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E-Book

Schienenbehandlung in der Handtherapie

AutorEsther Bohli
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl167 Seiten
ISBN9783456950198
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis57,99 EUR
In der Handtherapie ist die Herstellung von statischen und dynamischen Schienen eine Schlüsselkompetenz. Anatomisches, biomechanisches und handwerkliches Fachwissen ergänzen sich zur optimalen Behandlung von HandpatientInnen. Dieses Buch schafft die Grundlagen dafür und eignet sich für ErgotherapeutInnen und HandchirurgInnen, die sich immer wieder mit Fragen der «besten» Schienenbehandlung konfrontiert sehen.
Im ersten Teil werden anatomische Grundlagen und allgemeine Grundsätze der Schienentherapie sowie Entwicklungen der Schienenbehandlung in den letzten 20 Jahren dargestellt und die Vor- und Nachteile von Schienen an der Hand erörtert.
Der zweite Teil ist als Fotoatlas gestaltet: Mit hilfreichen Illustrationen werden Indikation, praktische Herstellung der Schiene und Tragdauer systematisch gezeigt. Das Buch weist auf häufige Fehlerquellen hin und führt die Lesenden Schritt für Schritt dazu, die Schienen sorgfältig, fachgerecht und wirkungsvoll zu bauen. Mit eindrücklichen Fallbeispielen werden Möglichkeiten und auch Grenzen der Schienenbehandlung dokumentiert.
Die Richtlinien und Hinweise dieses Buches sind das Resultat langjähriger Erfahrungen in der Ergotherapie der Handchirurgie und umfassen einfachere wie komplexere Handverletzungen und -erkrankungen. Da eine korrekte Schienenbehandlung zu Recht von PatientInnen und HandchirurgInnen gefordert wird, gehört dieses Buch auf den Arbeitstisch aller mit handchirurgischen Problemen konfrontierten HandtherapeutInnen und ÄrztInnen.

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt
  2. Schienenbehandlung in der Handtherapie: 20 Jahre später – ein Geleitwort
  3. Vorwort
  4. 1 Allgemeine Grundsätze zur Rehabilitation der Hand
  5. 2 Grundsätzliches zur Schienenbehandlung
  6. 3 Materialwahl
  7. 4 Statische Schienen
  8. 5 Statische Schienentypen
  9. 6 Dynamische Schienen
  10. 7 Dynamische Schienentypen (Quengelung)
  11. 8 Zusammenarbeit mit Patientinnen
  12. Lieferantenverzeichnis
  13. Danksagungen
Leseprobe
20 Der offizielle Beruf der «Handtherapeutin», wie er beispielsweise in den USA, England oder Kanada nach einer mindestens zweijährigen Zusatzausbildung zum Grundberuf Physiotherapie oder Ergotherapie verliehen wird, existiert in der Schweiz und Deutschland zwar informell und standespolitisch, aber nicht bildungspolitisch. Dem Einsatz der SGHR und der DAHT (Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie) und vieler anderer privater Bildungsanbieter ist es jedoch zu verdanken, dass sich die Handtherapie und insbesondere auch der Schienenbau in den letzten 20 Jahren aus ihrem Schattendasein befreit haben und das Herstellen von Schienen letztendlich zu den Schlüsselkompetenzen einer praktizierenden Handtherapeutin gehört.

2.2 Anatomische Vorbemerkungen

Eine gut geplante und angepasste Schiene nimmt auf die Anatomie der Hand, auf gelenkphysiologische und biomechanische Gegebenheiten Rücksicht. Dies ist notwendig, um unnötige Schmerzen, zu lange Immobilisation, Funktionsstörungen oder Kontrakturen zu verhindern.

In einer entspannten Ruhehaltung wird die Hand nicht günstig gelagert, weil in dieser Position bei längerer Ruhigstellung wichtige Strukturen schrumpfen können.

