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Schlag mich! - Die Lust an der Flagellation

Hintergründe, 170 Bilder, scharfe Beispiele, Techniken und vieles mehr!

AutorKim Powers
VerlagCARL STEPHENSON
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783798607675
FSK18
Altersgruppe18 – 
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
'Klatsch: unbändige Lustschauer! Klatsch: beißender Schmerz! Klatsch: heißes Prickeln! Klatsch: wildes Kribbeln! Klatsch: grenzenlose Ekstase!' Flagellation - was ist das Reizvolle daran, was macht dieses Erlebnis zum einzigartigen Rausch? Dieses Buch beleuchtet die Hintergründe, Geschichte und Psychologie der flagellantistischen Lust, bietet eine Übersicht über diverse Instrumente zum sinnlichen Schlagen und lustvollen Quälen, gibt konkrete Beispiele für den Ablauf einer Flag-Session, erklärt verschiedene Positionen und Techniken und zitiert scharfe Auszüge aus erotischen Büchern. Last but not least entführen über 170 flagellantistische Bilder und 41 erregende Flag-Storys den Leser in die Welt der Englischen Erziehung, des brennenden 'Popoklatschens' und prickelnden 'Übers-Knie-Legens'!

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Leseprobe

3. ÜBERSICHT DER INSTRUMENTE

… ZUM SCHLAGEN & LUSTVOLLEN QUÄLEN

Aus dem Mittelalter stammt die Einteilung der Geißelei in die „obere“ Disziplin (disciplina sursum); diese betraf Schultern und Rücken, aber auch Brust, Oberarm, Hals und Kopf. Die „untere“ Disziplin (disciplina deorsum) betraf Lenden, Hüften und Schenkel, in allererster Linie aber das Gesäß. Doch nun zu den einzelnen Flagellations-Instrumenten:

DIE KLASSISCHE PEITSCHE

Die Peitsche ist das klassische Schlagwerkzeug. Es gibt jedoch sehr viele unterschiedliche Arten von Peitschen (siehe nächste Seite), die fast immer aus glattem oder geflochtenem Leder bestehen. Eine der bekanntesten ist sicherlich die so genannte „neunschwänzige Katze“, die einen langen Griff und neun dicke Lederriemen hat. Aber auch die „Black Snake“, eine einschwänzige, sehr flexible Peitsche, ist in S/M-Kreisen sehr beliebt. Es gibt auch Spezialpeitschen, in deren Riemenspitzen noch scharfkantiges Metall mit eingeflochten ist. Bei ihrer Anwendung sollten – wenn überhaupt – nur wirkliche Könner ans Werk gehen, denn sie können schwere Verletzungen hervorrufen und sind eher als optisches Machtinstrument gedacht. Die Peitsche wird im Allgemeinen mit einem kurzen Ruck über den Körper des Delinquenten gezogen und bewirkt Spuren, die in der Szene-Sprache auch mit „ansägen“ bezeichnet werden. Natürlich spielt es dabei auch eine Rolle, welche Art von Peitsche verwendet wird; die Skala reicht von der einfachen Riemenpeitsche bis zur intensive Verletzungen erzeugenden russischen Nagaika. In vielen Fällen entstehen tiefe, lang anhaltende Spuren auf der Haut des Geschlagenen. Diese Spuren reizen den sadistisch veranlagten Flagellanten auch noch längere Zeit nach der Prozedur, verhelfen andererseits dem passiven, masochistisch veranlagten Partner zu brennenden und glühenden Lustgefühlen auch nach der erfolgten Bestrafung. Grundsätzlich lässt sich sagen: Je breiter die Peitschenschnüre sind, desto sanfter sind die Folgen; je schmaler sie sind, desto „beißender“ ist der Schmerz.

