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Selektive schulische Integration geistig behinderter Kinder

Variierende Zuweisungsentscheidungen beim Kindergarteneintritt

AutorNicole Rihs
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl388 Seiten
ISBN9783658133900
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,99 EUR
Nicole Rihs untersucht, wie Zuweisungsentscheidungen variieren, wenn geistig behinderte Kinder beim Kindergarteneintritt integrativer oder separativer Sonderschulung zugewiesen werden. Es zeigen sich Verflechtungen von Merkmalen und Mechanismen. Beteiligt sind nicht nur Aspekte des Kindes, sondern auch der Familie, der Schule und lokaler Gegebenheiten und es treffen Interessen aufeinander, die nicht nur beim Kind liegen. Feldstatistische Erkenntnisse und ein Diskriminanzmodell geben Hinweise auf bedeutende Merkmale zugewiesener geistig behinderter Kinder und sechs Zuweisungsmuster beschreiben Prozesse in einem komplexen Bedingungsgefüge. Die Datenlage basiert auf einer Dokumentenanalyse mit ergänzender mündlichen Befragung bei kantonalen Stellen, einer schriftlichen Befragung zu Zuweisungsfällen bei Heilpädagogischen Früherziehungsdiensten sowie einer Interviewstudie mit Eltern und Akteuren der Schule von zugewiesenen Kindern. 

Nicole Rihs ist Sonderpädagogin, in der Bildung & Beratung und als Projektleiterin tätig.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Tabellenverzeichnis12
Abbildungsverzeichnis14
1 Einleitung15
2 Verständnis von „geistige Behinderung“20
3 Integrative und separative Sonderschulung geistig behinderter Kinder im Kindergarten29
3.1 Zwei Sonderschulformen29
3.1.1 Definition zu „schulische Integration“29
3.1.2 Schulische Integration in demokratisch-politischer, human-ethischer und pädagogischer Denktradition33
3.1.3 Wirksamkeit schulischer Integration bei geistig behinderten Schülerinnen und Schülern34
3.2 Kantonale Zuweisungsverfahren zum Schulort bei Sonderschulung36
3.2.1 Bildungsangebote und Ressourcierung bei geistig behinderten Kindergartenkindern in der Schweiz vor dem Hintergrund bildungspolitischer Entwicklungen38
3.2.2 Rechtliche Situation und konzeptuelle Grundlagen für integrative Sonderschulung45
3.2.3 Anmerkungen zum formellen Zuweisungsverfahren47
3.3 Feldstatistische Ausgangslage bei geistig behinderten Schülerinnen und Schülern mit integrativer und separativer Sonderschulung49
3.3.1 Angaben zum Personenkreis differenziert nach integrativer und separativer Sonderschulung52
3.3.2 Angaben zu weiteren Variablen des Personenkreises56
3.3.3 Hinweise zur Wahl der Schulform61
3.4 Anmerkungen zu Bildungsgerechtigkeit und zu Analysen der Unterscheidungspraxis bei Zuweisungen geistig behinderter Kindergartenkinder zu einer Sonderschulform65
3.4.1 Bildungsgerechtigkeit in Bezug auf geistig behinderte Schülerinnen und Schüler66
3.4.2 Strukturkategorien und Diskriminierungsrelevanz in intersektionellen Analysen72
3.5 Zusammenfassung bisheriger Erkenntnisse und Zwischenfazit76
4 Entscheider, Entscheidungsprozess und Argumentation83
4.1 Position und Merkmale von Gatekeepers im Entscheidungsfindungsprozess83
4.2 Entscheiden86
4.2.1 Entscheiden als soziales Handeln86
4.2.2 Komponenten und Komplexität im Entscheidungsfindungsprozess87
4.2.3 Psychologische Aspekte im Entscheidungsverhalten92
4.2.4 Kollektiventscheidung96
4.2.5 Überlegungen zur Situation von Zuweisungsentscheidungen zu integrativer und separativer Sonderschulung98
4.3 Argumentation als nachträgliche Legitimation von Entscheidungen101
4.3.1 Begriffliche Differenzierungen102
4.3.2 Argumentation im Alltag104
4.3.3 Strukturschema nach Toulmin (1996) zur Argumentationsanalyse105
5 Theorieansätze zur Erklärung von Zuweisungsentscheidungen108
5.1 Variierende Zuweisungsentscheidungen zu Sonderschulformen bei geistig behinderten Kindergartenkindern als Folge individuell getroffener und rationaler Entscheidungen111
5.1.1 Grundannahmen der Rational-Choice-Theorie111