Alle in der Schiene erfassten Gelenke sollen daher, wenn möglich

, in derjenigen Stellung geschient werden, in der die stabilisierenden Kapseln/Bandanteile angespannt sind. Da einige Schienen dies aufgrund der zu behandelnden Verletzung (z.B. Beugesehnenverletzung) nicht ermöglichen, ist ein konsequentes Durchbewegen aller Gelenke zur Kontrakturprophylaxe unentbehrlich als Begleitung der Schienentherapie. Die folgenden anatomischen Strukturen müssen bei der Schienenbehandlung an der Hand besonders berücksichtigt werden:

Wölbungen
Die Form der Hand wird bestimmt durch drei Wölbungen, die von allergrößter Bedeutung für die Beweglichkeit der Hand sind (s. Abb. 2-1). Bei der Herstellung von Schienen müssen diese Wölbungen berücksichtigt und teilweise unterstützt werden – insbesondere beim Anpassen von Lagerungsschienen für Handgelenk und Finger (s. Abb. 2-2).

Beugefalten der Hand
Die Beugefalten liegen an den Langfingern und am Daumen im Bereich der Gelenke. In der Hohlhand sind sie jedoch versetzt. Es werden Finger-, Handund Handgelenkbeu gefalten unterschieden (s. Abb. 2-3).

Achsen
Die Achse des Vorderarms muss bei korrekter Ausrichtung mit dem Strahl des dritten Fingers verlaufen (s. Abb. 2-4) und darf nicht nach radial oder ulnar abweichen. Dies muss bereits bei der Herstellung des Schienenmusters berücksichtigt werden.

Handgelenk
Das Handgelenk ist ein Schlüsselgelenk für die Beweglichkeit und die Aktionen der Hand, es ist in seiner Komplexität einzigartig. Funktionell setzt es sich aus zwei Reihen zusammen, dem distalen und dem proximalen Handgelenk (s. Abb. 2-5). 2. Grundsätzliches zur Schienenbehandlung Im Schienenbau müssen Sie die Bewegungsmöglichkeiten im Handgelenk berücksichtigen:
• Flexion-Extension
• Radialduktion/Ulnarduktion.

Die Aufgabe der Bänder ist es, die Handwurzeln zu festigen und auszurichten. Zur Lagerung dieses komplexen Gelenkes und seiner Bandstrukturen soll das Handgelenk normalerweise in etwa 20 bis 30° Extension, 0° Ulnarduktion und 0° Pro-/Supination eingestellt werden (Ausnahme: Nachbehandlung von Operationen an den Beugesehnen).

Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Schienenbehandlung in der Handtherapie: 20 Jahre später – ein Geleitwort9
Vorwort11
1 Allgemeine Grundsätze zur Rehabilitation der Hand13
1.1 Einleitung13
1.2 Struktursysteme an der Hand13
1.3 Verletzungen und Krankheiten der verschiedenen Strukturen an der Hand14
1.4 Postoperatives Ödem16
1.5 Adhäsionen16
1.6 Kontrakturen17
1.7 Wundinfektionen17
2 Grundsätzliches zur Schienenbehandlung19
2.1 Geschichte der Schienenbehandlung19
2.2 Anatomische Vorbemerkungen20
2.3 Vor dem Anfertigen einer Schiene27
2.3.1 Kontraindikationen für eine Schiene27
2.3.2 Verordnungspraxis27
2.4 Kriterien für eine gut konfektionierte Schiene28
2.5 Arbeitsorganisation29
2.5.1 Zeit einplanen29
2.5.2 Arbeitsplatzeinrichtung32
3 Materialwahl35
3.1 Thermoplastische Materialien35
3.1.1 Ezeform (Orthopartner AG, Seon)36
3.1.2 Polyform (Orthopartner AG)37
3.1.3 Aquaplast (Orthopartner AG)38
3.1.4 Weitere Materialien39
3.2 Synthetische Steifverbände39
3.3 Zubehör40
3.3.1 Polstermaterialien40
3.3.2 Fixationszusätze41
4 Statische Schienen43
4.1 De nition, Funktion und Einsatz43
4.2 Herstellung und Arbeitsschritte45
4.3 Druckstellen48
4.4 Richtlinien zur Tragdauer48
4.5 Kurze versus lange Schienen49
5 Statische Schienentypen51
5.1 Handgelenkschienen51
5.1.1 Palmar abstützende Handgelenkschiene51
5.1.2 Dorsal abstützende Handgelenkschiene53
5.1.3 Radial abstützende Handgelenkschiene55
5.1.4 Ulnar abstützende Handgelenkschiene (Ulnar Gutter)56
5.1.5 Handgelenkmanschetten57
5.1.6 Scaphoidschiene59
5.2 Lagerungsschienen für Hand und Finger60
5.2.1 Lagerungsschiene Intrinsic-Plus60
5.2.2 Strecksehnenlagerungsschiene, Variante I (Zone IV bis VI)65
5.2.3 Strecksehnenlagerungsschiene, Variante II (Zone V bis VIII)66
5.2.4 Lagerungsschiene korreliert in Null-Grad-Stellung (Dupuytren-Stellung)67
5.2.5 Lagerungsschiene korreliert mit extendiertem Handgelenk69
5.2.6 Kurze Lagerungsschienen für Hand und Finger71
5.2.7 Fingerführung in Lagerungsschienen (Septen, elastische Bänder)72
5.3 Dorsaler Deckel74
5.4 Ellbogenschienen in Extensionsstellung76
5.4.1 Ellbogenschiene aus synthetischem Steifverband76
5.4.2 Ellbogenschiene aus X-Lite78
5.5 Daumenschienen79
5.5.1 Daumenschiene für das Grundgelenk80
5.5.2 Kommissuröffnungsschiene (C-Bar)84
5.5.3 Rhizarthroseschiene ohne Handgelenkeinbezug85
5.5.4 Rhizarthroseschiene mit Einbezug des Handgelenkes88
5.5.5 Daumenschiene bei Tendovaginitis de Quervain90
5.5.6 Strecksehnenlagerungsschiene für den Daumen90
5.5.7 Neoprenschiene mit Daumen-/Handgelenkeinschluss92
5.6 Mittelhandschienen94
5.7 Fingerschienen96
5.7.1 Mallet-Schiene aus thermoplastischem Material96
5.7.2 Stack’sche Schiene99
5.7.3 Alu-Schiene dorsal für den Mallet-Finger99
5.7.4 Mittelgelenklagerungsschiene101
5.7.5 Extensionsblockierungsschiene für das Mittelgelenk102
5.8 Vorgespannte Mittelgelenkextensionsschiene (Belly Gutter)105
5.9 Statisch progressive Mittelgelenkextensionsschienen106
6 Dynamische Schienen109
6.1 De nition, Funktion und Einsatz109
6.2 Herstellung und Arbeitsschritte111
6.3 Druckstellen111
6.4 Richtlinien zur Tragdauer111
6.5 Schienenarten111
6.5.1 Aufdehnende Schiene (Quengelschiene)111
6.5.2 Ersatzschienen116
6.5.3 Übungsschienen117
7 Dynamische Schienentypen (Quengelung)119
7.1 Schienen für das Fingergrundgelenk119
7.1.1 Grundgelenk exionsschiene119
7.1.2 Grundgelenkextensionsschiene122
7.2 Schienen für das Mittelgelenk125
7.2.1 Lange Mittelgelenkextensionsschiene125
7.2.2 Kurze Mittelgelenkextensionsschiene (Spiralfederschiene, Federdrahtschiene)128
7.2.3 Lange Mittelgelenk exions schiene130
7.3 Dynamische Handgelenkschienen134
7.4 Dynamische Ellbogen-Extensionsschiene Dynasplint134
7.5 Kombinierte dynamische Schienen136
7.5.1 Pro-/Supinationsschiene136
7.5.2 Palettenschiene140
7.5.3 Schiene nach Ersatzoperationen der Fingergelenke143
7.5.4 Radialisersatzschiene148
7.5.5 Kleinert-Schiene für die Lang nger (Übungsschiene)152
7.5.6 Kleinert-Schiene für den Daumen157
8 Zusammenarbeit mit Patientinnen161
8.1 Das Behandlungsteam161
8.2 Kommunikation mit der Patientin161
8.3 Schienentragen und Schmerzen162
8.4 Funktionalität versus Ästhetik162
8.5 Schienentragen und Handhygiene162
8.6 Schienentragen und Autofahren163
8.7 Schienentragen und Sport163
Lieferantenverzeichnis165
Danksagungen166

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