzw. ein vollständiger Verzicht auf eine Haftung der Projektträger (Non Recourse Financing) sind die Ausnahme. Wie das Risikomanagement bei Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien erfolgen kann, wird in Kapitel 6 beschrieben. Die Vorstellung der verschiedenen Projektbeteiligten folgt im folgenden Kapitel.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Projektfinanzierungen im Bereich der Erneuerbaren Energien Grundlagen, Finanzierungsplanung, Risikomanagement1
Vorwort3
Inhaltsverzeichnis4
Abbildungsverzeichnis7
Abkürzungsverzeichnis8
Symbol- / Formelverzeichnis9
1 Einleitung11
2 Erneuerbare Energien – Überblick über die Verfahren und Techniken12
2.1 Nutzung der Sonneneinstrahlung durch Photovoltaik12
2.2 Nutzung der Stärke des Windes13
2.3 Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen durch Biogasanlagen15
3 Grundlagen der Projektfinanzierung16
3.1 Off-Balance Sheet Financing16
3.2 Cash Flow Related Lending17
3.3 Risk Sharing17
4 Beteiligte bei Projektfinanzierungen im Bereich der Erneuerbaren Energien18
5 Finanzierungsplanung bei Erneuerbare Energien Projekten19
5.1 Grundlagen der Finanzierungsplanung20
5.2 Ermittlung des Kapitalbedarfes21
5.2.1 Grundlagen der Kapitalbedarfsplanung bei Erneuerbare Energien Projekten21
5.2.2 Besonderheiten der Kapitalbedarfsplanung bei Photovoltaikprojekten22
5.2.3 Besonderheiten der Kapitalbedarfsplanung bei Windkraftprojekten22
5.2.4 Besonderheiten der Kapitalbedarfsplanung bei Biogasprojekten22
5.3 Planung des freien Cash-Flow23
5.3.1 Grundlagen der Cash-Flow-Planung bei Erneuerbare Energien Projekten23
5.3.2 Spezifische Ertragsgrößen bei Photovoltaikprojekten23
5.3.3 Spezifische Aufwandsgrößen bei Photovoltaikprojekten25
5.3.4 Spezifische Ertragsgrößen bei Windkraftprojekten25
5.3.5 Spezifische Aufwandgrößen bei Windkraftprojekten26
5.3.6 Spezifische Ertragsgrößen bei Biogasprojekten27
5.3.7 Spezifische Aufwandsgrößen bei Biogasprojekten28
5.3.8 Sonstige Einflussgrößen29
5.4 Verfügbare Finanzierungsformen29
5.4.1 Eigenkapital30
5.4.2 Eigenkapitalersetzende Finanzierungsmittel31
5.4.3 Klassisches Fremdkapital32
5.5 Finanzierungsplanung am Beispiel eines Photovoltaik-Projektes33
5.6 Exkurs: Auswirkungen der zum 01.07.2010 einsetzenden Änderungen des EEG auf den CF-Verlauf und die Realisierbarkeit von Photovoltaik-Projekten35
6 Risikomanagement bei Erneuerbare Energien Projekten36
6.1 Technische Risiken36
6.1.1 Reserve- und Abbaurisiken36
6.1.2 Fertigstellungs- und Kostenüberschreitungsrisiken38
6.1.3 Verfahrenstechnische Risiken39
6.2 Wirtschaftliche Risiken40
6.2.1 Betriebsrisiko40
6.2.2 Marktrisiko41
6.2.3 Zinsänderungsrisiko / Währungsrisiken42
6.3 Externe Risiken42
6.4 Sensitivitätsanalyse und Szenariotechnik am Beispiel eines Photovoltaikprojektes42
6.5 Absicherung der nicht übertragbaren Risiken durch das Kreditinstitut43
6.5.1 Auswahl der Kreditsicherheiten44
6.5.2 Besondere Vereinbarungen44
7 Fazit45
Anhangsverzeichnis46
Anhang Nr. 1: Zins- und Tilgungsplan Darlehen Nr. 1 zu Kapitel 5.547
Anhang Nr. 2: Zins- und Tilgungsplan Darlehen Nr. 2 zu Kapitel 5.548
Literaturverzeichnis49

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