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Systemtheoretischer Begriff der Öffentlichkeit: Öffentlichkeit und öffentliche Meinung als Medium der Kommunikation

AutorMartin Rafailidis
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl25 Seiten
ISBN9783638434874
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Kommunikationswissenschaften), Veranstaltung: Theorien der Öffentlichkeit, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Spricht man von der Öffentlichkeit, ist damit zumeist die Akkumulation von Meinungen einer Vielzahl von Mitgliedern einer Gesellschaft gemeint. Diese Öffentlichkeit ist nicht immer sichtbar - sie ist latent vorhanden. Kommt es z.B. in der Politik zu einem Skandal, so bricht die Öffentlichkeit aus ihrem Schattendasein hervor und 'äußert' sich. Die öffentliche Meinung dient damit als Absicherungsmechanismus, der Fehlentscheidungen kritisiert und in der Folge korrigiert. In einem alltäglichen Verständnis klingt das plausibel. Sieht man genauer hin, erkennt man jedoch, dass unter Öffentlichkeit noch mehr verstanden wird: Dies reicht über ein rechtliches Verständnis, das den Zugang zu bestimmten (öffentlichen) Orten meint, über kommunikationswissenschaftliche bis hin zu psychologischen und soziologischen Ansichten und Modellen. Dabei wird beispielsweise die Öffentlichkeit als Maßstab/Kontrollinstanz für die Psyche des Einzelnen gesehen oder auch als Diskurs zur Einsicht zum Besseren. Sehr häufig wird Öffentlichkeit auch als etwas gesehen, das durch die Massenmedien erst erzeugt oder doch zumindest durch sie 'manipuliert' wird. Doch welche Öffentlichkeit ist jetzt 'die Öffentlichkeit'? Öffentlichkeit bildet keine Einheit. Die Systemtheorie versteht sie als systeminterne Umwelt der gesellschaftlichen Teilsysteme und zwar der Funktionssysteme Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, etc. oder auch der Organisationen und der gesellschaftlichen Interaktionen. Kein System - gerade auch nicht die Politik - hat die Möglichkeit, exklusiven Anspruch auf öffentliche Kommunikation zu erheben. Eine Folge davon ist jedoch auch, dass Aufmerksamkeit zum zentralen Problem wird. Wenn jeder sagen kann, was er will, hört bald niemand mehr zu. Ziel dieser Arbeit ist es, den systemtheoretischen Begriff von Öffentlichkeit bei Niklas Luhmann darzustellen, um damit die Voraussetzungen zu schaffen für eine sinnvolle Systematisierung der unterschiedlichen 'Öffentlichkeiten'. Öffentlichkeit wird dabei als Medium verstanden, mit dessen Hilfe - trotz hoher Unwahrscheinlichkeit - dennoch Aufmerksamkeit und damit Anschlusskommunikation für die (jeweilige) öffentliche Kommunikation der Teilsysteme der Gesellschaft sichergestellt wird. Mit Hilfe systemtheoretischer Prämissen lassen sich dann Begriffsverwirrungen in Bezug auf das, was jeweils mit 'Öffentlichkeit' gemeint ist, klären.

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