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Psychiatrische Pflege - auf einen Blick

Psychische Gesundheit erhalten und fördern. Kurzlehrbuch zur psychischen Gesundheit

AutorGrahame Smith
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl135 Seiten
ISBN9783456957692
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis30,99 EUR
Pflegestudierende, Auszubildende und neu in der Psychiatrie beginnende Pflegende tun sich mit den in der psychiatrischen Pflege zu bewältigenden Aufgaben, Problemen und Rollen schwer. Da tut Überblick Not. Anschaulich, übersichtlich und verständlich stellt der Autor zentrale Fertigkeiten psychiatrischer Pflege, Bedürfnisse von Menschen mit psychischen Störungen und wesentliche Führungsfähigkeiten dar. Der psychiatrische Pflegeexperte Grahame Smithbricht komplexe Sachverhalte psychischer Gesundheit auf ein verständliches und überschaubares Maß herunter bietet ein hervorragendes Werk, um psychiatrisches Pflegewissen zu verstehen, zu vertiefen und zu wiederholen erläutert wesentliche Fertigkeiten für den Bereich der psychiatrischen Pflege von Beziehungsarbeit über Assessment, Ausscheidungs- und Ernährungsmanagement, Dokumentation, Infektionsprävention, mitfühlende Kommunikation, menschlichen Umgang, Medikamentenmanagement, Risikomanagement, Recovery bis hin zu Wohlbefinden fördernder und werteorientierter Pflege veranschaulicht komplexe Situationen mit dem ansprechenden Bild eines 'Baumes der psychischen Gesundheit' beschreibt psychische Störungen verständlich von Angst über Delir, Demenz, Depressionen, Drogenmissbrauch, Schizophrenie bis hin zu Störungen des Affekts, Essverhaltens, Lernens, der Entwicklung, Persönlichkeit und der körperlichen Funktionen alternder Menschen bietet einen gut didaktisierten Text mit Modellen, Praxistipps, Schlüsselbegriffen und Zusammenfassungen, um leichter zu lernen und vertiefter zu lesen.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis und Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe, Zum Gebrauch Ihres Wiederholungsleitfadens
  2. Einfu?hrung
  3. Übungsbeispiel
  4. 1. Fu?rsorge, Empathie/Mitgefu?hl und Kommunikation
  5. 2. Aufbau therapeutischer Beziehungen
  6. 3. Werteorientierte Praxis
  7. 4. Management klinischer Risiken
  8. 5. Infektionsprophylaxe und -kontrolle
  9. 6. Ernährungs- und Flu?ssigkeitsmanagement
  10. 7. Ausscheidung
  11. 8. Klinische Beobachtungen
  12. 9. Dokumentation
  13. 10. Arzneimittelmanagement
  14. 11. Assessment
  15. 12. Risiken
  16. 13. Klassifikation
  17. 14. Psychosoziale Interventionen
  18. 15. Schizophrenie
  19. 16. Depression
  20. 17. Bipolare affektive Störung
  21. 18. Angst
  22. 19. Essstörungen
  23. 20. Persönlichkeitsstörungen
  24. 21. Lernbehinderungen und psychische Gesundheit
  25. 22. Funktionelle Störungen bei älteren Erwachsenen
  26. 23. Demenz
  27. 24. Akute Verwirrtheitszustände
  28. 25. Drogen- und Alkoholmissbrauch
  29. 26. Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
  30. 27. Recovery
  31. 28. Körperliches Wohlbefinden
  32. 29. Gesetze zur psychischen Gesundheit
  33. 30. Medikation und Elektrokrampftherapie (EKT)
  34. 31. Organisieren von Pflege
  35. 32. Leadership
  36. 33. Umgang mit Menschen
  37. 34. Zeitmanagement
  38. 35. Entscheidungsfindung
  39. 36. Nutzbarmachen von Forschung
  40. 37. Reflexion
  41. 38. Lebenslanges Lernen
  42. Teil 4 – Leadership klinische Prozeduren
  43. Anhang
  44. Herausgeberverzeichnis (dt.) und Sachwortverzeichnis
Leseprobe
1. Fürsorge, Empathie/Mitgefühl und Kommunikation

