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E-Book

Sozialwissenschaftliche Forschung in Diskurs und Empirie

VerlagWaxmann Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl152 Seiten
ISBN9783830971825
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,90 EUR
Nach mehr als 30-jähriger Tätigkeit als Professor für Empirische Pädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster verabschiedet sich Hansjörg Scheerer in den Ruhestand. Aus diesem Anlass versammelt der vorliegende Band wissenschaftliche Beiträge aus der Empirischen Pädagogik, samt und sonders verfasst von Mitgliedern des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung e.V. Münster, dem auch Hansjörg Scheerer angehört.
Die Artikel gliedern sich in diskursive Beiträge und empirische Untersuchungen. Der erste Teil verhandelt so unterschiedliche Themen wie die erzieherische Bedeutung des Angelns, die Akkreditierung von Studiengängen sowie die niedrige Akademikerquote und die Chancengleichheit im Bildungssystem der Bundesrepublik. Auf der empirischen Seite werden beispielsweise die Bewertung von Erziehungszielen im Zusammenhang mit dem Vergleich der Erhebungstechniken Ranking und Rating analysiert, Vor- und Nachteile der 60-Minuten-Schulstunde evaluiert und Delinquenzverläufe auf der Basis der Panelstudie Kriminalität in der modernen Stadt untersucht.

Mit Beiträgen von Jürgen Abel, Klaus Boers, Wilfried Bos, Bernd Fischer, Georg Hörmann, Dietmar K. Pfeiffer, Jost Reinecke, Knut Schwippert, Markus Szczesny, Christian Tarnai, Siegfried Uhl, Jasmin Warwas, Rainer Watermann und Jochen Wittenberg.

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Kapitelübersicht
  1. Widmung und Vorwort
  2. Inhalt
  3. Die erzieherische Bedeutung des Angelns
  4. Realistische Wendung in der pädagogischen Forschung?
  5. Daten und Diskurse in der aktuellen Bildungsökonomie
  6. Von der Beschreibung zur Interpretation. Konzepte der Betrachtung von Chancengleichheit
  7. Analyse der Bewertung von Erziehungszielen. Ein Vergleich von Ranking und Rating
  8. Schulberatung: erste Bilanz der Erfahrungen einer Schule mit dem 60-Minuten-Modell
  9. Zur Validität retrospektiv erfasster Schulformwahlmotive bei Schülerinnen und Schülern an allgemein bildenden und beruflichen Gymnasien
  10. Differentielle Entwicklung von Interessen bei Lehramtsstudierenden für das Grundschullehramt
  11. Verbreitung und Verläufe von Jugenddelinquenz: Befunde und Erklärungsansätze im Rahmen von Längsschnittstudien in Münster und Duisburg
  12. Verzeichnis der Beitragenden
Leseprobe
Differentielle Entwicklung von Interessen bei Lehramtsstudierenden für das Grundschullehramt (S. 103-104)

Jürgen Abel

1 Einleitung

Das GLANZ-Projekt (Neukonzeption der Grundschullehrerausbildung an der Universität Bamberg) hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Studienbedingungen im Lehramtsstudium für die Grundschule in drei Bereichen zu verbessern: (1) Eine bessere Abstimmung der Studienteile, (2) die Entwicklung einer Gesamtkonzeption der schulpraktischen Studien und (3) die Förderung einer aktiveren Rolle der Studierenden. Generell soll das forschende Lernen gefördert werden.

Die bessere Abstimmung der Studienteile soll die Studierbarkeit ermöglichen. Sie hat neben einer zeitlichen Komponente (Abel, 2006b) auch eine inhaltliche. So werden z.B. für den Sachunterricht bisher die verschiedenen Studienteile in unterschiedlichen Zusammenhängen unkoordiniert nebeneinander angeboten. Hier hat sich das Projekt die Aufgabe gestellt, diese verschiedenen Komponenten unter einer gemeinsamen Konzeption des Kompetenzerwerbs abzustimmen. Die schulpraktischen Studien sollen neben der persönlichen Eignungsüberprüfung den Theorie-Praxis-Bezug erfahren lassen.

Ziel ist eine reflektierte Sicht auf den Unterricht (Abel, Lunkenbein & Rahm, 2007). Dies in einem Sinn, dass das benötigte Praxiswissen wissenschaftlich vertieft wird. Zum Dritten soll das selbstständige Lernen gefördert werden (Strobel & Faust, 2006). Dies ist ein anspruchsvolles Studienprogramm, das aber mit den Erwartungen vieler Studierender nicht übereinstimmt. Sie stellen sich eher eine praxisnahe Einführung in den Beruf vor. Mit den genannten Maßnahmen und weiteren Details soll sowohl der Berufs- als auch der Wissenschaftsbezug gestärkt werden. Der verstärkte Berufsbezug des Studiums genießt in zahlreichen Reformvorschlägen und vor allem auch bei den Lehramtsstudierenden hohe Priorität.

