Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Peter-Szondi-Institut), Veranstaltung: Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Gesamtphänomen 'Alexander Kluge' verwischen die Grenzen der Gattungen: er ist ebenso Autor intermedialer Montagetexte wie Autor von Filmen und Fernsehfeatures, die Elemente der Literatur, Musik und Bildenden Kunst integrieren. Gleichzeitig ist er in und außerhalb dieser Werke ein theoretischer Autor. Doch zwischen Theorie und Poesie unterscheidet Kluge nicht: 'Eine gute Theorie ist poetisch und damit eine Zuspitzung von Poesie. Und Poesie, die nicht einer theoretischen Betrachtung standhält, ist geradezu langweilig.' Jan-Philipp Reemtsma behalf sich daher in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung des Büchner Preises 2003 an Alexander Kluge damit, dass er gleich die 'Gattung Kluge' ausrief. Alexander Kluge selbst bezeichnet sich primär als Autor und das Buch als sein eigentliches Medium. Allerdings sagt er auch, die 'Lebensläufe' seien nach einem filmischen Prinzip geschrieben: 'Die Geschichten wurden zunächst als Film konzipiert. Wenn man sie genau ansieht, kann man die 'Schnitte' feststellen. Das literarische Prinzip der Lebensläufe ist ein filmisches Prinzip.' Das 2007 erschienene Buch 'Geschichten vom Kino' ist zwar weniger intermedial angelegt als frühere Bücher Kluges, etwa 'Die Patriotin' von 1979 oder 'Die Macht der Gefühle' 1984, um nur zwei Titel zu nennen. Diese waren mit den gleichnamigen Filmen, die sie ergänzten, eng verbunden. 'Geschichten vom Kino' aber reflektiert in höherem Maße die Verwobenheit der verschiedenen Ausdrucksformen im Werk Kluges. In diesem Buch findet sich im Kapitel 5 'Der Teufel als Unterhaltungskünstler' das Unterkapitel 'Vierzehn Arten, den Regen zu beschreiben', das sich wiederum in neun nummerierte Teile gliedert. Diese Zusammenstellung kurzer Texte eignet sich, um an ihr einige für Kluges Werk insgesamt bedeutende Phänomene, Inhalte, Formen und Theorien zu zeigen. Im Verlauf der Untersuchung immer wieder vom Teil auf das Ganze des Werks zu rekurrieren, drängt sich im Falle Alexander Kluges insofern auf, als seine Publikationen, gleich in welchem Medium, sich dadurch auszeichnen, dass sie 'Agglomerationen' von kleinen Einheiten sind, die in verschiedene Zusammenhänge gestellt werden können. Für diese spezifische Art der Zusammenstellung, der Erstellung von Zusammenhängen, hat Kluge oft das Bild des Netzes gewählt. In den letzten Jahren hat er aber daneben auch das Bild des Korallenriffs verwendet und es soll diskutiert werden, welche Vorzüge dies letzte Bild bietet.
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