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E-Book

Selbstheilung durch Selbstliebe

Einsamkeit überwinden, Ziele erreichen!

AutorInke Jochims
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl216 Seiten
ISBN9783749487493
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Selbstliebe ist sowohl die Voraussetzung für geglückte Beziehungen als auch dafür, wichtige Lebensziele zu erreichen. Den meisten von uns wird im Laufe ihrer Erziehung aber nicht nur eine falsche Auffassung von Selbstliebe, sondern auch eine falsche Auffassung von Selbstregulation beigebracht. Das hat negative Auswirkungen auf unser späteres Leben. Denn das Resultat dieser Art von Erziehung ist nicht Selbstliebe, sondern Selbstablehnung und Selbstsabotage. In diesem Buch wird beschrieben, warum und in welcher Weise traditionell gelehrte Formen der Selbstregulation zu mehr Unglück, verlorenen Zielen und Einsamkeit führen. Als Alternative wird gezeigt, wie wir so mit uns selbst umgehen können, dass wir Selbstliebe erreichen. Denn Selbstliebe ist nicht nur ein Gefühl, es ist auch eine Praxis. Am Ende des Buches wird vorgestellt, auf welche Weise eine Heilung möglich ist. Die aktuelle Neuauflage wurde durch die nun eingesprochene (Sprecherin: Inke Jochims) Meditation, die bisher nur schriftlich im Buch zu finden war, ergänzt. Diese Meditation steht jetzt als kostenlos herunterladbares Audio zur Verfügung. Weiterhin wurde eine ebenfalls kostenlose Meditation zum Thema 'Beziehungsfähigkeit' hinzugefügt. www.jochims-entspannung.de, www.jochims-buecher.de, www.jochims-methode.de

Inke Jochims, Jg. 1963, arbeitete lange als Coach und Therapeutin, bis sie sich 2014 entschloss, ihr Wissen in Form von Büchern, Meditationen und Online-Kursen wiederzugeben. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Webseiten von Inke Jochims: www.jochims-entspannung.de, www.jochims-buecher.de, www.jochims-methode.de

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Leseprobe

1 Was ist Selbstliebe?


Jeder Mensch, der auf der Erde erscheint, bringt seine einzigartige energetische Signatur mit. Jeder Mensch hat ein Innerstes, eine unverwechselbare und einzigartige Essenz. In diese Essenz ist all das eingebettet, was an diesem Menschen, also in uns, einzigartig ist – unsere einzigartige Art und Weise, Gedanken zu denken und zu formulieren, unsere einzigartige Sichtweise auf die Welt und unsere einzigartige Art und Weise, unsere Gefühle zu fühlen. Eingebettet in diese Essenz ist unser Daseinszweck, unsere einzigartigen Wünsche und Bedürfnisse.

Eingebettet ist auch das, wofür wir im Leben gedacht sind. Diese Essenz kann man sich metaphorisch vorstellen wie eine Perle in einer Lotosblüte. Eine Lotosblüte, die am Beginn unseres Lebens noch verschlossen ist, sich im Laufe des Lebens aber mehr und mehr öffnet. Je mehr sie sich öffnet, desto deutlicher wird die Perle sichtbar.

Angenommen, wir würden glauben, dass jeder Mensch einzigartig ist und auf der Erde erschienen ist, um zur Evolution des Planeten etwas beizutragen. Weiterhin angenommen, wir wären Eltern, die wüssten, dass das Kind erschienen ist, um seine Einzigartigkeit zu verwirklichen. Weil nur mit der Einzigartigkeit jedes Menschen die Gemeinschaft auf dem Planeten weiterentwickelt werden kann.

Wie würden Eltern, die dies wissen, und dies sowohl kognitiv als auch, viel wichtiger, emotional akzeptiert haben, dieses Kind behandeln?

Sie würden dieses Kind vor allem eines lehren und das ist Selbstliebe.

Um ein Kind Selbstliebe zu lehren, müssten die Eltern es als ihr oberstes Ziel ansehen, sicherzustellen, dass dieses Kind sich sowohl mit sich selbst als auch mit anderen wohl und sicher fühlt. Sie würden seine Bedürfnisse befriedigen, seine Essenz wahrnehmen und anerkennen.

