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Stochastische Unternehmensbewertung

Der Wertbeitrag von Realoptionen

AutorBernhard Heiko Meyer
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl324 Seiten
ISBN9783835091894
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,99 EUR
Bernhard Heiko Meyer untersucht, wie sich die Unsicherheit der zukünftigen Cashflows und die Handlungsflexibilität des Managements auf den Unternehmenswert auswirken. Das Ergebnis einer Fallstudie zeigt, dass die Berücksichtigung von Realoptionen den resultierenden Unternehmenswert, dessen Risikoprofil wie auch die modellimpliziten Risikoparameter maßgeblich beeinflusst.

Dr. Bernhard Heiko Meyer promovierte bei Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Bloech am Institut für Betriebswirtschaftliche Produktions- und Investitionsforschung der Universität Göttingen. Er ist Senior Consultant im Bereich Valuation & Strategy bei der PricewaterhouseCoopers AG, München.

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Leseprobe
"2 Grundlagen der Unternehmensbewertung (S. 9-11)

2.1 Historischer Überblick

Die Unternehmensbewertung ist in der Praxis entstanden. Seitdem Kaufleute den Wert ihres Vermögens schätzen wollen, Unternehmen und Unternehmensanteile verkauft, verschenkt, vererbt, besteuert oder enteignet werden, sind Unternehmen auf vielfältige Weise bewertet worden. Insbesondere die Einführung der Stückelung und Mobillsierung von Eigenkapital in Aktien und von Fremdkapital in festverzinsliche Wertpapiere im 19. Jahrhundert haben die Anwendung der Unternehmensbewertung vorangetrieben. Auch heute noch unterliegt die Technik der Unternehmensbewertung richtungsweisenden Impulsen aus der Praxis.

Die wissenschaftliche Diskussion hat sich in Deutschland und den Vereinigten Staaten aufgrund unterschiedlicher Perspektiven und Rahmenbedingungen in verschiedene Richtungen entwickelt. Die Methodik der Unternehmensbewertung zeichnete sich im 20. Jahrhundert hier und dort durch getrennte Paradigmenwechsel auf den Ebenen der Werttheorie bzw. -konzeption, des relevanten Maßes des Untemehmenswerts und der Methodik der Wertfindung aus. Der Trend der Globalisierung der Finanzmärkte mit weltweit operierenden institutionellen Kapitalanlegern und der Internationalisierung der Normen und Standards hat die unterschiedlichen Strömungen wieder näher zusammengeführt.

Die erste wissenschaftliche Auseinandersetzimg findet in Deutschland durch EUGEN SCHMALENBACH zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den l0er und 20er Jahren statt. Bereits hier werden die Bewertungsgrundsätze der Zukunftsbezogenheit des Unternehmenswerts, der Bewertungseinheit des Bewertungsobjekts und der subjektiven Wertermittlung festgestellt. Der Ertragswert, der Substanzwert als „Reproduktionswert"" und der Multiplikatoransatz als „Bewertung aufgrund von Leistungseinheiten"" werden bereits definiert und diskutiert.

Bis Anfang der 60er Jahre herrscht in Deutschland die objektive Werttheorie vor. Demnach haftet der objektive Wert dem Bewertungsobjekt wie eine Eigenschaft an. Aufgabe der Unternehmensbewertung ist es, diesen objektiven Wert des Unternehmens festzustellen - unabhängig von den verschiedenen Interessenlagen von Käufer und Verkäufer. Es sind ausschließlich objektive, d. h. vom Unternehmen selbst abhängige Bestimmungsgründe zu berücksichtigen. Der Bewertende gilt als unparteiischer Gutachter, der einen Bezug zu den konkreten Bewertungssubjekten Käufer und Verkäufer und ihren subjektiven Erwartungen unbeachtet lässt und eine „Jedermann""-Fiktion als Bewertungssubjekt idealisiert. Der Wert, der den Anforderungen eines objektiven Werts entspricht, ist der Marktwert.

Methodisch wird in der Praxis bis in die 50er Jahre vornehmlich die an Bilanzgrößen und Einzelwerten orientierte Substanzwertmethode angewandt. Der Substanzwert bestimmt sich anhand des Reproduktions- oder Wiederbeschaffungswerts des Untemehmens unter Zugrundelegung des Aufwandsprinzips. Demnach werden sämtliche Wirtschaftsgüter des Unternehmens in der Höhe bewertet, die die Herstellung oder Beschaffung gleicher Güter unter Berücksichtigung des Grades ihrer Brauchbarkeit kosten würde. Das zugrunde gelegte Maß sind somit die Reproduktionskosten einer neuen, gleichen Anlage vermindert um die angemessene Abschreibung.

In den 60er Jahren setzt sich die subjektive Werttheorie durch. Im Unterschied zur objektiven Konzeption nimmt die subjektive Bewertung ausdrücklich Bezug zu den Zielen, Möglichkeiten und Vorstellungen der Bewertungssubjekte. Die subjektive Werttheorie leitet den Wert aus dem subjektiven Gebrauchswert ab. Er wird nach den individuellen Planen und Daten des Käufers bzw. Verkäufers errechnet. Der ermittelte subjektive Wert dient der jeweiligen Partei als Basis für die endgültigen Kaufpreisverhandlungen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht muss der subjektive Wert stets für den Käufer höher als der Kaufpreis und für den Verkäufer niedriger als der Kaufpreis sein, um die Transaktion zu rechtfertigen. Als relevantes Wertmaß rückt der Ertragswert in den Vordergrund. Er wrd in der Wissenschaft bereits Anfang der 50er Jahre als „einziger und endgütiger Wert"" bezeichnet."
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort7
Vorwort9
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis16
Abkürzungsverzeichnis18
Symbolverzeichnis22
Einleitung25
1.1 Problemstellung25
1.2 Gang der Untersuchung30
Grundlagen der Unternehmensbewertung33
2.1 Historischer Überblick33
2.2 Grundsätze der Unternehmensbewertung44
2.3 Herleitung des Unternehmenswerts49
2.4 Herkömmliche Methoden der Unternehmensbewertung57
Das stochastische Bewertungsmodell von SCHWARTZ/ MOON97
3.1 Hintergrund97
3.2 Darstellung des Modells99
3.3 Implementierung des Modells129
3.4 Analyse des Modells154
3.5 Vergleich mit der DCF-Methode167
3.6 Erweiterungsmöglichkeiten176
3.7 Kritische Würdigung181
Integration von Realoptionen in das Bewertungsmodell185
4.1 Überblick185
4.2 Grundlagen der Realoptionstheorie186
4.3 Simulationsalgorithmen zur Bewertung amerikanischer Optionen214
4.4 Unternehmensbewertung im Rahmen des erweiterten Modells235
Fallstudie247
5.1 Geschäftsidee von Google Inc.247
5.2 Bewertung mit dem Modell von SCHWARTZ/MOON247
5.3 Der Wertbeitrag von Realoptionen262
5.4 Betrachtung finanzseitiger Optionen277
Schlussbetrachtung279
Anhang287
Literaturverzeichnis321

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