5.1.2 Rational-Choice-Theorie-Varianten zur Erklärung von Bildungsentscheidungen und Bildungsungleichheiten113
5.1.3 Überlegungen zur Anwendung des individualtheoretischen Ansatzes auf variierende Zuweisungen zu integrativer und separativer Sonderschulung beim Kindergarteneintritt geistig behinderter Kinder118
5.2 Kapital und Habitus unter der Bedingung geistiger Behinderung und das schulische Feld in Bezug auf den Schulort zur Sonderschulung bei geistiger Behinderung122
5.2.1 Begriffe und ihre Anwendung auf geistig behinderte Schülerinnen und Schüler123
5.2.2 Das schulische Feld und der Schulort zur Sonderschulung bei geistiger Behinderung130
5.2.3 Überlegungen zum Erklärungsgehalt bei variierenden Zuweisungen geistig behinderter Kindergartenkinder im schulischen Feld136
5.3 Mögliche Mechanismen „institutioneller Diskriminierung“ bei Zuweisungen geistig behinderter Kindergartenkinder zu integrativer und separativer Sonderschulung138
5.3.1 Ausgangspunkte des Ansatzes „institutionelle Diskriminierung“139
5.3.2 Überlegungen zu Interessen der Schule und zu funktional genutzten, askriptiven Merkmalen bei integrativer und separativer Sonderschulung von geistig behinderten Kindergartenkindern144
5.3.3 Der Ansatz „institutionelle Diskriminierung“ als Erklärungsbeitrag bei variierenden Zuweisungsentscheidungen beim Eintritt geistig behinderter Kinder in den Kindergarten148
5.4 Möglichkeiten des Erziehungssystems zum Umgang mit Komplexität unter Berücksichtigung des Schulortes zur Sonderschulung geistig behinderter Kindergartenkinder150
5.4.1 Begriffsklärungen und systemtheoretische Funktionsprinzipien150
5.4.2 Aspekte des Erziehungssystems154
5.4.3 Systemtheoretische Überlegungen zur Situation variierender Zuweisungen bei der Sonderschulung geistig behinderter Kindergartenkinder160
5.5 Betrachtung von Zuweisungen zu Kindergartenplätzen zur Sonderschulung unter der Bedingung von Stigma und Stigmatisierung bei geistiger Behinderung163
5.5.1 Stigma und Stigmatisierung164
5.5.2 Stigmamanagement und soziale Reaktionen bei Zuweisungen geistig behinderter Kindergartenkinder zu einer Sonderschulform als gemischt soziale Interaktionen167
5.5.3 Erklärungsgehalt des Stigmaansatzes bei variierenden Zuweisungsentscheidungen zu integrativer und separativer Sonderschulung im Kindergarten173
5.6 Gegenüberstellung der dargelegten Ansätze hinsichtlich ihres Erklärungsgehalts bei Zuweisungsentscheidungen geistig behinderter Kindergartenkinder zu integrativer und separativer Sonderschulung177
6 Implikationen aus bisherigen Erkenntnissen191
7 Forschungsvorhaben195
7.1 Forschungsfragen195
7.2 Untersuchungsplan197
7.3 Einordnung des Forschungsvorhabens und Darlegung forschungsleitender Überlegungen199
8 Merkmale integrativ und separativ zugewiesener geistig behinderter Kindergartenkinder207
8.1 Methodik207
8.1.1 Zugang zu Entscheidungsfällen207
8.1.2 Datenerhebung209
8.1.3 Datenaufbereitung213
8.1.4 Datenauswertung und Ergebnisdarstellung216
8.2 Feldstatistische Informationen zu geistig behinderten Kindern mit integrativer und separativer Sonderschulung beim Kindergarteneintritt217
8.2.1 Integrationsquoten und Separationsquoten mit Berücksichtigung der kantonalen Bevölkerungsdichte und von städtischem und ländlichem Wohnort217
8.2.2 Individuelle Merkmale von zu integrativer und separativer Sonderschulung zugewiesenen geistig behinderten Kindergartenkindern222
8.2.3 Sozial-familiäre Merkmale von zu integrativer und separativer Sonderschulung zugewiesenen geistig behinderten Kindergartenkindern227
8.3 Hinweise zu Prädikatoren bei der Klassifikation geistig behinderter Kindergartenkindern zur Gruppe mit integrativer und zur Gruppe mit separativer Sonderschulung230
8.3.1 Modellentwicklung und Voraussetzungen zur Durchführung einer linearen Diskriminanzanalyse230
8.3.2 Klassifikationsmodell und Ergebnisbeurteilung232
8.4 Einschränkungen und Kompromisse bei der schriftlichen Befragung235
