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Staatswesen und rechtsstaatlicher Anspruch.

Ethische Fragestellungen zwischen Recht und Politik.

AutorJan C. Joerden
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783428528653
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,90 EUR
In diesem Band werden Überlegungen zum Spannungsverhältnis zwischen Recht und Politik zusammengeführt. Dabei werden Fragen zur rechtsstaatlichen Konstitution von Staatswesen aufgegriffen, die sonst eher am Rande allgemeiner Staatstheorien behandelt werden. Allerdings sollen nicht nur Grenzfragen, sondern immer auch Grundfragen der politischen Ethik zur Sprache kommen. Insbesondere geht es darum, die Reichweite politischer Verantwortlichkeit zu konkretisieren (1. Kapitel), die Gewaltenteilung als Strukturnotwendigkeit des Rechtsstaates zu belegen (2. Kapitel), die starre Dichotomie von Rechtsstaat und Unrechtsstaat infrage zu stellen (3. Kapitel), die Möglichkeiten des Strafrechts bei der »Aufarbeitung« von untergegangenen Unrechtsregimen zu diskutieren (4. Kapitel), die Modalitäten noch akzeptabler Kooperation mit Unrechtsstaaten zu beschreiben (5. Kapitel), die Grenzen des Einsatzes heimlicher Ermittlungsmaßnahmen im Rechtsstaat näher zu bestimmen (6. Kapitel), die Leistungsfähigkeit umfassender Formeln zum Auffinden von Gerechtigkeit zu untersuchen (7. Kapitel), den möglichen Zusammenhang einer Rechtfertigung von Kollateralschäden und Kollektivschuld der betroffenen Staatsbürger zu klären (8. Kapitel) und schließlich die Grenzen eines Folterverbots im Rechtsstaat zu erörtern (9. Kapitel). Soweit dabei auf bereits publizierte Texte zurückgegriffen wurde, sind diese erheblich überarbeitet und ergänzt worden.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
1. Kapitel: Wann ist ein Politiker in seinem Amt nicht mehr tragbar?12
I. Der vorzeitige Politikerrücktritt im demokratischen Rechtsstaat12
II. Drei Arten von Regeln14
III. Verhaltensregeln16
1. Verstöße gegen rechtliche Normen17
2. Verstöße gegen ethische Normen18
3. Der Umgang mit der Aufdeckung der Wahrheit20
4. Zwei Arten von Vertrauen22
IV. Zurechnungsregeln25
1. Die Zurechnungsproblematik25
2. Zurechnungsmaßstäbe26
3. Eine Parallele27
V. Verfahrensregeln29
1. Einrichtung von „Ehrengerichtshöfen“?29
2. Beweislastregeln30
3. Verjährung?30
Ergebnisse des 1. Kapitels32
1. These32
2. These32
3. These32
4. These32
2. Kapitel: Weshalb müssen die drei Gewalten im Staat voneinander getrennt werden?34
I. Kants Thesen zur Gewaltenteilung in der Metaphysik der Sitten34
II. Gewaltenteilung und moralisch handelndes Subjekt38
III. Gewaltenteilung und praktischer Syllogismus44
Ergebnisse des 2. Kapitels46
1. These46
2. These47
3. These47
4. These47
3. Kapitel: Sind „Rechtsstaat“ und „Unrechtsstaat“ kontradiktorische Begriffe?48
I. Zwischen Rechtsstaat und Unrechtsstaat48
II. Kants Staatstypologie49
III. Kants Systematik und die Begriffe „Rechtsstaat“, „Unrechts-Staat“ und „Un-Rechtsstaat“51
IV. Interpretation der Systematik52
V. Ist Kants Staatstypologie vollständig?55
Ergebnisse des 3. Kapitels57
1. These57
2. These57
3. These57
4. These57
4. Kapitel: Unter welchen Bedingungen kann das Strafrecht einen Beitrag zur „Aufarbeitung“ der Verbrechen eines untergegangenen Unrechtsstaates leisten?58
I. Regimewechsel und Strafrecht58
II. Die Thesen Nauckes59
III. Einwände gegen die Thesen Nauckes66
