Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 2,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, 25 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: «Moitié article, moitié poème en prose»1 betitelt Mallarmé den in der Entstehung begriffenen Wagneraufsatz «Rêverie d'un Poète fran?ais» in seinem Brief an Dujardin vom 5.7.1885. Nur ein 'halber' Artikel könnte man behaupten, ist die «Rêverie», da, vergleicht man den Aufsatz mit anderen wissenschaftlichen oder Zeitungsartikeln, diese in der Regel logischer verknüpft und weniger fragmentarisch geschrieben sind. In der Tat kann man auch nicht von einem 'richtigen' Prosagedicht sprechen, fehlen doch von den drei inneren Merkmalen des «poème en prose», wie sie Suzanne Bernard herausgearbeitet hat, «brièveté, intensité, gratuité», zwei, nämlich die Kürze und die Zweckfreiheit. Der Wagneressay verfolgt ein bestimmtes Ziel, er spricht von Wünschen, Träumen nach einer neuen Kunstform, kritisiert Überholtes und nicht den eigenen Vorstellungen Entsprechendes. So hat Dieter Steland zweifellos recht, wenn er den Terminus «poème critique», welchen Mallarmé erst in den 90er Jahren gebraucht, auf die «Rêverie» anwendet und sie als erstes Exemplar dieser Gattung bezeichnet.
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