Und weil sie wissen, dass das Kind später in einer sozialen Gemeinschaft leben wird, würden sie ihm auch helfen, das zu erlernen, was ich hier „Selbstregulation“ nennen werde.

Um das zu erreichen, müsste es einen Prozess der Sozialisation geben, der so verläuft, dass das Kind zu seinem eigenen Besten gefördert wird.

Selbstliebe ermöglicht einem Menschen, sich mit sich selbst sicher zu fühlen. Menschen, die Selbstliebe empfinden, können sowohl mit anderen zusammen sein als auch mit sich selbst alleine. Sie können den Blick nach innen wenden und sich selbst erkennen, die guten wie die Schattenseiten. Sie können aber auch andere mit einem klaren Blick wahrnehmen. Sie glauben, dass, gleichgültig was in ihrem Leben geschieht, sie sich auf sich selbst verlassen können. Dass sie für sich selbst einstehen können.

1.1 Selbstliebe und Selbstregulation


Selbstliebe ist definiert als eine tiefe Hingabe und Liebe für sich selbst. Insofern ist Selbstliebe ein Gefühl. Aber Selbstliebe ist mehr als das. Selbstliebe ist vor allem auch eine Praxis. Eine Praxis, die durch ein Set von Glaubenssätzen und Fähigkeiten verwirklicht wird, das einem Menschen hilft, dieses Gefühl der Selbstliebe und Selbstachtung auch unter schwierigen Bedingungen aufrechtzuerhalten. Denn Selbstliebe ist nichts, was man einmal hat und dann für immer besitzt. Sogar mit einem guten Fundament ausgestattet, müssen wir dieses Fundament ein Leben lang pflegen und erhalten.

Ein Problem bei der Verwirklichung dieser Praxis ist, dass wir in einer Kultur leben, in der es sehr wenige echte Modelle für Selbstliebe gibt.

In diesem Buch werde ich darstellen, warum das so ist und welche Auswirkungen ein Mangel an Selbstliebe hat. Weiterhin werde ich zeigen, wie man, wenn man nicht zur Selbstliebe erzogen wurde, diese Praxis erlernen und umsetzen kann. Selbstliebe bedeutet: Du bist der Einzige, der mit Dir zusammen ist, Dein ganzes Leben lang, so lange bis Du stirbst. Du solltest unbedingt die erste Priorität in Deinem Leben sein.

1.1.1 Was bedeutet es, Selbstliebe zu erlernen?


Eine wichtige Fähigkeit, Selbstliebe zu praktizieren, ist die Fähigkeit, die eigenen Gefühle und Gedanken sinnvoll zu regulieren.

Den meisten Menschen wird als Kind beigebracht, wenig oder gar keinen Kontakt mehr zu den eigenen Gefühlen zu haben. Über dies wird ihnen beigebracht, außerordentlich negativ und urteilend zu denken. Über sich und andere. Häufig geschieht das nicht bewusst und vorsätzlich, aber vorangegangene Generationen geben weiter, was ihnen selbst angetan wurde und was sie selbst gelernt haben.

In unserer Kultur wird den meisten von uns, wie gesagt zu wenig Kontakt zu ihren Emotionen und Gefühlen beigebracht. Aber es sind genau diese Emotionen und Gefühle, die uns anzeigen, wo wir unbewusst negatives Denken praktizieren, welches am Ende nicht in Selbstliebe, sondern in Selbstablehnung und Selbsthass mündet.

Der Wechsel von Selbstablehnung bzw. Selbsthass zu Selbstliebe und -akzeptanz ist daher ein Prozess, der nicht über Nacht geschieht. Sehr wenige Menschen, inklusive der Autorin dieses Buches, können wirklich von sich sagen, dass sie gelernt haben, sich immer und in allen Situationen selbst zu lieben. Die meisten von uns können es manchmal und je öfter wir Selbstliebe anstelle von Selbstablehnung praktizieren, desto weiter sind wir auf dem Weg der Heilung vorangekommen.

Bevor ich weiter fortfahre, hier eine Bitte: Nimm einen Stift und ein Papier, vielleicht auch ein schönes Journal und dann stelle Dir folgende Frage. Schreibe die Antwort ohne jede Zensur auf:

Was fühlst Du, wenn ich Dir vorschlage, dass Du Dich mehr lieben könntest, als Du es gegenwärtig praktizierst?