1. Zur Motivationslage der Gerichte66
2. Zum Verzicht auf Rechtsstaatlichkeit67
3. Zum Antagonismus von Naturrecht und positivem Recht68
4. Zur Trennung der Gewalten69
5. Zum Rückwirkungsverbot71
Ergebnisse des 4. Kapitels74
1. These74
2. These74
3. These74
4. These74
5. These75
5. Kapitel: Worauf kommt es bei der Beurteilung einer Kooperation mit einem Unrechtsstaat an?76
I. Kollaboration im Unrechtsstaat und Gefangenendilemma76
II. Das Gefangenendilemma77
III. Perspektiven der Denkfigur des Gefangenendilemmas78
IV. Anwendung auf das Problem80
V. Welche Fragen sind zu stellen?82
Ergebnisse des 5. Kapitels83
1. These83
2. These84
3. These84
4. These84
6. Kapitel: Wann überschreitet ein Staat beim Einsatz heimlicher Ermittlungsmaßnahmen die Grenzen zum Überwachungsstaat?85
I. Maßnahmen zur heimlichen Ermittlung85
II. Genereller Verzicht auf heimliche Ermittlungsmaßnahmen?86
III. Parameter möglicher Legitimierbarkeit88
IV. Die Parameter im Einzelnen92
Ergebnisse des 6. Kapitels96
1. These96
2. These96
3. These97
4. These97
7. Kapitel: Kann es ein höchstes Prinzip der Gerechtigkeit geben?98
I. Vom Naturzustand zum Rechtszustand98
II. Drei Ebenen des Denkens über Gerechtigkeit102
1. Bedingungen der Möglichkeit für Gerechtigkeit (1. Ebene)102
2. Gerechter Ausgleich entgegengesetzter Willensziele (2. Ebene)105
3. Ausgleich natürlicher Ungleichheiten (3. Ebene)108
III. Kritik allgemeiner Prinzipien der Gerechtigkeit anhand der entwickelten Systematik111
1. Goldene Regel111
2. Argument der Verallgemeinerung113
3. Kategorischer Imperativ114
4. Prinzip des Utilitarismus116
Ergebnisse des 7. Kapitels118
1. These118
2. These118
3. These118
4. These118
5. These119
8. Kapitel: Kann man die Zivilbevölkerung eines Staates im Krieg für das Handeln ihrer Staatsorgane verantwortlich machen?120
I. Kollateralschäden und Kollektivschuld120
II. Zurechnung kollektiver Verantwortlichkeit122
III. Zurechnungsprobleme beim Handeln und Unterlassen von Einzelpersonen124
IV. Zurechnungsprobleme bei Gremienentscheidungen128
V. Kollektive Verantwortlichkeit der Bürger im Staat?129
Ergebnisse des 8. Kapitels131
1. These131
2. These131
3. These131
4. These131
5. These132
9. Kapitel: Darf der Staat unter bestimmten Umständen das Mittel der Folter einsetzen?133
I. Kants Begründung für ein absolutes Lügeverbot133
1. Der Beispielsfall von Constant133
2. Zwischen Notwehr und Notstand134
3. Rechtspflicht oder Tugendpflicht?136
4. Ausnahmefeindlichkeit140
II. Absolutes Lügeverbot und absolutes Folterverbot142
1. Der Fall Daschner142
2. Zur Rechtslage145
III. Zur ethischen Begründung eines absoluten Folterverbots147
IV. Ausnahmen vom Folterverbot?150
1. Das Prinzip der Verallgemeinerung als Alternative150
2. Anwendungsbedingungen des Prinzips der Verallgemeinerung152
3. Anwendung des Prinzips auf die Folterproblematik155
4. Folter im „Privatgebrauch“155
V. Folter durch Staatsorgane?156
1. Folter im staatlichen Gewahrsam?157
2. Parallelen160
3. Staatliches Eingreifen zur Verhinderung von Folter durch Private?160
4. Vom Anwendungsverbot zum Androhungsverbot161
5. Extreme Fälle162
VI. Zum Vergleich der Leistungsfähigkeit von Prinzip der Verallgemeinerung und Kategorischem Imperativ164
Ergebnisse des 9. Kapitels166
1. These166
2. These166
3. These166
4. These167
5. These167
6. These167
Literaturverzeichnis168
Namenverzeichnis178
Sachverzeichnis182
Nachweise193

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