Einleitung

Von einer psychiatrischen Pflegefachperson wird erwartet, beim Pflegen Einfühlungsvermögen/Mitgefühl (compassion) zu zeigen und eine effektive Kommunikatorin zu sein. Anders als in den meisten anderen Beziehungen in der Gesundheitsversorgung ist die therapeutische Beziehung in der psychiatrischen Gesundheitsversorgung sowohl das Medium der Behandlung als auch in vielen Fällen die hauptsächliche Behandlung. Eine effektive Kommunikatorin zu sein, gibt der psychiatrischen Pflegefachperson eine Plattform, von der aus sie eine Reihe psychosozialer Interventionen tätigen kann, die auf die speziellen Bedürfnisse des Nutzers von Dienstleistungen zur psychischen/geistigen Gesundheit zugeschnitten sind. Darüber hinaus ist es grundlegend beim Aufbauen und Fortführen einer therapeutischen Beziehung, die auch Risikomanagement umfasst, recoveryorientiert ist und positive Ergebnisse zeigt.

Berufliche Kompetenzen

Psychiatrische Pflegefachpersonen sollen:

•• über ausgezeichnete Fähigkeiten in Kommunikation sowie über zwischenmenschliche und therapeutische Fähigkeiten verfügen.
•• Erfahrung in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Dienstleistungsnutzern und den anderen Gesundheitsfachpersonen haben.
•• eine einfühlsame und befähigende, personenzentrierte Pflege leisten.
•• die Würde wahren, nicht diskriminieren und im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen arbeiten, die für Fragen der Vertraulichkeit und der Zustimmung gelten.

Kontext

Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass eine psychiatrische Pflegefachperson umso effektiver pflegen kann, je effektiver ihre Kommunikationsfähigkeiten sind. Kommunikation sollte als wechselseitiger Prozess gesehen werden (Abb. 1-1), bei dem Informationen zwischen dem Dienstleistungsnutzer und der psychiatrischen Pflegefachperson ausgetauscht werden; auch andere Personen oder Einrichtungen können Teil dieses Prozesses sein. Bisweilen kann das Vermitteln von Informationen unterbrochen oder blockiert sein, was auf eine Reihe von Faktoren zurückgeführt werden kann. In diesen Situationen liegt die Verantwortung bei der kompetenten psychiatrischen Pflegefachperson, erstens zu verstehen, warum es dazu gekommen ist, und zweitens Strategien zu entwickeln, um jede identifizierte Kommunikationsproblematik zu klären.

Formen der Kommunikation

Kommunikation lässt sich untergliedern in verbal und nonverbal. Verbale Kommunikation kann drei zentrale Elemente enthalten:

•• das gesprochene Wort – Laute
•• die Art, in der das gesprochene Wort geäußert wird – Sprachgebrauch oder Parasprache
•• die Art, in der das gesprochene Wort vom Gegenüber wahrgenommen wird – Metakommunikation.

Der größte Teil unserer Kommunikation wird durch nonverbale Kommunikation oder Körpersprache übertragen, wie etwa:

•• Gesichtsausdrücke
•• Blickkontakt
•• Gesten
•• Haltung
•• Kopfbewegungen
•• Distanzzone (persönlicher Raum)
•• Berührung
•• Erscheinungsbild.

Während des Kommunikationsprozesses muss die psychiatrische Pflegefachperson sich der eigenen Körpersprache und ihrer Auswirkungen auf die andere Person bewusst sein. Sie muss auch die potenziellen Botschaften verstehen können, die ihre Körpersprache der anderen Person übermittelt. Ist der Dienstleistungsnutzer wütend? Ist er traurig? Sieht er verwirrt aus? Die psychiatrische Pflegefachperson wird ihre Körpersprache gelegentlich anpassen; wenn ein Dienstleistungsnutzer wütend ist, wird sie eine nichtbedrohliche, aber selbstsichere Haltung einnehmen.

