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E-Book

Steueroptimierter Unternehmenskauf

VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl392 Seiten
ISBN9783834981387
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Ein ganz wesentlicher Teil der Beratung beim Unternehmenskauf liegt im Steuerrecht und ist eng mit gesellschaftsrechlichen Abläufen verbunden. Das Werk zeigt alle wichtigen Gestaltungsmöglichkeiten vom Letter of Intent bis zum Übergang der Gesellschaft und einer Fremdfinanzierung auf. Alle neuen Entwicklungen aus der Unternehmensteuerreform, dem SEStEG und dem MoMiG sind bereits eingearbeitet.

Rechtsanwalt und Attorney at Law (New York) Prof. Dr. Michael J. J. Brück, LL.M. (SMU/Dallas) aus der Kanzlei Schalast & Partner ist Professor für Bürgerliches Recht, Handels-, Wirtschafts- und Steuerrecht an der Heilbronn Business School.
Dr. Patrick Sinewe ist Steuerpartner der internationalen Kanzlei Bird & Bird und als Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht und als Steuerberater qualifiziert. Er ist zugleich Lehrbeauftragter für den steuerlichen Unternehmenskauf an der FH Worms.
Zahlreiche Veröffentlichungen und Referententätigkeiten machen die Autoren zu Experten auf dem Gebiet.

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Leseprobe
§ 1 Das vorvertragliche Stadium des Unternehmenskaufs (S. 27)

A. Ablauf der Unternehmenstransaktion

I. Einleitung

Der Verkauf eines Unternehmens stellt an alle an der Transaktion Beteiligten hohe Anforderungen. Bei dem betroffenen Unternehmen führt der Verkauf regelmäßig zu einem zusätzlichen Arbeitsaufwand, der neben dem üblichen Geschäftsbetrieb hinaus geleistet werden muss. Auf Verkäuferseite bedarf es einer besonders gut durchdachten Organisation und Struktur der Transaktion, um den Verkauf des Unternehmens möglichst effektiv zu gestalten.

Der Käufer selbst muss sich im Rahmen einer Due Diligence ein möglichst vollständiges Bild von dem Unternehmen machen und nach einer entsprechenden Unternehmensbewertung ein Kaufpreisangebot abgeben. Auch dieser Aufwand wird in der Regel neben dem üblichen Geschäftsbetrieb geleistet werden müssen.

II. Mögliche Verkaufsverfahren

In der Praxis werden Unternehmensverkäufe regelmäßig im Rahmen eines sog. kontrollierten Bieterverfahrens oder aber exklusiv an einen Einzelbieter veräußert. Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile:

Der Verkauf eines Unternehmens an einen Einzelbieter hat den Vorteil, dass die Unternehmenstransaktion flexibel gestaltet und von anfänglich aufgestellten Zeit- und Maßnahmenplänen gelegentlich abgewichen werden kann. Da der Verkäufer sein Unternehmen letztlich nur einem Bieter zum Verkauf anbietet, ist der Aufwand im Vergleich zu einem Bieterverfahren deutlich geringer. Zu bedenken ist aber auch, dass sich der Verkäufer hierdurch auch von dem einzelnen Bieter abhängig macht. Sollten etwa die Verkaufsverhandlungen scheitern, muss der Verkäufer den Verkaufsprozess erneut mit anderen Bietern einleiten.

Die wesentlichen Vorteile eines kontrollierten Bieterverfahrens bestehen vor allem darin, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, einen höheren Kaufpreis zu erzielen. Letztlich wird eine Wettbewerbssituation zwischen den einzelnen Bietern hergestellt.

Vor diesem Hintergrund erscheint es wahrscheinlich, dass der Verkäufer einen höheren Kaufpreis für das Unternehmen erzielen wird als bei dem Verkauf an einen Einzelbieter. Darüber hinaus ist der Verkäufer nicht von dem Verhandlungsstand mit einem einzelnen Bieter abhängig, der beispielsweise nach Durchführung einer Due Diligence von einem anvisierten Erwerb Abstand nimmt.

Diesen Vorteilen stehen aber auch eine Reihe von Nachteilen gegenüber. So ist etwa ein Bieterverfahren naturgemäß mit hohem Aufwand und somit auch mit hohen Kosten verbunden. Da verschiedene Bieter im Fortgang der Unternehmenstransaktion nach gleichen Grundsätzen zu behandeln sind, gestaltet sich der laufende Prozess auch nicht derart flexibel wie er bei einem Einzelbieter möglich ist.

