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Schuld, Schicksal, Götterwille

Die Darstellung der Dido-Minne im Eneasroman Heinrichs von Veldeke

AutorLydia Kanngießer
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl29 Seiten
ISBN9783640267231
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2.3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Heinrich von Veldeke: Eneasroman, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Liebesromane, -gedichte, -filme, unzählig sind heutzutage die Auseinandersetzungen mit dem Thema Liebe. Selbst die Werbung, deren Aufgabe es ist, zum Konsum zu verleiten, benutzt Liebessymbole, um die Leute anzusprechen. Kaum ein Thema berührte Menschen über Jahrhunderte, ja Jahrtausende so sehr. Die Faszination der Kraft, die aus diesem Gefühl entspringen kann, aber auch das Zerstörungspotential, das in nicht erfüllter oder verratender Liebe liegen kann, wird immer wieder thematisiert. Allein die Auseinandersetzungen und Verarbeitungen in Literatur und Theater sind unzählig, besonders die unglückliche Liebe fesselt Publikum und Leser. Beliebt ist die Liebe zweier Menschen, die an den äußeren Umständen in der Gesellschaft oder der Familie scheitert wie beispielsweise Romeo und Julia - Shakespears Werk erfreut sich auch heute noch solcher Beliebtheit, dass es immer wieder verfilmt wird. Der Selbstmord des Liebenden aus nicht erwiderter Liebe wird auch gerne thematisiert, man denke an Goethes Werther. Im Mittelalter erfährt die Liebe mit der Minnedichtung besondere Beachtung und wird zum Thema einer ganzen Stilrichtung. Auch in Heinrichs von Veldeke deutschen Fassung des Eneasromans ist die Minne das zentrale Thema. Mit der Problematik der Dido-Geschichte wird das Bedürfnis der Leser/ Zuhörer nach einer tragischen Liebesgeschichte bedient, denn es wird das Schicksal einer unglücklich Verliebten, die sich schließlich vor Verzweiflung selber umbringt, erzählt. Veldeke, der vielen als Gründer der deutschsprachigen höfischen Dichtung gilt, orientiert sich in seiner Fassung sehr an der Vorlage eines französischen Zeitgenossen. So sieht Kartschoke Veldekes Eneasroman als 'keine große Dichtung', hebt jedoch hervor, 'als Gründungsleistung für die höfische Erzählkunst in deutscher Sprache (ist) er jedoch von kaum zu überschätzender Bedeutung.' Die Geschichte von Dido und Eneas hat schon in der ´Aeneis´, der antiken Fassung Vergils, besondere Beachtung verlangt. Betont wird hier v.a. die Problematik zwischen menschlichen Gefühlen und Bedürfnissen und göttlicher oder schicksalhafter Lenkung. Im Gegensatz zu den mittelalterlichen Eneasromanen sind Eneas und Dido als Liebespaar dargestellt. In den Eneasromanen des Mittelalter folgt nach der unglücklichen Liebe zwischen Eneas und Dido eine zweite glückliche Liebe, zwischen Eneas und Lavinia, seiner von den Göttern vorbestimmten Frau. [...]

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