Die Wissenschaftsorientierung ist notwendig, da wissenschaftliche Konzepte einen heuristisch fruchtbaren Such- und Assimilationsraster bilden, der es ermöglicht, eigene Hypothesen und Deutungsmuster zu finden und Fragen zu stellen. Diese bilden den Hintergrund für reflektiertes Handeln, da berufliche Situationen, gerade in der Schule, immer wieder verschieden sind und jede Situation letztlich vom Handelnden neu analysiert und interpretiert werden muss (Messner & Reusser, 2000, S. 285). Es besteht Übereinstimmung darüber, dass der Kern jeder pädagogischen Professionalität Wissen und Können ist (Baumert & Kunter, 2006).

Für professionelles pädagogisches Handeln wird deshalb ein verstärkter Wissenschaftsbezug immer wieder gefordert. Das wissenschaftliche Wissen muss sich aber an den Anforderungen der Praxis orientieren, ist aber nicht identisch mit diesen. Gerade in der Lehrerausbildung sollten Theoriebezüge exemplarisch ihre Bedeutung für Schule und Unterricht zeigen. Wissen und Können müssen perspektivisch aufeinander bezogen werden. Das Erreichen der Ziele wird in der Projektphase durch eine Evaluation überprüft. Diese trägt darüber hinaus als empirische Lehrerbildungsforschung zur Verbesserung der Datenlage in der deutschen Lehrerausbildung mit bei. Insbesondere über die Grundschullehrerausbildung ist noch wenig bekannt. Wir wollen vor allem dreierlei wissen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Widmung und Vorwort8
Inhalt10
Die erzieherische Bedeutung des Angelns14
1 Vorbemerkung14
2 Einleitung14
3 Das Verständnis für Natur- und Tierschutz14
4 Die Charakterbildung16
5 Die Förderung der sozialen Beziehungen17
Realistische Wendung in der pädagogischen Forschung?20
1 Einleitung20
2 Akkreditierung als Qualitätssicherung?22
3 Akkreditierungsverfahren, Auswahl von Gutachtern und Einflussnahme des Kunden24
4 Das Akkreditierungsunwesen in der Sackgasse29
Daten und Diskurse in der aktuellen Bildungsökonomie32
1 Vierzig Prozent sind nicht genug32
2 Bildung lohnt sich – aber nicht für alle34
3 Verschenkte Talente37
4 Bildung – Motor oder Mythos?38
5 Wie viel Geld braucht Bildung?40
6 Ausblicke42
Von der Beschreibung zur Interpretation. Konzepte der Betrachtung von Chancengleichheit46
1 Einleitung46
2 Zum Begriff der Chance46
2.1 Zum Begriff der Chance im Zusammenhang mit Unterricht und Schule47
2.2 Einschätzungen der Wirksamkeit von Schule49
3 Zum Begriff der Chancengleichheit50
4 Repräsentative vs. bedingte Chancengleichheit51
5 Lehrerempfehlung vs. Elternentscheidung55
6 Chancengleichheit – ein Zwischenfazit57
Analyse der Bewertung von Erziehungszielen. Ein Vergleich von Ranking und Rating62
1 Einleitung62
2 Erfassung und Operationalisierung der Erziehungsziele im ALLBUS62
3 Konstruktion von Erziehungszielskalen64
3.1 Ranking65
3.2 Rating67
4 Analysen70
5 Diskussion78
Schulberatung: erste Bilanz der Erfahrungen einer Schule mit dem 60-Minuten-Modell82
1 Hintergrund der Befragung82
2 Der konkrete Fall83
2.1 Inhaltliche Struktur der Untersuchung84
2.2 Zeitliche Struktur85
2.3 Empirische Struktur: Stichprobe/Rücklauf/methodisches Vorgehen86
3 Ergebnisse87
3.1 Akzeptanz des 60-Minuten-Konzeptes87
3.2 Auswirkungen auf das Lernen und andere schulische und außerschulische Bereiche91
3.3 Fächer mit Vorteilen und mit Nachteilen durch das veränderte Zeitkonzept94
4 Zusammenfassung der Ergebnisse95
Zur Validität retrospektiv erfasster Schulformwahlmotive bei Schülerinnen und Schülern an allgemein bildenden und beruflichen Gymnasien98
1 Einleitung98
1.1 Laufbahnbezogene Wahlmotive in der gymnasialen Oberstufe98
1.2 Lenkungsfunktion an beruflichen Gymnasien100
2 Fragestellungen101
3 Methode102
3.1 Stichprobe und Durchführung102
3.2 Instrument102
4 Ergebnisse102
4.1 Studie 1102
4.2 Studie 2105
5 Diskussion106
6 Zusammenfassung109
Differentielle Entwicklung von Interessen bei Lehramtsstudierenden für das Grundschullehramt114
1 Einleitung114
2 Theoretische Grundlagen von Interessentests116
3 Fragestellung und Design119
4 Stichprobe und Operationalisierung119
5 Ergebnisse120
6 Zusammenfassung und Interpretation126
Verbreitung und Verläufe von Jugenddelinquenz: Befunde und Erklärungsansätze im Rahmen von Längsschnittstudien in Münster und Duisburg130
1 Einleitung130
2 Analysemodell und Hypothesen132
3 Die Panelstudie „Kriminalität in der modernen Stadt“137
4 Verbreitung, Entwicklung und Verlauf delinquenten Verhaltens von Jugendlichen139
5 Jugendliche Ladendiebe: Erklärungen mit der Theorie des geplanten Verhaltens143
6 Zusammenfassung147
Verzeichnis der Beitragenden152

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