Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Informationswissenschaften, Informationsmanagement, Note: 1,7, Universität des Saarlandes, Veranstaltung: Forschungsseminar Literatur und Gesellschaft, 27 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Quoten gegen Geschmacksdiktatur', 'Selbstverpflichtung statt Zwangsbeglückung', 'Vorwärts für den Nachwuchs' - die Aussagen von Koop (2004, S. 1), Griefahn (2004, S. 1) und Kampeter (2004, S. 1) zeigen die unterschiedlichen Ansätze, wenn es um das Thema 'Musik-Quote' geht. Ein fester Prozentsatz deutscher Musik im Radio: Darüber erhitzen sich die Gemüter quer durch die Parteien und Künstlerkreise. Radiosender und Plattenfirmen bezichtigen sich gegenseitig, die Misere deutscher Popmusik herbeigeführt zu haben. Zahlen von Nielsen Music Control bestätigen die klare Missachtung deutscher Titel im bundesweiten Hörfunkangebot. Lediglich 4,9 Prozent betrug 2004 der Anteil nationaler Produktionen im Radio. Die vorliegende Arbeit versucht, der hektischen und emotional geprägten Diskussion eine inhaltliche Ordnung zu verleihen. Über drei Phasen von Beschreibung, Analyse und Auswertung soll vor allem eines vermittelt werden: eine kritische Betrachtung der bestehenden Interessenskonflikte, die sich hinter der Forderung nach einer Besserstellung deutscher Produktionen verbergen. Vor allem an der Diskussion beteiligt ist das Konflikt-Triumvirat aus Musikwirtschaft, Hörfunkanbieter und Politik. Der gegenwärtige Austausch von Argumenten, Meinungen, und Vorschlägen mutet eher verwirrend als informativ oder gar aufklärend an. Deshalb muss hier Ziel sein, die angeführten Pro- und Contra-Positionen zu verifizieren oder gegebenenfalls zu widerlegen. Hierzu dient als Methode, das bestehende Konglomerat zwischen Phonoindustrie, Radiomachern und politischen Akteuren inhaltlich, organisatorisch und strukturell aufzubrechen. Durch eine chronologische Auflistung der zeitlichen Eckpfeiler und die Darstellung der aktuellen Situation wird in Kapitel 2 zunächst der Status Quo im Diskurs um eine gesetzliche Regelung zugunsten deutscher Titel im Hörfunk beschrieben. Das gerne als verwendete Referenz französische Modell einer Quotenregelung im Hörfunk wird in Kapitel 3 ebenso analysiert, wie die Situation des deutschen Hörfunkmarktes in Abschnitt 4. Im Fokus steht hierbei die Überlegung, ob bereits bestehende gesetzliche Regelungen im europäischen Ausland modellhaften Charakter besitzen und demnach auf deutsches Terrain transferierbar sein können. Kapitel 5 ergänzt die theoretischen Ansätze und Wissensstände durch konkrete Zahlen und Daten, welche Aufschluss darüber geben, ob und inwieweit neue bzw. deutschsprachige Titel faktisch diskriminiert werden.
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