Um mit einer Peitsche, egal welcher Art – genau dorthin zu treffen, wo man den zu Bestrafenden stimulieren möchte, bedarf es einigen Trainings. Alles in allem ist die Peitsche weniger zu empfehlen, und wenn, dann nur in Form von sehr leichten Schlägen. Als wesentlich exakter und leichter steuerbar erweist sich zum Beispiel die Gerte oder der Rohrstock (siehe unten). Wenn sie aber doch zum Einsatz kommen soll, dann sollten die Hiebe idealerweise nicht zu stark sein, aus dem Handgelenk kommen und aus einem flachen Winkel heraus geführt werden. Keinesfalls sollte der Top die Peitsche „voll durchziehen“!

Der Vollständigkeit halber seien an dieser Stelle auch jene Spezialpeitschen genannt, die mit Knoten, Dornen, Bleikugeln, Eisenstacheln und Nägeln besetzt sind. Ausdrücklich sei aber betont, dass diese bereits in Richtung „Folterwerkzeug“ gehen und deshalb – besonders für Einsteiger – nicht zu empfehlen sind. Selbst echte Flag-Profis müssen damit sehr vorsichtig umgehen und verwenden diese meist eher als symbolisches Machtinstrument, anstatt damit tatsächlich zu schlagen. Denn die ernsthafte Verletzungsgefahr ist sehr groß.

HIER NOCH EINIGE WEITERE BEISPIELE FÜR VERSCHIEDENE PEITSCHEN:

RIEMENPEITSCHE

Auch hier gibt es unterschiedliche Modelle, was Größe, Länge und Anzahl der Riemen betrifft. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass die Riemenpeitsche besonders Flag-Anfängern zu empfehlen ist, da sich mit ihr aufgrund des relativ kurzen Griffes und der kurzen, glatten Riemen besser zielen lässt.

GEIßEL

Eine Geißel ähnelt auf den ersten Blick einer Riemenpeitsche, unterscheidet sich jedoch dadurch, dass sie eine kleinere Anzahl von Riemen hat, die dazu auch noch geflochten sind. Durch diese festeren geflochtenen Riemen entstehen beim Schlagen eher Hämatome, deshalb muss eine Geißel, wenn überhaupt, dann immer besonders vorsichtig eingesetzt werden.

FIBERGLASPEITSCHE

Diese Peitsche ist gut zu führen und damit treffsicher, da sie relativ fest, aber dennoch flexibel genug ist (ähnlich einem Rohrstock). Richtig angewendet, bereiten die Hiebe zwar Schmerzen, jedoch halten sich diese im Rahmen.

HUNDEPEITSCHE

Die Hundepeitsche besteht meist aus mehreren Lagen Leder, das entweder genäht, geklebt oder geflochten ist. Sie lässt sich entweder als Hundeleine oder aber als Peitsche benutzen. Je nach Breite der Riemen beziehungsweise abhängig davon, ob sie geflochten ist und wie intensiv die Schlagintensität ist, kann sie starke Schmerzen verursachen.

RUTE

Was heute die Peitsche ist, war im 19. Jahrhundert und früher die Rute, und zwar meist die Weiden- oder Birkenrute. Die Rute eignet sich gut für Schlagspiele, da sie erstens der (Reit-)Gerte ähnelt und dadurch die gleichen Vorzüge hat (siehe nächste Seite) und zweitens leicht zu beschaffen ist. Sie ist in freier Natur zu finden und so muss im Falle der Beschädigung/des Zerbrechens der Rute nicht finanziell neu investiert werden, sondern ein Spaziergang im Wald reicht um für Nachschub zu sorgen. Besonders beliebt und deshalb empfehlenswert ist die Weidenrute, da sie geschmeidig ist und sich leicht biegen lässt, sich gleichzeitig aber auch durch Strapazierfähigkeit auszeichnet. Dennoch ist eine Rute natürlich nicht unbegrenzt haltbar; je nach Intensität der Schläge franst sie nach und nach aus und muss dann durch eine neue ersetzt werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rute wohl im Bereich der sexuell bezogenen Flagellation gemeinsam mit der kleinen Peitsche die bedeutendste Rolle spielt. Übrigens: Ruten, die längere Zeit in Essigwasser gelegen haben, werden als besonders wirksam beschrieben. Sie verursachen ein stärkeres Prickeln und Brennen auf der Haut und reizen insgesamt heftiger als andere.