Zuhören und Antworten

Ein wichtiger Teil des Kommunikationsprozesses besteht darin, dass die Pflegefachperson aktiv zuhört, was der Dienstleistungsnutzer sagt, und dann angemessen antwortet. Die psychiatrische Pflegefachperson muss sich als aktiv Zuhörende auf das konzentrieren, was der Dienstleistungsnutzer sagt. Das heißt, sie muss auch jede mögliche Ablenkung kontrollieren und dem Dienstleistungsnutzer Zeit und Raum geben, um zu sprechen.

Die psychiatrische Pflegefachperson zeigt, dass sie zuhört, indem sie in angemessener Weise auf das Gesagte antwortet. Dies kann sie tun, indem sie mit dem Kopf nickt – ein nonverbales Zeichen, dass sie zuhört, sie kann aber auch zusammenfassen, was der Dienstleistungsnutzer gesagt hat, und dann mit ihm prüfen und klären, ob sie das Gesagte richtig verstanden hat. Ein entscheidender Teil des Verstehens beruht darauf, dass die psychiatrische Pflegefachperson geschickt im Stellen offener Fragen ist („Wie es ist, traurig zu sein?“) und auch sondierende Fragen zu stellen vermag („Zu welcher Tageszeit sind Sie am traurigsten?“).

Die 6 Cs

Menschen mit psychiatrischen Gesundheitsproblemen können bisweilen hochgradig vulnerabel sein. In dieser Situation ist es ganz entscheidend, dass die psychiatrische Pflegefachperson Empathie zeigt, indem sie die Erfahrungen des Dienstleistungsnutzers wirklich versteht. Dieses Verstehen sollte auf der effektiven Anwendung ihrer Kommunikationsfähigkeiten beruhen, aber auch darauf, dass sie Werte und Verhalten zeigt, wie:

•• „care“ (Fürsorge)
•• „compassion“ (Mitgefühl/Einfühlungsvermögen)
•• „competence“ (Kompetenz)
•• „communication“ (Kommunikation)
•• „courage“ (Mut)
•• „commitment“ (Engagement).
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis und Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe, Zum Gebrauch Ihres Wiederholungsleitfadens7
Einfu?hrung12
Übungsbeispiel14
1. Fu?rsorge, Empathie/Mitgefu?hl und Kommunikation18
2. Aufbau therapeutischer Beziehungen20
3. Werteorientierte Praxis22
4. Management klinischer Risiken24
5. Infektionsprophylaxe und -kontrolle26
6. Ernährungs- und Flu?ssigkeitsmanagement28
7. Ausscheidung30
8. Klinische Beobachtungen32
9. Dokumentation34
10. Arzneimittelmanagement36
11. Assessment40
12. Risiken42
13. Klassifikation44
14. Psychosoziale Interventionen48
15. Schizophrenie52
16. Depression54
17. Bipolare affektive Störung56
18. Angst58
19. Essstörungen60
20. Persönlichkeitsstörungen62
21. Lernbehinderungen und psychische Gesundheit64
22. Funktionelle Störungen bei älteren Erwachsenen66
23. Demenz68
24. Akute Verwirrtheitszustände70
25. Drogen- und Alkoholmissbrauch74
26. Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen78
27. Recovery80
28. Körperliches Wohlbefinden82
29. Gesetze zur psychischen Gesundheit84
30. Medikation und Elektrokrampftherapie (EKT)88
31. Organisieren von Pflege94
32. Leadership96
33. Umgang mit Menschen98
34. Zeitmanagement100
35. Entscheidungsfindung102
36. Nutzbarmachen von Forschung104
37. Reflexion106
38. Lebenslanges Lernen108
Teil 4 – Leadership klinische Prozeduren111
Pulsfrequenz bestimmen112
Blutdruck messen112
Atemfrequenz bestimmen113
Peak-Flow messen114
Körpertemperatur messen114
Urinanalyse (Stick)115
Blutzucker bestimmen115
Anhang117
Originaltabellen des Buches „Mental Health Nursing at a Glance“ aus dem Kapitel 29118
Literaturverzeichnis121
Glossar123
Herausgeberverzeichnis (dt.) und Sachwortverzeichnis126

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