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'Terrorismus' zwischen Ereignis und Diskurs

Zur Pragmatik von Text-Bild-Zusammenstellungen in Printmedien der 1970er-Jahre

AutorMartin Steinseifer
VerlagWalter de Gruyter GmbH & Co.KG
Erscheinungsjahr2011
ReiheReihe Germanistische LinguistikISSN 290
Seitenanzahl446 Seiten
ISBN9783110229387
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis179,95 EUR

Text-image combinations can authenticate events and establish a visual memory. Here this phenomenon is explored: A pragmatic theory of text-image relationships is developed and empirically tested on the example of print media reports about terrorism in the FRG during the 1970s. The analyses show how texts unambiguously illuminate the meaning of images and how photographs substantiate and intensify interpretations of spectacular events to an extent which cannot be attained through language alone. It thus becomes clear that 'terrorism' is not only to be understood as a kind of violence, but also as a series of media events.



Martin Steinseifer, Universität Gießen.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Einleitung14
1 Das Phänomen ›Terrorismus‹22
Terrorismus als Serie von Medienereignissen23
Zwei Terrorismusdefinitionen und ihre Grenzen25
1.1 Terrorismus in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland – Zur historischen Einordnung29
Forschungen zum Terrorismus der 1970er Jahre31
Eine historische Skizze des Ereigniszusammenhangs35
1.2 Terrorismus und Medien – Zur bisherigen Diskussion44
Terrorismus als kommunikative Strategie – Sozialwissenschaftliche Ansätze45
Begriffe und Metaphern im Terrorismus-Diskurs – Mediensprachanalytische und diskursgeschichtliche Ansätze49
1.3 Terrorismus als Medienereignis – Ansatz und Materialauswahl55
Medienereignisgeschichte – Zum Ansatzpunkt der Studie55
1972 und 1977 – Zu den ausgewählten Ereigniskomplexen58
Zeitungen und Zeitschriften – Zum Untersuchungskorpus60
2 Theoretische Problemfelder – Medienereignis, Diskurs, Bild64
2.1 Nur ein Medienereignis? Ein Medienereignis unter anderem – Die medienwissenschaftliche Problematik64
Zur ›Medienwirklichkeit‹ der Medienwissenschaften67
Formen der medialen Konstitution von Ereignissen69
Charakteristika und Typen von Medienereignissen72
2.2 Diskurstheorie in fundamentalpragmatischer Perspektive – Der linguistische Ausgangspunkt77
2.2.1 Etablierte Diskursbegriffe im Überblick81
2.2.2 Linguistische Ansatzpunkte für eine fundamentalpragmatische Diskurstheorie83
System und Diskurs – E. Benveniste83
Texte als Inskriptionen einer Praxis – U. Maas84
2.2.3 Semiose und Kommunikation im amerikanischen Pragmatismus – C. S. Peirce und G. H. Mead87
Der pragmatistische Zeichenbegriff88
Ikonizität, Indexikalität und Symbolizität90
Objekt und Bedeutung95
Sinn und Bedeutung in G. H. Meads Kommunikationstheorie97
2.2.4 Die Diskurstheorie M. Foucaults aus fundamentalpragmatischer Sicht100
Foucaults Aussagenanalyse als Zeicheninterpretation100
Grenzen einer Grammatik des Diskurses103
2.2.5 Konsequenzen für die diskursanalytische Praxis105
Bedeutungs- versus Ausdrucksorientierung – Eine falsche Alternative108
Text-Bild-Zusammenstellungen und ihre linguistische Interpretation114
2.3 Bilder im Diskurs – Die bildwissenschaftlichen Bezugspunkte116
2.3.1 Die phänomenologische Kritik an einem semiotischen Bildverständnis119
Sichtbarkeit und Präsenz – L. Wiesing119
Der phänomenologische Zeichenbegriff121
Phänomenologische Aspekte des Zeichenprozesses bei C. S. Peirce123
2.3.2 Bildliche Sinnkonstitution durch ikonische Differenz – Eine hermeneutische Alternative125
Ikonische Differenz und Sprache – G. Boehm126
Bildliche Sinnkonstitution als Form abduktiven Schließens – G. Boehm und C. S. Peirce128
Sinnkonstitution als mediale Transkriptivität – L. Jäger131
Konsequenzen für die Analyse von Bildern der Massenmedien135
2.3.3 Bilder als ›wahrnehmungsnahe Zeichen‹ – Ein semiotischer Theorierahmen137
Ähnlichkeitstheorie als Grundlage? – K. Sachs-Hombach139
Ähnlichkeit als Resultat eines Schematisierungsprozesses144
