Erstfrühling
Was jetzt zu tun ist
Gut für alle
• Pflanzenschutz
• Schädlinge bekämpfen: Dickmaulrüssler, Kirschblattlaus, Lilienhähnchen
• Pilzkrankheiten bekämpfen: Apfelmehltau,
• Vorsicht, Zwiebelfliege: Lauch und Steckzwiebeln mit Schutznetzen abdecken
• Junges Gemüse vor Nachtfrösten schützen
• Kompostmieten umsetzen, Kompost sieben
• Regelmäßig immergrüne Gehölze gießen
Obst und Gemüse
• Zeit zum Säen
• In Haus oder Frühbeet: Kohlgewächse, Kürbisse
• Im Freien: späte Möhren, Rote Bete, Erbsen, Mangold, Bleichsellerie, Petersilie
• Pflanzkartoffeln legen: nicht zu tief, erst anhäufeln, wenn das Kraut ca. 20 cm hoch ist
• Veredeln von Obstgehölzen, Weinreben pflanzen
• Erziehungs-/Erhaltungsschnitt von Pflaumen, Mirabellen und Aprikosen
• Beeriges: Erdbeeren auspflanzen, Brombeeren ausgeizen, Beerensträucher pflanzen
Fürs Auge
• Frühjahrskur für den Gartenteich: Algen abfischen; Wasser- und Sumpfpflanzen setzen
• Blumenwiesen anlegen
• Winterschutz von Ziergräsern entfernen und diese zurückschneiden
• Dahlien und Gladiolen pflanzen
• Ende langer Frostperioden: Stauden von Mulchschicht befreien
• Zimmerpflanzen umtopfen, düngen, auf Schädlings- und Krankheitsbefall kontrollieren
• Frühjahrskur für Rosen: Rückschnitt; jetzt Kompost und Hornspäne ausbringen
Ernte
• Aus der Natur: Vogelmiere, Brunnenkresse, Lindenblätter
• Aus dem Garten: Feldsalat, Rhabarber, Liebstöckel, Spargel unter Folie, Radicchio
Der Garten im Erstfrühling
Dichte Blütenteppiche in den Wäldern verkünden den Erstfrühling, denn die Buschwindröschen gehören zu den Zeigerpflanzen dieser Jahreszeit. Auch die aufplatzenden Knospen der Rosskastanie und die gelben Blüten der Forsythie verkünden den Beginn des Erstfrühlings. Die Natur scheint jetzt zu explodieren, überall erscheinen bunte Blüten. Steckt dem Gärtner die Frühjahrsmüdigkeit noch in den Knochen, hilft vielleicht ein kleiner „Zaubertrank“ – frischer Birkensaft. Für den Frühjahrsputz von Trachten und handgefärbten Wäschestücken kann man sein eigenes Waschmittel aus dem Garten holen. Zum Knabbern eignen sich Radieschen und Rettich, die gesät oder gepflanzt innerhalb einiger Wochen genussreif sind. Entfaltet der Löwenzahn seine leuchtend gelben Blüten und erscheinen die ersten Süßkirschblüten, verabschiedet sich der Erstfrühling und macht Platz für die wohl blütenreichste Jahreszeit, den Vollfrühling.
Urzeit im Garten
von Brigitte Goss
Auf warmen Steinen tanken die wechselwarmen Mauereidechsen Sonne.
Immer mehr Lebensräume heimischer Reptilien und Amphibien werden gestört oder gar zerstört. Umso wichtiger ist es, neue Refugien zu schaffen. Auf dem Land können Sie diese Tiere im eigenen Garten gut ansiedeln. Schon schwieriger wird es dagegen in Siedlungsgebieten größerer Städte. Ein einzelner Garten, der naturnah eingerichtet ist, wird nur schwer von umherwandernden Reptilien und Amphibien gefunden. Besser ist es, ein ökologisches Netzwerk von Gärten zu schaffen. Versuchen Sie Ihre Nachbarn zu motivieren, ebenfalls Lebensräume für die immer seltener werdenden Urzeitwesen anzulegen. Besonders an Siedlungsrandlagen haben Sie gute Chancen, dass diese Tiere dann auch zuwandern. Doch haben Sie Geduld, es kann einige Jahre dauern. Ein vielfältiger, chemiefreier und unaufgeräumter Garten, der etwas „Patina“ angelegt hat, bietet den Reptilien und vielen anderen Tierarten die Möglichkeit, Behausungen, Unterschlupf im Winter, Nahrung oder einen Platz für ihre Jungen zu finden. Das Leben der wechselwarmen Tiere unterliegt bestimmten Zyklen, die oft ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Lebensräume erforderlich machen.
