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Untreue zum Nachteil von Personengesellschaften.

AutorTill Soyka
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2008
ReiheStrafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge 200
Seitenanzahl282 Seiten
ISBN9783428528646
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,90 EUR
Bei der Untreue zum Nachteil von Personengesellschaften gehen der BGH und das ganz herrschende Schrifttum unter Berufung auf eine Zivilrechtsakzessorietät davon aus, dass die Gesellschafter anteilige Inhaber des geschützten Gesellschaftsvermögens sind. Im Gesellschaftsrecht wird das jedoch nicht vertreten. Dieser Bruch führt zu Folgeproblemen, insbesondere beim Einverständnis, der Schadensberechnung und dem Strafantragserfordernis. Till Soyka spielt die strafrechtlichen Folgen bei Anknüpfung an die verschiedenen im Gesellschaftsrecht tatsächlich vertretenen Auffassungen zur Zuordnung des Gesamthandsvermögens durch. Eine strafrechtseigene Betrachtung wird abgelehnt. Ausführungen zur GmbH-Untreue runden das Bild ab. Parallel zum Gesellschaftsvermögen wird schließlich die Beteiligung im Privatvermögen der Gesellschafter als tauglicher Gegenstand einer Untreue identifiziert und eine Anknüpfung hieran favorisiert.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis12
A. Einleitung18
B. Vorüberlegungen zur Vermögensträgerschaft22
I. Gesellschaftsrechtliche Zuordnung des Gesellschaftsvermögens23
1. Erster Entwurf des BGB: Die einzelnen Gesellschafter als anteilige Vermögensträger23
2. Zweiter Entwurf des BGB: Einführung der Gesamthand25
a) Traditionelle individualistische Theorie: Die Gesellschaftergesamtheit als Vermögensträgerin26
b) Gruppenlehre: Die Gesellschaft als Vermögensträgerin28
aa) Herrschende Ansicht: Die Gruppe der Gesellschafter als Vermögensträgerin31
bb) Gleichstellung der Vermögensträgerschaft mit der Lage bei den juristischen Personen35
3. Zwischenergebnis37
II. Originär strafrechtliche Zuordnung des Gesellschaftsvermögens (wirtschaftliche Betrachtung)38
III. Die Mitgliedschaft im Privatvermögen der Gesellschafter44
1. Mitgliedschaft und Vermögensanteil45
2. Ausschluss als bloßer Reflexschaden?50
IV. Ergebnis der Vorüberlegungen55
C. Die Auffassung des BGH und der herrschenden Literatur im Strafrecht57
I. Ausgangspunkt: Keine Vermögensträgerschaft der Gesellschaft mangels Rechtspersönlichkeit57
II. Vermögensbetreuungspflicht60
III. Einverständnis62
IV. Schaden63
1. Darstellung der einzelnen Schadenspositionen65
a) Anteilige Schädigung im Verhältnis der Einlageleistungen65
b) Gefährdungsschaden aufgrund der Haftung für Gesellschaftsverbindlichkeiten66
aa) Begriffsklärung: Haftsumme und Pflichteinlage67
bb) Umfang und Ausgestaltung der möglichen Haftung68
(1) Umfang der Haftungspflicht69
(2) Ausgestaltung der Haftung70
(a) Regress- und Freistellungsansprüche gegen die Gesellschaft70
(b) Regress- und Freistellungsansprüche gegen die Mitgesellschafter71
cc) Begrenzung des Gefährdungsschadens bei einer GmbH als Gesellschafterin?76
c) Schaden durch negative Beeinflussung der Vermögensrechte77
aa) Gewinn- und Verlustverteilung bei der GbR79
bb) Gewinn- und Verlustverteilung bei der OHG80
cc) Gewinn- und Verlustverteilung bei der KG84
(1) Komplementäre84
(2) Kommanditisten85
dd) Zusammenfassung88
2. Verhältnis der Schadensposten zueinander89
3. Kompensation90
V. Strafantrag94
VI. Zusammenfassung der herrschend vertretenen Auffassung95
VII. Kritik an der herrschenden Meinung97
1. Vermögensträgerschaft: Widerspruch zum Gesellschaftsrecht97
a) Vergleich mit dem Gesellschaftsrecht97
b) Strafrechtliche Stimmen zur Anerkennung der Rechtsfähigkeit der GbR102
2. Vermögensbetreuungspflicht105
3. Einverständnis105
4. Schadensberechnung108
a) Anteilige Schädigung im Verhältnis der Einlageleistungen109
b) Gefährdungsschaden aufgrund der Haftung für Gesellschaftsverbindlichkeiten111
aa) Anforderungen an eine hinreichend konkrete Gefährdung112
bb) Einschränkung des Gefährdungsschadens bei Vermögenslosigkeit116
(1) Uneinheitliche Schadensbegriffe als Grund für die uneinheitliche Rechtsprechung117
(2) Vermögensschaden bei wirtschaftlicher Betrachtung120
(a) Unbegrenzte Schädigungsmöglichkeit121
(b) Abweichende Ansicht des BGH: Schaden nur in Höhe des unbelasteten Restvermögens122
c) Schaden durch negative Beeinflussung der Vermögensrechte125
d) Verhältnis der Schadensposten zueinander132
5. Strafantrag134
6. Zusammenfassung138
D. Folgen bei Gesamtzuständigkeit der Gesellschafter140