Semantik neben Pragmatik? – Bild und Begriffswort146
Komplex gegliederte Gestalten – Bild, Text und Text-Bild-Zusammenstellung151
2.3.4 Konsequenzen für das bildanalytische Vorgehen154
3 Methodischer Rahmen und Erprobung der Analysekategorien – Bedeutung und Evidenz von Text-Bild-Zusammenstellungen160
3.1 Das semantische Zusammenspiel von Bild und Text – Die Bedeutungsaspekte Zeigen, Darstellen und Stehen-für161
3.1.1 Das Zusammenspiel von Ikonizität und Symbolizität – Zeigen und Darstellen163
Ein Bild stellt dar, indem es zeigt – R. Wollheim und M. Muckenhaupt166
Bildliche Rezeptionsvorgaben und die Darstellungsbedeutung170
»Der Staat geht in Stellung« – Bedrohung darstellen173
Das gezeichnete Gesicht – Porträts der Entwicklung zur Terroristin183
3.1.2 Ereignis- und diskursbezogene Indexikalität von Bildern – Hinweisendes Stehen-für195
Das Verhältnis von Hinweis und Darstellung bei ›Foto-Ikonen‹196
Die Bilder vom Tatort der Schleyer-Entführung als Beispiel für die Etablierung von Schlüsselbildern199
Bedingungen der Verwendung von Bildern als diskursive Indizes214
3.2 Rhetorische Funktionen von Bildern in der Zusammenstellung mit Texten – Drei Formen der Evidenzerzeugung: Technische Indexikalität, Prägnanz, Präsentanz216
3.2.1 Visuelles Belegen des Stattgefunden-Habens – Technische Indexikalität220
Fotos als Pseudobeweise225
Gefangenenbilder – Fotobeweise als Teil der kommunikativen Strategie der Täter?229
3.2.2 Akzentuieren von Einzelaspekten des Diskurszusammenhangs – Prägnanz233
Waffenbilder – Prägnante Darstellung der Mittel ›terroristischer‹ Gewaltakte238
›Terroristen‹-Gesichter in der Zusammenstellung – Prägnanz kontra ldentifikation244
3.2.3 Präsentieren von Quasi-Situationen – Präsentanz250
»Das Haus am Hang« – Besetzung bildlich präsentierten Raums250
Zum kommunikationstheoretischen Ort der Situation – M. Scherner und K. Ehlich263
Präsentanz in der Zusammenstellung von Text und Bild267
Verlassene Schauplätze der Gewalt – Präsentativ verwendete Tatortbilder271
4 Analysen im Zusammenhang – ›Terrorismus‹ als Ereignis und Serie von Medienereignissen276
4.1 Der kurze Frühling der RAF 1972 – Die ereignisbezogene Präsentation von ›Terrorismus‹281
4.1.1 »Bomben in der Bundesrepublik« – Anschläge in Serie und die Produktion von Bedrohung283
Spuren der Gewalt – Konventionelle Markierungen des Außeralltäglichen und die Verwendung von Tatortbildern287
Kriminalität, Protest, Terrorismus, Krieg – Evidenz für Einordnungs- und Erklärungsversuche297
4.1.2 »Es ist aus!« – Verhaftungen und der Blick auf die ›Terroristen‹306
Zwei Perspektiven auf eine Szene – Aufnahmen der Verhaftung von A. Baader, H. Meins und J.-C. Raspe307
4.2 Der lange Herbst des Jahres 1977 – Die Etablierung eines Höhepunkts im Rückbezug auf den Ereignisverlauf315
4.2.1 Das Ende des Höhepunkts – Tod und Trauer als Medienereignis317
Polarisierung mit und ohne Bilder – Die Tode von Gefangenen318
Abschlussereignisse bei fortgesetzter Polarisierung – Zwei Beerdigungen in Stuttgart328
4.2.2 Bildliche Rückbindung von Themen an Ereignisse in der Zeit der ›Nachrichtensperre‹332
Ereignisbezüge in der Debatte um die Todesstrafe für Terroristen – Evidenz für die Entgrenzung der Gegenmaßnahmen334
Schlüsselbilder in der Sympathisanten-Serie des Spiegel – Evidenz für die Entgrenzung der Täterposition340
Das Bild des entführten Flugzeugs – Evidenz für die Entgrenzung des Ereigniszusammenhangs354
4.2.3 Das Bild der Geisel als Bild der Macht und des Scheiterns356
Kein Ereignis ohne Bild – Die Morde an S. Buback und J. Ponto357
Das Bild des Gefangenen als Machtbeweis und ›Dokument des Terrors‹ – P. Lorenz als ›Gefangener der Bewegung 2. Juni‹359
»Diesmal war alles anders, schlimmer« – Der Rückgriff auf das Vor-Bild371
Das Bild der Macht als Bild des Scheiterns – H. M. Schleyer als ›Gefangener der RAF‹376
Resümee – Eine Serie und ihre Fortsetzbarkeit386
Bibliographie400
1 Theorie400
2 Terrorismus und Geschichte431
Abbildungsverzeichnis440
Personenregister442

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