Zu bedenken ist bei einem kontrollierten Bieterverfahren auch, dass die im Rahmen der Due Diligence off en gelegten Tatsachen einem weiten Kreis off en gelegt werden. Inwieweit sich alle Beteiligten des Verfahrens letztlich auch an die Vertraulichkeitsvereinbarung halten, ist von dem Verkäufer nur sehr eingeschränkt kontrollierbar. Unabhängig von dem Verkaufsverfahren, für das sich ein Verkäufer entscheidet, durchlaufen beide Verfahrensarten verschiedene typische Phasen, die im Folgenden dargestellt werden.

1. Bieterverfahren

Das Bieterverfahren ist oft mals bei größeren Unternehmenstransaktionen vorzufi nden, da sich dort der höhere Aufwand in der Regel besser rechtfertigen lässt als bei dem Verkauf eines kleineren Unternehmens.

a) Ansprache potentieller Erwerbsinteressenten

Ein typischer Unternehmensverkaufsprozess beginnt in der Regel mit der Ansprache potentieller Erwerbsinteressenten, die üblicherweise durch einen Berater im Vorfeld der Unternehmenstransaktion ausgesucht werden oder auf dem Markt bekannt sind. Hierzu wird oft mals an die potentiellen Erwerber ein sog. Teaser übersandt, in welchem das zum Verkauf stehende Unternehmen kurz und anonym dargestellt wird.

Gleichzeitig erhält der potentielle Erwerbsinteressent die Möglichkeit, ein weitergehendes und inhaltlich umfangreicheres Schreiben, das sog. Informationsmemorandum, zu erhalten. Die Übersendung eines Informationsmemorandums wird in der Regel von der vorherigen Unterzeichnung einer Geheimhaltungsvereinbarung abhängig gemacht.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsübersicht6
Abkürzungsverzeichnis19
Literaturverzeichnis21
Bearbeiterverzeichnis24
§ 1 Das vorvertragliche Stadium des Unternehmenskaufs25
A. Ablauf der Unternehmenstransaktion25
B. Einzelne Vereinbarungen zwischen den an der Transaktion Beteiligten29
C. Unternehmensüberprüfung (Due Diligence)31
D. Steuerliche Motivationslage der Vertragsparteien41
§ 2 Bewertung des Unternehmens46
A. Grundzüge der Unternehmensbewertung46
B. Bewertungsmethoden49
C. Kalkulationszinssatz52
D. Behandlung des Risikos bei der Unternehmensbewertung53
E. Steuerliche Aspekte der Unternehmensbewertung54
F. Unternehmensbewertungsverfahren im Lichte des steueroptimierten Unternehmenskaufs59
G. Fazit65
§ 3 Übergang von Kapitalgesellschaftsbeteiligungen66
A. Besteuerung des Veräußerers66
B. Besteuerung des Erwerbers75
C. Gesellschaftsrechtliche Umsetzungsmaßnahmen100
D. Verkehrssteuern111
§ 4 Übergang von Betrieben und Personengesellschaften119
A. Besteuerung des Veräußerers119
B. Besteuerung des Erwerbers151
C. Vorbereitende Umstrukturierungen163
D. Verkehrssteuern168
§ 5 Typische Problemfelder bei der Vertragsgestaltung177
A. Kaufgegenstand177
B. Kaufpreis207
C. Gewährleistungen und Garantien228
D. Käufergarantien und umgekehrte Freistellung244
E. Haftung des Käufers246
F. Steuerklauseln257
G. Wettbewerbsverbot und Kartellrechtsklausel267
H. Übertragungsstichtag und Vollzug ( Closing)280
I. Mitwirkungspflichten der Parteien289
J. Kosten- und Steuertragungspflicht291
K. Schlussbestimmungen291
§ 6 Fremdfinanzierung des Unternehmenskaufs297
A. Finanzierungsabzugsbeschränkungen beim Erwerbsvorgang297
B. Zinsschranke306
§ 7 Kauf insolventer Unternehmen317
A. Einführung317
B. Verkauf vor insolvenzrechtlicher Antragstellung318
C. Kauf im Eröffnungsverfahren318
D. Kauf nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens322
E. Fazit324
§ 8 Unentgeltlicher Unternehmensübergang325
A. Überblick325
B. Ertragsteuerliche Aspekte der Unternehmensnachfolge330
C. Vorweggenommene Erbfolge/ Vermögensübergabe gegen Versorgungsleistungen345
§ 9 Muster349
A. Absichtserklärung349
B. Geheimhaltungsvereinbarung352
C. Checkliste Due Diligence355
D. Unternehmenskaufvertrag (share deal)368

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