I. Vermögensträgerschaft der Gesellschaftergesamtheit140
II. Vermögensbetreuungspflicht142
III. Einverständnis142
1. Maßgeblichkeit der Geschäftsführungsbefugnis143
2. Erforderlichkeit und Voraussetzungen des Einverständnisses147
a) Offene Handelsgesellschaft148
aa) Art und Umfang der Geschäftsführungsbefugnis148
bb) Das Zustandekommen eines Einverständnisses durch Gesellschafterbeschluss150
(1) Unwirksamkeit eines gegenüber den Mitgesellschaftern treuwidrigen Mehrheitsbeschlusses151
(2) Unwirksamkeit eines gegenüber der Gesellschaft treuwidrigen Einverständnisses aller155
b) Kommanditgesellschaft157
c) Gesellschaft bürgerlichen Rechts157
3. Zusammenfassung160
IV. Schaden161
V. Strafantrag162
VI. Zusammenfassung164
VII. Kritik165
E. Folgen bei Annahme einer Vermögensträgerschaft der Gesellschaft als solcher168
I. Vermögensträgerschaft der Gesellschaft selbst168
II. Vermögensbetreuungspflicht170
III. Einverständnis170
1. Einschränkung der Dispositionsbefugnis172
a) Unwirksamkeit von Mehrheitsbeschlüssen im Gesellschafterinteresse173
b) Unwirksamkeit des Einverständnisses im Gesellschaftsinteresse175
aa) Streitstand zur GmbH-Untreue trotz Zustimmungsbeschlusses176
(1) Körperschaftstheorie177
(2) Gesellschaftertheorie178
(3) Eingeschränkte Gesellschaftertheorie179
(4) Stellungnahme: Schutz der GmbH als Ausgleich für Haftungsausschluss182
bb) Übertragung auf die Gesamthandsgesellschaft187
(1) Dispositionsfreiheit aufgrund der persönlichen Haftung187
(2) Sonderfall GmbH & Co. KG190
2. Zusammenfassung193
IV. Schaden193
V. Strafantrag193
VI. Zusammenfassung194
VII. Kritik194
F. Folgen bei wirtschaftlicher Betrachtung: Gesellschaftergesamtheit als Vermögensträgerin197
I. Vermögensträgerschaft197
II. Vermögensbetreuungspflicht198
III. Einverständnis198
IV. Schaden199
V. Strafantrag200
VI. Zusammenfassung200
VII. Kritik200
G. Folgen bei Anknüpfung an die Mitgliedschaft der einzelnen Gesellschafter202
I. Vermögensträgerschaft202
II. Vermögensbetreuungspflicht gegenüber den einzelnen Gesellschaftern204
1. Strafrecht: Ablehnung einer Vermögensbetreuungspflicht ohne hinreichende Auseinandersetzung mit dem Gesellschaftsrecht205
2. Gesellschaftsrecht: Anerkennung einer Vermögensbetreuungspflicht ohne hinreichende Auseinandersetzung mit dem Strafrecht206
a) Vermögensbetreuungspflicht an der Gesellschaft beteiligter Leitungspersonen208
b) Vermögensbetreuungspflicht nicht an der Gesellschaft beteiligter Leitungspersonen210
aa) Organpflichten gegenüber den einzelnen Gesellschaftern212
bb) Vertrag mit Schutzwirkung zugunsten der Gesellschafter213
cc) Deliktische Haftung215
3. Tatsächliches Treueverhältnis als Basis einer Vermögensbetreuungspflicht218
a) Voraussetzungen eines tatsächlichen Treueverhältnisses219
b) Tatsächliches Treueverhältnis von Verantwortungspersonen einer Gesellschaft gegenüber den einzelnen Gesellschaftern222
aa) Tatsächliche Verfügungsmacht223
bb) Schutzwürdiges Vertrauen224
cc) Restriktionsbedürfnis227
4. Zusammenfassung228
III. Einverständnis230
IV. Schaden232
1. Ausschluss nur mittelbarer Schäden232
2. Berechnung der Schadenshöhe234
a) Strafrecht235
b) Gesellschaftsrecht235
aa) Verringerung der Vermögensrechte237
bb) Minderung des Anteilswerts238
cc) Kritik und Übertragung auf Personengesellschaften239
c) Details der Schadensberechnung241
aa) Schädigung eines gesunden Unternehmens243
bb) Schädigung eines Unternehmens in der Krise243
cc) Verursachung des Untergangs des Unternehmens durch die Tat244
V. Strafantrag244
VI. Zusammenfassung245
VII. Kritik246
H. Schlussbetrachtung und Entscheidung248
I. Vergleich der strafrechtlichen Folgen der verschiedenen Varianten249
1. Tatbestandsebene251
2. Strafantragserfordernis253
3. Zwischenergebnis254
II. Dogmatische Begründung der verschiedenen Ansichten254
1. Herrschende Ansicht im Strafrecht254
2. Strafrechtseigene Betrachtung Nelles’255
3. Gesellschaftsrechtliche Theorien zur Zuordnung des Gesellschaftsvermögens256
a) Im Gesellschaftsrecht herrschende Gruppenlehre257
b) Vermögensträgerschaft der Gesellschaft als solcher258
4. Mitgliedschaft im Privatvermögen der einzelnen Gesellschafter258
III. Auflösung der Konkurrenz zwischen Gesellschafts- und Gesellschafterebene260
1. Konsumtion der Untreue zum Nachteil der Gesellschaft261
2. Bedenken gegen die Annahme einer Konsumtion262
a) Unterschiedliche Rechtsgutsträger262
b) Sperrwirkung der Gesellschafterebene auch bei Straffreiheit?265
IV. Ergebnis268
Literaturverzeichnis270
Sachverzeichnis280

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