Was kommt Dir zuerst in den Kopf, wenn Du an das Konzept der Selbstliebe denkst?

Nimm Dir 5 Minuten, Deine Gedanken aufzuschreiben. Wie gesagt, notiere alles ohne jede Zensur. Lasse aufsteigen, hervorsprudeln, zensiere nichts. Das, was Dir in den Kopf kommt, ist das Richtige und kann aufs Papier gebracht werden.

War alles positiv, was Du notiert hast? Wahrscheinlich nicht.

Den meisten Menschen ist nämlich bereits der Gedanke an Selbstliebe unangenehm. Es ist ihnen peinlich, sich selbst zu lieben. Daher wehren sie diese Möglichkeit ab. Das führt dazu, dass sie die notwendigen Veränderungen nicht anstreben.

Die meisten Menschen empfinden Scham, wenn sie zugeben oder auch nur anstreben sollen, dass sie sich selbst lieben.

Warum? Warum lehnen wir Selbstliebe so sehr ab?

Unsere Kultur wurde über Jahrhunderte hinweg durch christliches Gedankengut geprägt. Im Rahmen dieses Gedankengutes gilt Selbstliebe als eine Form von Stolz. Und Stolz wiederum ist eine der sieben Todsünden.

Aus christlicher Sicht würde also jemand, der sich selbst liebt, achtet und wertschätzt, als jemand gelten, der eine Todsünde begeht.

Auf der Basis dieser Sichtweise wurden Selbstliebe und Stolz über Jahrhunderte hinweg beschämt und unterdrückt. Diese Wertung wurde von Generation zu Generation weitergegeben.

In der westlichen vom Christentum geprägten Kultur wird bis heute Selbstliebe mit Selbstbezogenheit bzw. Narzissmus bewusst oder unbewusst gleichgesetzt. Diese Verwechslung ist so sehr Teil unserer Kultur geworden, dass sie auch von Menschen praktiziert wird, die sich dem Christentum nicht mehr verpflichtet fühlen. Gleichzeitig wird Selbstlosigkeit als sehr hoch einzuschätzender Wert angesehen.

Aber bevor man nicht beginnt, die Unterscheidung zwischen Selbstliebe, Selbstbezogenheit und Selbstlosigkeit zu treffen, kann man nicht ohne ein hemmendes Gefühl der Scham beginnen, sich selbst zu lieben. Daher möchte ich diese drei Begriffe hier klären und die Unterschiede deutlich machen.

1.2 Narzissmus


In heutigen Begriffen bedeutet Narzissmus, dass man mehr als andere Menschen Belohnung und Anerkennung anstrebt. Vor allem aber, dass man sich selbst unkritisch bewundert. Narzissmus gilt als eine Form der Selbstverliebtheit.

Narzissten werden als Menschen gesehen, die übermäßig stolz auf sich sind, die sich zu sehr lieben. Man nimmt an, sie verwechseln sich unbewusst mit Göttern. Eben weil sie ein so sehr aufgeblasenes Ego haben, nehmen sie andere nicht wahr und beuten sie aus.

Es handelt sich bei dieser Sichtweise meiner Ansicht nach um eine geradezu groteske Fehleinschätzung dessen, was Narzissmus ist und was die Ursachen für Narzissmus sind.

Narzissmus gilt in ausgeprägter Form als Persönlichkeitsstörung. Es ist aber keine Störung, sondern eine Form der Anpassung, eine wirksame Form, in einer bestimmten Art von mentaler und emotionaler Welt zu überleben. Narzissmus ist keine Störung, sondern ein Überlebensmechanismus.

Ich möchte diese Darstellung mit der Frage beginnen:

Hat ein Narzisst zu viel Selbstliebe? Die Antwort lautet: Nein. Es ist nämlich nicht möglich, sich zu sehr zu lieben. Es ist absolut nichts Falsches daran, sich selbst zu lieben oder bestimmte Eigenschaften an sich zu lieben. Jede Form der Selbstliebe ist sehr viel besser als die in unserer Kultur favorisierte Selbstlosigkeit.

Zu diesem Konzept gleich mehr, hier sei nur gesagt: Selbstlosigkeit ist nicht wirklich möglich, wird aber in unserer Kultur als Gegenentwurf zum Narzissmus sehr geschätzt. Als selbstlos gelten Menschen, die ihre...

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