8.5 Zusammenfassung und Diskussion erster Erkenntnisse und Konsequenzen für die Interviewstudie zu ausgewählten Einzelfällen236
9 Strukturierende Merkmale und Mechanismen bei Zuweisungen geistig behinderter Kinder zuintegrativer und separativer Sonderschulung beim Kindergarteneintritt240
9.1 Methodik240
9.1.1 Auswahl der Entscheidungsfälle240
9.1.2 Interviewverfahren und Leitfadenkonstruktion243
9.1.3 Interviewdurchführung und Datenaufbereitung248
9.1.4 Analysevorgehen und Ergebnisdarstellung250
9.2 Muster zu Zuweisungen geistig behinderter Kinder zu integrativer und separativer Sonderschulung beim Kindergarteneintritt256
9.2.1 Der als leicht geistig behindert geltende Junge mit ausgeprägten nach aussen gerichteten Aggressionen mit weitgehend uninformierten, fachhörig und passiv wirkenden, fremdsprachigen Eltern ohne Aussicht auf einen Besuch des Regelschulkindergartens258
9.2.1.1 Erklärungsmuster258
9.2.1.2 Rechtfertigungsmuster261
9.2.1.3 Zuweisungsmuster263
9.2.2 Das vor Überforderung und Untergehen im Klassenverband zu schützende, mehrfach behinderte Kind mit ebenfalls zu unterstützenden letztlich für die Sonderschule begeisterten Eltern bei zurückhaltender lokaler Integrationspraxis und die elterlichen Bedenken stärkenden vorschulischen Einzelerfahrungen266
9.2.2.1 Erklärungsmuster266
9.2.2.2 Rechtfertigungsmuster269
9.2.2.3 Zuweisungsmuster274
9.2.3 Das Kind mit klar diagnostizierter geistiger Behinderung mit kompetenten Eltern und mit einer nach intensiver Auseinandersetzung ausdrücklichen Entscheidung für die Sonderschule bei einer für die Integration noch nicht paraten Regelschule277
9.2.3.1 Erklärungsmuster277
9.2.3.2 Rechtfertigungsmuster279
9.2.3.3 Zuweisungsmuster280
9.2.4 Das von der geistig behinderten Schülerschaft kognitiv stärkste Kind mit unauffälligem Verhalten zur selbstverständlichen Integration in den Regelschulkindergarten281
9.2.4.1 Erklärungsmuster281
9.2.4.2 Rechtfertigungsmuster283
9.2.4.3 Zuweisungsmuster284
9.2.5 Das geistig behinderte Kind mit umfangreichem 1:1 Unterstützungsbedarf mit kooperativ zusammenarbeitenden Eltern und Schule für eine gemeinsame Lösung zur vorläufigen integrativen Sonderschulung unter Nutzung von elterlichen und schulischen Ressourcen und Spielräumen in Zusammenhang mit lokalen Gegebenheiten287
9.2.5.1 Erklärungsmuster287
9.2.5.2 Rechtfertigungsmuster297
9.2.5.3 Zuweisungsmuster300
9.2.6 Das wenig evident geistig behinderte Kind mit beharrlichen Eltern inkonflikthaftem Prozess für den Regelschulkindergarten bei einer sicharrangierenden, abwartenden Regelschule mangels Argumenten beim Kindergarteneintritt304
9.2.6.1 Erklärungsmuster304
9.2.6.2 Rechtfertigungsmuster308
9.2.6.3 Zuweisungsmuster309
9.3 Einschränkungen und Kompromisse bei der Typologisierung der Einzelfallstudien312
10 Einordnung und Diskussion der Untersuchungsergebnisse317
10.1 Gegenüberstellung von Ergebnissen und theoretischen Erklärungsangeboten317
10.2 Besprechung der Ergebnisse nach Themenbereichen329
Interessen, Kosten und Nutzen im elterlichen und schulischen Zielsystem330
Ausmass der Aktivität und Ausgeglichenheit hinsichtlich beider Sonderschulformen bei der elterlichen und schulischen Präferenzbildung333
Aspekte des Kindes und der Familie: Evidenz der Behinderung,herkunftsspezifische Ausstattung und herkunftsspezifisches Entscheidungsverhalten336
Aspekte der Schule zusammen mit lokalen Gegebenheiten: Mechanismen und Handlungsspielräume vor Ort338
Absichten und Durchsetzung der Präferenz im Kollektiv als Ausdruck von Einfluss und Stärke340
10.3 Fazit341
11 Zusammenfassende Rückschau mit einem Ausblick auf mögliche anschliessende Forschungsvorhaben348
Muster bei Zuweisungen zu separativer Sonderschulung352
Muster bei Zuweisungen zu integrativer Sonderschulung353
Schliesslich werden die Ergebnisse muster- und theorieübergreifend nach fünf Themenbereichen gegliedert diskutiert (vgl. Kp. 10).354
Literaturverzeichnis358

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