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E-Book

Stasi konkret

Überwachung und Repression in der DDR

AutorIlko-Sascha Kowalczuk
VerlagVerlag C.H.Beck
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl428 Seiten
ISBN9783406638398
FormatePUB/PDF
KopierschutzDRM/Wasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Eine lückenlose Überwachung von Post und Telefon, ein Spitzel in jeder Kneipe, die Verstrahlung von Oppositionellen - es gibt nur wenig, was man der Stasi nicht zutraut. Doch was konnten Mielkes Männer wirklich und was taten sie ganz konkret? Ilko-Sascha Kowalczuk erzählt in diesem Buch die Geschichte der Stasi und hinterfragt dabei manche der scheinbaren Gewissheiten, die sich mit ihrem Bild verbinden. Dass die Stasi alles wusste, mithörte und kontrollierte, vermuteten viele Menschen in der DDR. Sie selbst schürte diesen Mythos, um den Anpassungsdruck zu erhöhen. Nach 1989/90 ist sie zudem regelrecht dämonisiert worden. Ließ sich die Verantwortung für die SED-Diktatur auf diese Weise doch bequem auf einer einzigen ihrer Säulen abladen. Ilko-Sascha Kowalczuk wendet sich in diesem Buch gegen beides: Verharmlosungen und Übertreibungen. Stattdessen bestimmt er den historischen Ort der Stasi anhand ihrer konkreten Handlungen und deren Kontexten. Dabei gerät so manche scheinbare Gewissheit ins Wanken. So liefert dieses Buch etwa gute Argumente dafür, dass die Zahl der IM nur halb so hoch gelegen haben dürfte, wie gemeinhin angenommen, und dass die Intensität der Postkontrolle und die Stasi-Arbeit im Westen überschätzt werden. Viel zu lange hat sich die Forschung an den Plänen, Begrifflichkeiten und Kategorien des MfS orientiert. Es wird Zeit für eine Geschichte von unten, die fragt, was die Stasi konkret tat. Die DDR wird nicht Stasi-, sondern vollkommen zutreffend SED-Diktatur genannt.

Ilko-Sascha Kowalczuk, geb. 1967, Dr. phil., Historiker, war sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission «Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Einheit» und arbeitet seit mehreren Jahren als Projektleiter in der Forschungsabteilung der Stasi-Unterlagen-Behörde.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Titel2
Zum Buch3
Über den Autor3
Impressum4
Inhaltsverzeichnis5
Vorspann7
Vorwort9
I. Geheimpolizei und Kommunismus21
Ausgangsbedingungen: die sowjetische Besatzungsherrschaft30
Souveränität ohne Selbständigkeit – Die schrittweise Übertragung der Regierungsgeschäfte an die DDR38
Der Weg zur Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit40
Der sowjetische Geheimpolizei- und Geheimdienstapparat in der SBZ41
«Abwehr» und «Aufklärung»: Praxis und Theorie in der Kommunistischen Partei46
Nachkriegsentwicklungen der Politischen Polizei bis Ende 194854
II. Das MfS in der SED-Diktatur57
Die ersten Rekrutierungen59
Die Gründergeneration der ostdeutschen Geheimpolizei64
Die «Russen-Gruppe»67
Die «Häftlingsgruppe»71
Die «Antifa-Gruppe»75
Die Gruppe «unbeschriebener Blätter»78
Prägungen der «Gründergeneration»79
Die Ministerfrage84
Das MfS und die sowjetischen Dienste88
Das MfS vor dem 17. Juni 195392
Der Fall Karl Hamann: 1952–195697
Zwischen Volksaufstand und Mauerbau117
Das MfS in der Endphase der Ära Ulbricht139
Der Prager Frühling und die Folgen143
Die Stasi unter Honecker155
Staatssicherheit in der Praxis: ein Fallbeispiel158
Von der «Liquidierung» zur «Einschränkung». Die Bekämpfung von Widerstand und Opposition170
III. Tschekisten und Spitzel. Hauptamtliche und inoffizielle Mitarbeiter185
Die hauptamtlichen Mitarbeiter186
Die inoffiziellen Mitarbeiter209
IV. Weltweit im Einsatz? Das MfS außerhalb der DDR247
Wie ein Agent der Hauptverwaltung A ins Gefängnis kam263
V. Opposition und Widerstand. Das «Liebesministerium» (G. Orwell) in Aktion277
Wahlen 1950282
17. Juni 1953286
Antikommunistischer Widerstand nach dem Aufstand294
Mauerbau298
Prager Frühling301
Brüsewitz, Biermann, Bahro – Folgen308
Polen314
Keine Bilanz329
VI. 1989/90 und die Folgen: Schlussbemerkungen333
Nachspiele347
Danksagung363
Anmerkungen365
Abkürzungsverzeichnis408
Auswahlbibliographie413
Bildnachweis420
Personenregister422

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