Lebensraum für Eidechsen
Die Zauneidechsen sind richtige Wandergesellen und ziehen übers Land auf der Suche nach Paarungsplätzen und Unterkunft. Die tagaktiven Reptilien bevorzugen offene Lagen mit angrenzenden Bereichen, die genügend Deckung bieten. Ein Holzstoß, eine Trockenmauer oder ein natürlich gestalteter Steingarten mit Ausrichtung nach Süden sind ideal. Eidechsen sind auf Plätze zum Sonnen angewiesen, denn erst unter starker Sonneneinstrahlung erreichen sie die volle Beweglichkeit. Doch nicht allein das Sommerlager ist für eine dauerhafte Ansiedlung entscheidend. Ein Platz für ein Winterversteck, aber auch für die Eiablage ist notwendig.
Ich habe in meinem Garten aus der Not eine Tugend gemacht. Über die Jahre sammelten sich viele angeschlagene und kaputte Blumentöpfe aus Ton an. Diese einfach wegzuwerfen kam nicht infrage. So fanden sie als Mulchmaterial unter und vor dem Gartenzaun aus Holz Verwendung. Was eher unaufgeräumt aussieht, ist ein Segen für Kleintiere und Insekten. Das Tonscherbenlager ist nach Süden ausgerichtet. Dadurch erwärmen sich Tonscherben und die Steine, die als Sonnenplätze dienen, schnell. Dort tanken die Zauneidechsen Wärme. Dazwischen gibt es Bereiche mit Sand. Diese offenen Sandinseln dienen den Reptilien als Eiablageplatz. Entscheidend ist, in den Monaten von Mai bis August hier weder Unkraut zu jäten noch anderweitig zu stören. Zudem gibt es kleinere Steinhaufen zwischen Blumen, Kräutern und Tomaten hinter dem Zaun. Diese bieten viele Möglichkeiten, um sich vor Katzen zu verstecken. Als recht nützlich hat sich dabei der Holzlattenzaun erwiesen, er dient als Katzenschutz. Die Zauneidechsen schlüpfen, je nachdem auf welcher Seite sich die Katze befindet, einfach durch die Zaunlatten – die Katze hat dann das Nachsehen.
„Abfall“ mit Nutzen – Eidechsen freuen sich über zerbrochene Ton töpfe als Unterschlupf.
Frösche, Kröten und Molche
Wasser im Garten ist für viele Gartenbesitzer mittlerweile selbstverständlich. Für einen Miniteich findet sich immer noch ein Platz. Ist er auch noch so klein, so lassen sich doch beeindruckende Tierbeobachtungen machen.
Oft schon im ersten Jahr nach der Neuanlage finden Kröten auf der Suche nach Laichplätzen das Gewässer und legen ihren Laich in Schnüren ab. Überhaupt die Ersten im Frühjahr sind die Frösche. Ab Ende Februar, selbst wenn sich noch Eisinseln auf dem Wasser befinden, sind die Springfrösche aktiv und legen ihre Eier in großen Laichballen ab. Dabei besetzen sie die wärmsten Stellen des Gewässers, das sind Flachwasserbereiche mit einer geringen Wassertiefe und viel Sonneneinstrahlung. Der dunkel gefärbte Laich speichert die Sonnenwärme, so wird die Entwicklung des Laichs zu Kaulquappen beschleunigt.
Auf Wanderschaft
Wenn die Nächte im März etwas wärmer werden, setzt die große Krötenwanderung zu den Laichplätzen ein. Mit einem leisen Glucksen locken die Männchen die Weibchen. Dieser „Krötengesang“ ist das untrügliche Zeichen dafür, dass der Winter vorbei ist und endlich das Frühjahr beginnt. Die Laichschnüre der Kröten und die Laichballen der Frösche liegen nun dicht an dicht nebeneinander. Hier ist die Natur verschwenderisch. Der Laich ist auch eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere, wie Enten, Ringelnattern und Libellenlarven. Nur ein sehr geringer Teil der Larven wird erwachsen und sich fortpflanzen können. Anfänglich wird der Laich noch von einer gallertartigen Masse umhüllt und geschützt. Sobald aber die Kaulquappen geschlüpft sind, beginnt das große Fressen, Libellenlarven sind dabei die größten Räuber und wichtige Regulatoren im Gartenteich.
Molche im Teich
Teichmolche, Bergmolche und Kammmolche sind in fast ganz Deutschland verbreitet und finden sich in der Regel schnell im Gartenteich ein. Den Sommer über sind die erwachsenen Molche kaum zu sehen. Sie leben im Wasser und müssen immer wieder auftauchen, um nach Luft zu schnappen. Das geht so schnell, dass man auf den ersten Blick Fische vermutet. Im Frühjahr, von Februar bis Mai, kann man dagegen Molche in Teichen gut beobachten. Dann werden die Molche unvorsichtig und lassen den Betrachter ganz nah herankommen. Die Männchen gehen auf Brautschau und balzen um die Wette. Die Weibchen legen nach der Paarung ihre Eier einzeln an Wasserpflanzen ab, und schon nach zwei...