Oft werden auch mehrere Birken- oder Weidenruten zu einer Art Reisigbesen zusammengebunden, genau wie jene, die man in Finnland und Russland während des Saunierens benutzt um durch leichte Schläge auf die nackte Haut die Durchblutung zu fördern. Bottoms beschreiben das Gefühl, das sie haben, während sie mit so einem Rutenbündel geschlagen werden, „als würde man von einem ganzen Schwarm Bienen gestochen“.

GERTE

Die Gerte beziehungsweise Reitgerte ist eine lange, dünne, feste Rute aus geflochtenem Leder, die am Ende einige kleine, kurze Lederriemen hat. Sie dient ursprünglich dem Zweck, Tiere, vor allem Pferde, zu führen. Der wichtigste Vorteil einer Gerte bei der Verwendung im Rahmen von Schlagspielen ist die Möglichkeit der exakten Platzierung von Schlägen. Mit einiger Übung kann der Flagellant die Schläge (beispielsweise auf dem Po des Geschlagenen) so genau nebeneinander plazieren, dass ein fächerförmiges Muster entsteht. Sinn der Handlung ist – wie bei allen Schlagspielen – die Durchblutungsförderung der Haut, die ein heißes Brennen verursacht. Die direkt unter der Haut liegenden Nerven werden durch die Schläge stimuliert; es entsteht ein starker sexueller Reiz. Hiebe mit einer dünnen Gerte verursachen einen schneidenden Schmerz, den der Bottom erst nach einem Moment Verzögerung so richtig spürt, der aber relativ schnell wieder verklingt.

ROHRSTOCK

Der Rohrstock war und ist – genau wie die Rute – besonders im Zuge so genannter Englischer Erziehungsspiele beliebt, da er an die Bestrafung durch einen strengen Lehrer oder die Gouvernante erinnert. Er wurde besonders im 19. Jahrhundert angewendet. Der Rohrstock ist nicht so dehnbar und flexibel wie eine Gerte, sondern etwas dicker und starrer und ermöglicht ein zielsicheres Treffen der anvisierten Körperregionen. Gefertigt ist er meist aus spanischem Rohr, aus Rattan oder aus Thairohr; all diese Rohr-Arten sind innen nicht hohl, sondern gefüllt, und dadurch recht elastisch. Bambusrohr hingegen ist nicht empfehlenswert, da es innen hohl ist und deshalb viel leichter splittert. Schläge mit einem Rohrstock können allerdings schmerzhafter sein als Gertenhiebe, da der Rohrstock härter ist. Hier ist Vorsicht geboten! Der Rohrstock hat besonders dann eine intensive Wirkung, wenn er vor dem Ritual gut eingeweicht, also nass gemacht wird. Wenn er mit scharfem Schwung über den Körper des zu Bestrafenden gezogen wird, insbesondere über Lenden und Schenkel, dann hat er eine außerordentliche Wirkung: Tiefe und sehr empfindliche Striemen, die wie eine Berührung mit glühendem Eisen brennen, sind die nicht zu übersehenden Folgen. Man kann entweder nur die Spitze oder aber den gesamten Stock auftreffen lassen. Der Rohrstock wird unter Flagellanten übrigens auch oft als „gelber Onkel“ (wegen der hellen, gelblichen Farbe) oder „Spanischer“ (aufgrund der Herkunft: spanisches Rohr) bezeichnet. Hinweis: Rohrstöcke sollten regelmäßig gewässert und gefettet werden.

KLATSCHE/PADDEL

Die Klatsche unterscheidet sich von der Rute und Peitsche dadurch, dass ihre Schlagfläche breit und flach geformt und ihr Stiel kürzer ist. Auch die Klatsche ist meist aus (sehr dickem) Leder gearbeitet; oftmals werden mehrere Lederschichten aufeinandergeklebt oder -genäht. Mit ihrer Hilfe kann man größere Hautregionen stimulieren, ohne Gefahr zu laufen in die Haut einzuschneiden, wie es zum Beispiel leicht bei einer Peitsche der Fall sein kann.

Französische Buchillustration des 17. Jahrhunderts.

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